Karl Ludwig Remy wird am 29. Januar 1674 als Sohn einer in Graz ansässigen französischen Kaufmannsfamilie geboren. Sein Vater Karl ist Pariser, seine Mutter Carlota die Tochter des seit 1669 in München ansässigen Hofseidenstickers Hieronymus Dechamps aus Grenoble, dessen Haus am Oberen Anger 12 im Jahre 1681 Eigentum und Wohnsitz der Familie Remy wird. Hier, in München, scheint Karl Ludwig aufgewachsen zu sein. Er kommt zum kurfürstlichen Hofmaler Johann Andreas Wolff (1652–1716) in die Lehre. Hier kommt er auch mit dem Baumeister Enrico Zuccalli in Kontakt. In Rom und Venedig bildet er sich während dreier Jahre weiter. 1699 tritt er als Novize in Irsee ein und legt am 24. Juni 1700 im Alter von 26 Jahren Profess als Laienbruder ab. Er nimmt dabei den Klosternamen Magnus an. Er ist 1702/03 Schöpfer der Deckengemälde in der neuen Klosterkirche. Sie sind, unüblich für die Zeit, in Öl auf Leinwand gemalt. Der Ruf Remys als Maler bringt ihm auch Aufträge ausserhalb des Klosters, so 1717 bis 1720 im Empfangssaal gegenüber der Bibliothek in der Abtei Ottobeuren. Remy wird als «architectonices peritissimus» bezeichnet und kann als Planer der neuen Konventgebäude von Irsee betrachtet werden, er wird in einem Dokument der Zeit als solcher bezeichnet. 1720 wird er mit Würdigung seiner Verdienste als Architekt und Maler in den Priesterstand erhoben. Er stirbt, 60-jährig, am 28. Juni 1734 in Irsee.
Pius Bieri 2008
Benutzte Literatur:
Kühlental, Michael: Irsee, Arbeitsheft 20 Bayrisches Landesamt für Denkmalpflege, München 1984
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Magnus Remy (1674–1734) | ||||||||
Biografische Daten | ||||||||
Geburtsdatum | Geburtsort | Land | ||||||
29. Januar 1674 | Graz | Steiermark A | ||||||
Land 18.Jh. | Bistum 18.Jh. | |||||||
Herzogtum Steiermark | Salzburg | |||||||
Sterbedatum | Sterbeort | Land | ||||||
28. Juni 1734 | Irsee | Ostallgäu Bayern D | ||||||
Land 18. Jh. | Bistum 18. Jh. | |||||||
Reichabtei Irsee | Augsburg | |||||||
Kurzbiografie | ||||||||
Magnus Remy ist ausgebildeter Maler und kann im Umkreis des Münchner Baumeisters Zuccalli auch architektonische Kenntnisse erwerben, bevor er ins Kloster Irsee eintritt. Hier wird im gleichen Jahr der Kirchenneubau mit Franz Beer II begonnen. Der Laienbruder oder Frater, wie er genannt wird, ist Schöpfer aller Decken- und Altargemälde. Er bewährt sich auch als Architekt und ist gemäss der neuesten Forschung auch Planer und Bauleiter der vierflügeligen Klosteranlage von Irsee. Seine Verdienste werden früh gewürdigt, indem er sogar in den Priesterstand erhoben wird | ||||||||