1684–1694 baut Valerian Brenner die Wallfahrtskirche in Biberbach. Sie ist sein erstes grosses Hauptwerk. Architektonische Vorbild sind die Stiftskirche in Wettenhausen und die Ellwangener Schönenbergkirche, beides Bauwerke seines  Lehrers Michael Thumb.

Valerian Brenner (1652–1715)

Vorarlberger Baumeister in Günzburg

Herkunft
Valerian Brenner wird am 26. März 1652 in Au im Bregenzerwald als siebentes Kind und erster Sohn des Ehepaares Johann Brenner (1615–1677) und Anna Willi (1617–1663) geboren. Ein weiterer Sohn, Andreas, wird 1656 geboren.[1]

Schüler von Michael Thumb
1667–1670 absolviert Valerian Brenner die Maurerlehre bei Hans Willi, wahrscheinlich einem Verwandten der Mutter. Seine Gesellenjahre sind nicht bekannt. Obwohl eine Tätigkeit bei Michael Thumb erst 1681 aktenkundig ist, muss von einer bedeutend früheren Mitarbeit beim grossen Vorarlberger Baumeister ausgegangen werden werden. Darauf weist seine um 1674/76 erfolgte Übersiedlung nach Günzburg hin, wo Thumb 1674–1677 das Franziskanerinnnenkloster baut (Palier ist Michael Natter)[2] und wo er seit 1670 am Neubau der Reichspropstei Wettenhausen tätig ist. Michael Thumb ist der eigentliche Lehrer von Valerian Brenner. Die Architektursprache der Stiftskirche von Wettenhausen ist Vorbild für Brenner. Fast wörtlich übernimmt er in Biberbach die kennzeichnenden Elemente, wie die Erweiterung des Saalraums durch querschiffähnliche Kreuzarme, aber mit durchlaufender Gewölbetonne, auch die eher als Pilaster wirkenden Wandpfeiler,[3] die allseitigen Schaugiebelfassaden und die Fensterformen.
Es würde nicht verwundern, wenn weitere Bauwerke im Augsburger Raum, nach 1682 entstanden und bisher Thumb zugeschrieben, in Wirklichkeit Ausführungen seines Schülers Valerian Brenner wären. Denn der Tätigkeitsschwerpunkt von Michael Thumb verlagert sich in den 1680er-Jahren mit den Grossbaustellen Ellwangen, Mariaberg, Zwiefalten und Obermarchtal nach Oberschwaben. Wie er dort seinem Bruder Christian und seinem Neffen Franz Beer das Vertrauen für die Ausführung schenkt, dürfte er auch seinem Palier Valerian Brenner einige seiner Bauwerke im nordwestlichen Raum Augsburg überlassen haben.

Günzburg: Eisenkramer und Rat
Die Bauten von Michael Thumb in Günzburg und in Wettenhausen müssen der Grund für die Übersiedlung nach Günzburg sein. Hier wird er 1678 Stadtbürger und heiratet im gleichen Jahr Barbara Fischer (1652–1701), mit der er zwölf Kinder hat. 1701 heiratet er ein zweites Mal. Mit Maria Claudia Sautermeister (1681–1740) hat er weitere sieben Kinder. Von den Söhnen, die das Erwachsenenalter erreichen, wird keiner die Nachfolge als Baumeister antreten.
In Günzburg erwirbt er schon 1678 ein erstes Haus. 1684 kauft er das noch erhaltene Haus an der heutigen Institutsstrasse 14. Er betreibt jetzt auch einen schwungvollen Eisenhandel, vor allem für Eisenwaren am Bau. Er ist angesehener Bürger und auch Ratsmitglied, wird aber in Günzburg selbst kaum als Baumeister und Architekt wahrgenommen. Hier bezeichnet man ihn als «Eisencramer und Rath».

Erste Werke
Der Übergang vom Palier, wie der verantwortliche und mitplanende Baustellenleiter genannt wird, zum entwerfenden und ausführenden Baumeister ist bei Aurelian Brenner fliessend. Schon 1681 überträgt ihm das Domkapitel Augsburg den Chor- und Turmneubau in Achsheim. Für die 1682 durch die Abtei Roggenburg erstellte Kirche in Schiessen und für den Südflügel des Klosters Kirchheim am Ries wird er als Baumeister nur vermutet.[4] Beide Bauwerke könnten auch Planungen von Michael Thumb sein. Erst die Neubauten der Benediktinerabtei Fultenbach, die 1683 bis 1697 dauern, sind wieder mit Sicherheit Werke von Valerian Brenner. Beim Bau des Südflügels (1693–1695) von Fultenbach wird ihm allerdings der Planer von Ottobeuren und Holzen, Pater Christoph Vogt, vorgesetzt. Dieser zieht Brenner 1696 auch für eine Expertise zu seinem Neubau in Holzen bei.

Biberbach
1684–1694 baut Valerian Brenner die Wallfahrtskirche in Biberbach. Sie ist sein erstes grosses Hauptwerk. Das Langhaus, 1685 schon unter Dach, ist nach dem Vorbild Wettenhausen gestaltet. Erst 1692 kann auch mit dem Chor begonnen werden. Er ist wie derjenige der Ellwangener Schönenbergkirche[5] oder dem Urvorbild Dillingen[6] mit Freipfeilern gestaltet, die unter den Emporen geschlossen sind. Bis zur inneren Umgestaltung 1753 und dem Verlust des ursprünglichen Stuckkleides muss die Kirche wie diejenige von Wettenhausen gewirkt haben.

Hohenrechberg, Weggental und Birenbach
1684 und 1685 plant Valerian Brenner den Neubau der Wallfahrtskirche Zur Schönen Maria auf dem Hohenrechberg bei Schwäbisch Gmünd und kann sie 1686–1687 ausführen. Stuck und Ausstattung sind von Giovanni Prospero Brenni, was eine direkte Verbindung zum allerdings nochmals eine Tagesreise weiter westlich gelegenen Weggental bei Rottenburg ergibt. Hier, in der schon 1682 begonnenen Wallfahrtskirche ist der gleiche Stuckateur am Werk, den wir dann nochmals 1694 in Wettenhausen antreffen. Als Planer von Weggental gilt allerdings Michael Thumb. Eine Bauausführung durch einen Trupp von Valerian Brenner, wie er ihn 1689/90 auch für Obermarchtal zur Verfügung stellt, ist trotzdem nicht auszuschliessen.[7] Eine weitere Wallfahrtskirche, die Valerian Brenner zugeschrieben wird, ist Birenbach. 1690–1698 gebaut, liegt sie zwei Wegstunden westlich von Hohenrechberg und ist damit bedeutend näher als Weggental. Die Zuschreibung an Brenner erfolgt über die architektonische Ähnlichkeit mit Hohenrechberg. Die barocke Ausstattung von Birenbach ist nicht mehr vorhanden und die ausführenden Künstler sind nicht bekannt. Als einziges gesichertes sakrales Werk in Oberschwaben verbleibt damit Hohenrechberg.

Maria Königinbild
1788 lässt die vorderösterreichische Regierung unter Kaiser Joseph II. die Wallfahrtskirche Maria Königinbild bei Limbach (Günzburg) abreissen. Valerian Brenner baut diese Kirche 1691–1692 im Auftrag der Urgrossmutter von Kaiser Joseph II., der mit seinem Abbruchbefehl ein Zeichen gegen die ihn störenden Wallfahrten setzt. Nach allerdings unzuverlässigen Ansichten scheint die Kirche nicht allzu gross und als einfacher Rechtecksaal gebaut. Obwohl kein Hauptwerk von Valerian Brenner, ist sie ihres Schicksals wegen doch erwähnenswert.

Neuburg an der Donau und Obermedlingen
Hauptwerke sind hingegen die 1699 begonnenen Klöster mit ihren Klosterkirchen in Neuburg an der Donau und in Obermedlingen.
Das Ursulinenkloster in Neuburg an der Donau hat nur im Ost- und Südflügel die ursprüngliche Zweigeschossigkeit bewahrt. Der Nordflügel seit 1881 dreigeschossig. Er schliesst an die Einturmfassade der Kirche an, die auch im intimen dreiachsigen Innenraum mit Stuckaturen von Nicolo Perti noch immer ihr originales Aussehen zeigt.
Auch das Dominikanerkloster Obermedlingen hat nach Abbrüchen im 19. Jahrhundert gelitten, der westliche Teil mit der im Süden liegenden Kirche ist aber erhalten. Sie ist aussen durch eine höchst originelle und anspruchsvoll gestaltete Einturm-Westfassade ausgezeichnet, die in ihrer schöpferischen, unakademischen Leichtigkeit und Höhenentwicklung zu den schönsten Vorarlberger Turmfassaden am Anfang des 18. Jahrhunderts zählt. Die Kirche selbst verliert nach einem Gewölbeeinsturz 1861 ihr von Dominikus Zimmermann gestaltetes Stuckkleid.

Weitere wichtige Werke
In den dreissig Jahren zwischen 1685 und 1715 baut Valerian Brenner eine grosse Zahl weiterer Sakralbauten, meist einfache Landkirchen und Kapellen. Erwähnenswert ist hier die mit einem Stuckkleid von Hans Jörg Brix versehene Wallfahrtskirche von Münsterhausen. In Mindelheim baut er 1712 die Stadtpfarrkirche, die im 19. Jahrhundert aber derart verändert wird, dass sie heute nicht mehr als Werk der Barockzeit gelten kann. Dies gilt auch für viele seiner Profan-, Schloss- und Klosterbauten. Sie werden im 19. Jahrhundert abgebrochen und fallen unsachgemässen Umbauten oder den Bomben im Zweiten Weltkrieg zum Opfer. Überlebt, wenn auch nicht mehr im Originalzustand, haben die Klosterbauten in Donauwörth, der Ökonomiehof von Neresheim, das Rathaus und sein Wohnhaus in Günzburg und das aussen wieder rekonstruierte Konsistorialgebäude von Augsburg.

Lebensende und Würdigung
Valerian Brenner stirbt am 27. April 1715 in Günzburg.
Sein Wirken zeigt ihn als wichtigen Baumeister der nach dem Dreissigjährigen Krieg geborenen Vorarlberger Generation. Sein Wirkungskreis beschränkt sich auf den nördlichen Teil des damaligen Bistums Augsburg. Als Schüler von Michael Thumb, dessen Bauten ihm Vorbild sind, arbeitet er hier in den letzten zwei Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts fast ohne Konkurrenz. Erst Ende des Jahrhunderts ändert sich das Umfeld. In Neresheim wird ihm 1699 der Unterelchinger Baumeister Michael Wiedemann vorgezogen. Für den Klosterneubau in Holzen bevorzugt in den gleichen Jahren der Liebhaberarchitekt aus Ottobeuren, Pater Christoph Vogt, Brenners Landsmann Franz Beer I. Selbst der italienerfahrende Füssener Baumeister Johann Jakob Herkomer, im gleichen Jahr wie Valerian Brenner geboren, ist erst ab 1700 wirklich gesuchter Architekt im Bistum Augsburg. Und auch Irsee, das einzige Bauwerk seines Landsmanns Franz Beer II, das dieser zu Lebzeiten Brenners im Bistum Augsburg verwirklicht, wird erst 1699 begonnen. Der Erfolg der erwähnten Baumeister am Ende des Hochbarocks beruht auf ihrer Fähigkeit, den Übergang in den Spätbarock mit innovativen neuen Lösungen vorzubereiten. Valerian Brenner bleibt aber bei seinen Sakralbauten 35 Jahre beim Wandpfeiler-Saalraum mit durchgehendem Stichkappen-Tonnengewölbe, unbeeindruckt durch die Bauten Herkomers, Beers oder gar Fischer von Erlachs. Obwohl er eine ganze Landschaft mit Sakral-und Profanbauten des Hochbarocks geprägt hat, darf er deshalb nicht zu den führenden Baumeister-Architekten seiner Generation gezählt werden. Sein Biograph Ingo Gabor zählt ihn zur zweiten Reihe der Vorarlberger Baumeister. Er schreibt: «Auf der Grundlage der in dieser Arbeit erfassten und ausgewerteten Bauten und seiner sonstigen Leistungen kann aber auch festgestellt werden, dass Valerian Brenner in der zweiten Reihe der Baumeister eine herausragende Position einnimmt».
Pius Bieri 2014

Literatur:
Lieb, Norbert und Dieth, Franz: Die Vorarlberger Barockbaumeister. München-Zürich 1966.
Oechslin, Werner (Hrsg.): Die Vorarlberger Barockbaumeister. Ausstellungskatalog, Einsiedeln 1973.
Gabor, Ingo: Der Vorarlberger Barockbaumeister Valerian Brenner (1652–1715), Leben und Werk. Augsburg 2000.  

Anmerkungen:
[1] Andreas Brenner (1656–710) macht die Lehre bei Christian Zünd in Au.

[2] Michael Natter (1649–1719) ist Palier von Michael Thumb in Günzburg, Diessen und Grafrath. Er ist seit 1684 Klosterbaumeister in Diessen.

[3] Die Wandpfeiler in den Saalräumen Brenners sind derart ausgebildet, dass sie Pilastern gleichen, auch wenn sie gekürzte Quertonnen tragen. Die Bezeichnung «geschrumpfte» Wandpfeiler trifft auf alle Sakralräume von Aurelian Brenner zu.

[4] Beide Zuschreibungen sind nicht durch Quellen belegt. In Kirchheim am Ries ist der Palier bekannt.

[5] Wallfahrtskirche auf dem Schönenberg von Michael Tumb 1682–1683, anschliessend P. Heinrich Mayer und Christian Thumb.

[6] Jesuitenkirche Dillingen, von Hans Alberthal, 1610–1617.

[7] Die Beteiligung von Valerian Brenner am Weggental ist unklar. Tatsächlich arbeitet er (im Gegensatz zu Michael Thumb, Franz Beer und Christian Thumb) mit den dort beteiligten Stuckateuren Brenni und Brix mehrfach zusammen. Diesen Baumeistern stellt aber Valerian Brenner 1689–1690 einen Bautrupp für Obermarchtal zur Verfügung. Kann vielleicht für Weggental das gleiche Szenario angenommen werden?

Werke von Valerian Brenner

Nur Neubauten und wichtige Umbauten sowie Erweiterungen.
Turmbauten und Renovationen siehe unten.
Nach Werkverzeichnis Ingo Gabor.
Anm.: Weggental und Wettenhausen sind bei Ingo Gabor nicht als Arbeiten Valerian Brenners aufgeführt.

Jahr Arbeitsort und Werk Bauherr, Bistum 18. Jh. Bemerkungen
1670–
1694
Wettenhausen. Chorherren-Reichspropstei. Neubau von Michael Thumb. Propst Dionysius von Rehlingen.
Bistum Augsburg.
Bau der Prälatur am Südflügel 1690–1694. (Südflügel West 1680–1686). Vollendung der Prälatur wahrscheinlich durch Valerian Brenner, der schon früh (ab 1677?) am Bau mitbeteiligt sein muss. Siehe auch Franziskanerinnen Günzburg.
1674−
1677
Günzburg. Franziskanerinnenkloster. Neubau von Michael Thumb. Franziskanerinnen Günzburg.
Bistum Augsburg.
Palier ist Michael Natter. Mitarbeit Aurelian Brenner als Geselle? Die um 1674 erfolgte Übersiedlung nach Günzburg wäre damit erklärt.
1676–
1677
Augsburg. Chorherrenstift Hl. Kreuz. Turmoberbau von Michael Thumb. Propst Franz Kögl.
Bistum Augsburg.
Valerian Brenner ist Palier.
1681–
1682
Achsheim. Pfarrkirche St. Peter und Paul. Neubau Turm, Chor und Sakristei. V.B.: Planung und Ausführung. Domkapitel Augsburg.
Bistum Augsburg.
Einfache Landkirche. Erster Baumeisterauftrag. Langhausumbau und Verlängerung 1751.
1681–
1687
Augsburg. Chorherrenstift Hl. Kreuz. Prälatur.
Neubau von Michael Thumb.
Propst Christoph Bader.
Bistum Augsburg.
Valerian Brenner ist Palier. Stuckateur ist Matthias Schmuzer. Die Prälatur wird 1944 zerstört.
1682–
1683
Kirchheim am Ries. Zisterzienserinnenabtei. Abteiflügel. Neubau. Zuschreibung an V.B. Äbtissin OCist Franziska Weinhardt.
Bistum Augsburg.
Der Abteiflügel überlebt die Abbrüche der Konventflügel und ist heute Altersheim. Palier ist Hans Wille (Willi?).
1682–
1686
Schiessen. Wallfahrtskirche Mariä Geburt. Neubau. Zuschreibung an V.B. Abtei Roggenburg.
Bistum Augsburg.
Nach Umbauten 1720/21 und 1778/80 ist nur noch das tektonische Gerüst ursprünglich.
1682–
1695
Weggental (Rottenburg a. Neckar) Wallfahrtskirche. Neubau. Zuschreibung Planung an Michael Thumb.
V.B.: Beteiligung?
Jesuitenkolleg Rottenburg.
(Sieben-Schmerzen-Bruderschaft).
Bistum Konstanz.
Zuschreibung der Planung an Michael Thumb. Stuck 1688 von Giovanni Prospero Brenni (siehe Hohenrechberg!). Die Beteiligung von Valerian Brenner ist unklar.
1683–
1698
Fultenbach. Benediktinerabtei. Neubau aller Konventflügel, des Gästehauses, des Brauhauses und des Amtshauses. V.B.: Planung und Ausführung. Abt OSB Bonifatius Daniel. Bistum Augsburg. Alle Bauten Brenners und auch die ab 1716 von Johann Jakob Herkommer gebaute Stiftskirche werden 1811–1812, nach der Enteignung durch Bayern, abgerissen.
1684–
1694
Biberbach. Wallfahrtskirche St. Jakobus, St. Laurentius und Heiliges Kreuz. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung. Pfarrei Biberbach (Pfarrer Dr. Anton Ginther) und Graf Anton Joseph Fugger auf Wellenberg.
Bistum Augsburg.
Palier ist Andreas Brenner, der Bruder von Valerian. Umgestaltung innen 1753. Ursprünglicher Stuck von Matthias Lotter, Benedikt Vogel und Andreas Schmuzer. Ursprüngliche Fresken von Joh. Georg Knappich.
1686–
1687
Gersthofen. Amtshaus. Neubau. Zuschreibung an V.B. Domkapitel Augsburg.
Bistum Augsburg.
Heute durch unsachgemässe Renovationen nicht mehr als barocker Bau erkennbar.
1686–
1688
Hohenrechberg. Wallfahrtskirche Zur Schönen Maria. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung. Grafen von Rechberg.
Bistum Augsburg.
Stuck von Giovanni Prospero Brenni oder Brenno 1688 und Benedikt Vogel 1691.
1688–
1697
Zusameck bei Dinkelscherben. Schloss. Umbauten. V.B. : Planung und Ausführung im Generalakkord. Domkapitel Augsburg.
Bistum Augsburg.
Das Schloss wird 1812 abgebrochen.
1689 Egenhofen (Kammeltal). Kapelle zur Hl. Dreifaltigkeit. Neubau.
Zuschreibung an V.B.
Gemeinde Egenhofen.
Bistum Augsburg.
1769 Rokoko-Umgestaltung durch Joseph Dossenberger.
1689–
1690
Obermarchtal. Prämonstratenserabtei. Neubau von Michael Thumb. V.B.: Unterakkord für Thumb/Beer. Abt OPraem Nikolaus Wierith.
Bistum Konstanz.
Valerian Brenner stellt im Unterakkord einen Bautrupp für Franz Beer und Christian Thumb am Westflügel.
1690–
1698
Birenbach. Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Muttergottes. Neubau. Zuschreibung Planung und Ausführung  an V.B. Herrschaft und Pfarrei Wäschenbeuren.
Bistum Augsburg.
Gewölbe, Stuck und Ausstattung wird 1849 und 1885 entfernt. Heutige nachempfundene Raumschale von 1962.
1691–
1692
Maria Königinbild bei Limbach. Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt. Neubau. V. B.: Planung und Ausführung. Maria Eleonore von Habsburg-Lothringen.
Bistum Augsburg.
Die grosse Wallfahrtskirche wird 1788 auf Anordnung des Kaisers Joseph II. abgebrochen.
1692 Neresheim. Benediktinerabtei. Stiftskirche. Barockisierung des Chors aus dem 16. Jh. V.B.: Ausführung. Abt OSB Simpert Niggl.
Bistum Augsburg.
Bistum Augsburg.
Stuckaturen Andreas Schmuzer.
Abbruch 1782, nach dem Bau der neuen Stiftskirche.
1692–
1693
Kleinkötz. Pfarrkirche
St. Nikolaus. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung.
Franz Ignaz Holzapfel von Herxheim.
Bistum Augsburg.
Landkirche. Wandpfeiler-Innenraum ohne Stuckaustattung.
1694
(um)
Augsburg. Konsistorialgebäude und Reitschule der fürstbischöflichen Residenz. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung. Fürstbischof Alexander Sigmund von Pfalz-Neuburg.
Bistum Augsburg.
Beide Gebäude werden 1944 zerstört. Nur die Aussenhülle des Konsistorialgebäudes wird rekonstruiert.
1694–
1703
Neresheim. Benediktinerabtei. Wirtschaftsgebäude mit Bräuhaus. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung. Abt OSB Simpert Niggl.
Bistum Augsburg.
Erste Bauetappe des grossen Klosterneubaus: 1695 Westflügel mit Bräuhaus. 1696–1700 Nordflügel. 1703 Südflügel. 1699–1714 baut Michael Wiedemann parallel die Konventflügel.
1695–
1697
Dillingen an der Donau. Kapuzinerkloster und Kirche
St. Antonius von Padua. Neubau. V.B.: Ausführung.
Fürstbischof Alexander Sigmund von Pfalz-Neuburg und Kapuzinerorden.
Bistum Augsburg.
Valerian Brenner ist ausführender Baumeister nach Plänen von P. Johannes Franz aus Salzburg.
1696–
1700
Donauwörth. Benediktinerabtei Heilig Kreuz. Neubau des Ost- und Südflügels. V.B.: Planung und Ausführung. Abt OSB Amandus Röls. Bistum Augsburg. Palier ist Franz Greber. 1777/80 werden die Flügel um ein Geschoss erhöht. Die Stiftskirche wird 1717 durch Joseph Schmuzer begonnen.
1697–
1698
Affaltern. Pfarrkirche
St. Sebastian. Neubau. V.B.: Generalakkord.
Pfarrei Salmannshofen (Kloster Holzen).
Bistum Augsburg.
Einfache Landkirche mit schmucklosem Innenraum ohne barocke Ausstattung.
1698 Auerbach. Nikolauskapelle. Kloster Fultenbach.
Bistum Augsburg.
Umbau 1877. Nur Altar aus Bauzeit.
1699–
1700
Münsterhausen. Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung. Johanna Franziska Freifrau von Heidenheim.
Bistum Augsburg.
1901/03 Durchbruch vom Langhaus zur Chorkapelle. Deckenstuck Hans Jörg Brix um 1705 (Zuschreibung).
1699–
1701
Neuburg an der Donau. Ursulinenkloster und Klosterkirche St. Ursula. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung im Generalakkord. Kurfürst und Herzog Johann Wilhelm von Pfalz-Neuburg.
Bistum Augsburg.
Palier ist Jakob Albrecht. Stuckateur ist Giovanni Nicolo Perti.
1699–
1717
Obermedlingen. Dominikanerkloster und Klosterkirche Mariä Himmelfahrt. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung. Prior OP P. Balthasar Mayr.
Bistum Augsburg.
Palier ist Jakob Albrecht, der die Kirche nach 1715 fertigstellt. Stuck von Dominikus Zimmermann (1720) heute nicht mehr vorhanden. Kloster teilweise abgebrochen.
1700–
1702
Dinkelsbühl. Wallfahrtskirche St. Ulrich. Zuschreibung an V.B. Stadtrat von Dinkelsbühl.
Bistum Augsburg.
Neue Zuschreibung Ingo Gabor.
1700–
1702
Prettelshofen. Pfarrkirche
St. Andreas. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung im Generalakkord.
Domscholasterie Augsburg und Pfarrer Johann Adam Claus.
Bistum Augsburg.
Einfache Landkirche. Deckengemälde von Johann Georg Knappich.
1701–
1702
Dillingen an der Donau. Fürstbischöfliches Hofbräuhaus.
Neubau. V.B.: Planung und Ausführung im Generalakkord.
Fürstbischof Alexander Sigmund von Pfalz-Neuburg.
Bistum Augsburg.
Dreiflügelanlage. Nur teilweise und stark verändert erhalten.
1702 Oberottmarshausen. Pfarrkirche St. Vitus. Umbau Chor und Langhaus. V.B.: Planung und Ausführung im Generalakkord. Stift St. Moritz Augsburg und Pfarrer Joseph Klöck.
Bistum Augsburg.
Einfache Landkirche. Heutiges Erscheinungsbild durch Umbauten 1798 und 1989 geprägt.
1708 Stetten ob Lontal.
Umbauten im Schloss und Neubauten Ökonomiegebäude im Schlosshof. V.B.: Planung und Ausführung.
Johann Philipp von Schell.
Bistum Augsburg.
Nur noch rudimentär erhalten.
1709–
1712
Burgau. Altes Rathaus. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung. Stadt Burgau und Vorderösterreich.
Bistum Augsburg.
Heutiges Erscheinungsbild durch moderne Umbauten beeinträchtigt.
1710–
1711
Seyfriedsberg. Schloss. Umbau. V.B.: Planung und Ausführung. Grafen zu
Oettingen-Wallerstein und Hofkammer Innsbruck.
Bistum Augsburg.
Nach Umbauten im 19. Jahrhundert nur noch Gebäudehülle des Hauptgebäudes aus der Umbauzeit.
1711 Immelstetten. Pfarrkirche
St. Vitus. Umbau. V.B.: Planung und Ausführung.
Grafen Fugger-Wellenberg.
Bistum Augsburg.
Einfache Landkirche. Neubarocker Stuck, Fresken und Hochaltar (1923).
1711–
1713
Holzheim. Amtshaus. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung. Domkapitel Augsburg.
Bistum Augsburg.
Abbruch kurz nach Säkularisation.
1712-
1713
Unterach bei Rehling. Filialkirche St. Wolfgang. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung. Pfarrei Rehling. Pfarrer Gregor Zistel.
Bistum Augsburg.
Neue Zuschreibung Ingo Gabor.
1712–
1713
Mindelheim. Stadtpfarrkirche St. Stephan. Neubau. V.B.: Planung und Ausführung im Generalakkord. Reichsfürstentum Mindelheim.
Bistum Augsburg.
Palier ist Jakob Albrecht. 1862–1867 Zerstörung der Barockkirche durch eine neuromanische Umgestaltung und Neueinwölbung.
1713 Mindelheim. Verbindungsbau von Franziskanerinnenkloster zur Pfarrkirche. V.B.: Planung und Ausführung. Franziskanerinnenkloster Mindelheim.
Bistum Augsburg.
Siehe Neubau Stadtpfarrkirche.
1715 Mindelheim. Institut der Englischen Fräulein.
V.B.: Planung.
Englische Fräulein Mindelheim.
Bistum Augsburg.
Ausführung unter Leitung von P. Germanus Pecher aus Rottenbuch.

Kleinere Neubauten, Umbauten und Turmbauten

Jahr Ort Bauwerk Werktätigkeit
1680 Mertingen Turmoberbau der Pfarrkirche St. Martin. Neubau
1684–
1714
Markt Fuggerschloss. Hauptwohnbau (zerstört). Erneuerungen.
1690
(um)
Ehingen (Lkr. Augsburg) Turm der Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau. Neubau
1690–
1691
Ziemetshausen Taverne (Bürgermeister-Haide-Str. 16). Umbau
1691–
1695
Dillingen an der Donau Residenzschloss der Augsburger Fürstbischöfe. Renovationen
1692 Neresheim Pfarrkirche und Friedhofsmauer. Erneuerungen
1692–
1693
Bergheim Pfarrkirche St. Remigius. Umbau
1695 Wellenburg Schlosskapelle St. Georg (zerstört). Neubau
1700 Augsburg Antecamera (zerstört) in der Residenz. Umbau
1702–
1703
Aislingen Pfarrkirche St. Georg. Renovation
1704
(nach)
Günzburg Markgräfliches Schloss (Brand 1703). Wiederaufbau.
1709 Leeder Fürstbischöfliches Schloss (zerstört). Renovation

 

 

 

  Valerian Brenner (1652–1715)  
  Biografische Daten        
  Geburtsdatum Geburtsort     Land  
  26. März 1652 Au im Bregenzerwald     Vorarlberg A  
    Land 18.Jh.     Bistum 18.Jh.  
    Vorderösterreich     Konstanz  
  Sterbedatum Sterbeort     Land  
  27.April 1715 Günzburg     Bayern D  
    Land 18. Jh.     Bistum 18. Jh.  
    Vorderösterreich     Augsburg  
  Kurzbiografie        
 

Valerian Brenner ist der führende Baumeister-Architekt am Ende des 17. Jahrhunderts in der Nordhälfte des damaligen Bistums Augsburg. Ausserhalb dieses eng definierten geographischen Wirkungskreises ist der in Günzburg wohnhafte Vorarlberger nie tätig. Er ist Schüler von Michael Thumb. Als Palier von Thumb ist er wahrscheinlich schon früh in Wettenhausen tätig. Alle sakralen Bauwerke von Valerian Brenner haben hier ihre Wurzeln. Hauptwerke sind die Wallfahrtskirchen von Biberbach und Hohenrechberg sowie die Klosterkirchen von Neuburg an der Donau und Obermedlingen.

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