Die Meister des Bauwerks

Name Herkunft Text   Tätigkeit von   bis
Peter Thumb (1681–1766) Bezau Vorarlberg ok   Baumeister-Architekt 1746   1751
Joseph Anton Feuchtmayer (1696–1770) (Wessobrunn) Linz JosephAntonFeuchtmayer   Stuckateur und Bildhauer 1747   1757
Gottfried Bernhard Göz (1708–1774) Velehrad (Mähren) GoezGottfriedBernhard   Maler, Freskant 1748   1750


Birnau
Wallfahrtskirche Unserer Lieben Frau und Zisterzienserpriorat

Ein altes Marienheiligtum erhält einen neuen Standort

Im Bannkreis der Reichsstadt Überlingen befindet sich seit dem 13. Jahrhundert ein kleines Marienheiligtum. 1348 inkorporiert die Abtei Salem die Wallfahrtstätte und stattet sie mit den Rechten eines Priorates aus. Das Gnadenbild wird um 1400 neu angefertigt. 1741 wird eine Vergrösserung geplant, nach der die Gnadenkapelle wie in Einsiedeln frei innerhalb des Kirchenraumes stehen soll. Streitigkeiten mit der Reichsstadt Überlingen, die in unmittelbarer Nähe Besitzerin eines Gasthauses ist, führen zum Entschluss der Reichsabtei Salem, den Wallfahrtsort auf eigenes Gebiet oberhalb des Klostergutes Schloss Maurach zu verlegen. Die Geheimverhandlungen führt der Novizenmeister und spätere Abt Anselm Schwab. Abt Stephan II. Enroth (1745–1746) beauftragt, ebenfalls «in aller Stille», den Vorarlberger Baumeister Peter Thumb 1745 für die Planung. Am 4. März 1746 wird das Gnadenbild zur vollständigen Überraschung der Reichsstadt nach Salem überführt und die Wallfahrtskapelle geschlossen.

Schloss Maurach

Die von Abt Stephan II. als neuen Standort gewählte landschaftlich grossartige Lage oberhalb des Schlossgutes Maurach lenkt den Blick auch auf diesen Gebäudekomplex am See. Es ist eine ehemalige Klostergrangie[1] , die Abt Stephan I. Jung 1722 zu einer barocken Schlossanlage mit Kapelle umbaut. Bereits vorher auch als Sommerfrische und Kurbad[2] für die Konventualen der Abtei Salem dienend, tritt diese Nutzung mit dem Bau der Schlossanlage in den Vordergrund. Im 19. Jahrhundert, nach der Inbesitznahme durch die Markgrafen von Baden, verschwindet die barocke Inneneinrichtung vollständig. Heute ist Schloss Maurach Tagungs- und Weiterbildungszentrum einer Bank.

Der Bau von Neubirnau 1746–1750

Am 6. Juni 1746 wird Anselm Schwab in Salem als Nachfolger des nach sehr kurzer Amtszeit am 28. Mai verstorbenen Stephan II. Enroth gewählt. Ein von Stephan II. ausgehandelter Generalakkord mit dem bereits 64-jährigen Peter Thumb wird vom neuen, erst 33-jährigen Abt Anselm II. gleich zerrissen und neu verhandelt. Er erreicht eine Pauschale von 6000 Gulden für die Ausführung des Rohbaus und die Leitung der Ausbauarbeiten. Die Beziehungen zwischen Thumb und Abt Anselm II. bleiben gespannt, der Jüngere misstraut dem erfahrenen Älteren. Die Grundsteinlegung erfolgt am 20. August 1746. Im Dezember legt Thumb das erste Holzmodell vor, nach dem jetzt gebaut wird. Der Rohbau mit Dach und Gewölbe ist im Sommer 1748 fertig gestellt. Nun beginnt der Augsburger Gottfried Bernhard Göz[3] mit der Freskierung und die Mimmenhausener Werkstatt des Joseph Anton Feuchtmayer mit der Stuckierung und der Ausstattung, die 1749 weitgehend abgeschlossen ist. Noch vor dem Wintereinbruch können die 50 000 Glasscheiben in die grossen Kirchenfenster eingesetzt werden. Im Herbst 1749 trennt sich auch Göz im Unfrieden mit Abt Anselm II., der ihm die Forderung von 2806 Gulden erheblich kürzt.[4] Die Kirche wird am 20. September 1750 eingeweiht. 20 000 Personen nehmen am mehrtägigen Ereignis teil.

Die Birnau als Gesamtkunstwerk des Barock

Peter Thumb (1681–1766) konzipiert den Innenraum der Wallfahrtkirche als Saalkirche und verlässt damit das zweischalige Wandpfeilerprinzip der Vorarlberger Baumeister. Eine Verbindung zur barocken Saalkirche des Klosters Mehrerau, die von 1740 bis 1743 durch Johann Michael Beer I von Bildstein errichtet wird, und die Peter Thumb kennt, ist nicht auszuschliessen.[5] Seine Leistung für die Birnau wird von Kunstgeschichtlern gerne unterschätzt, die sie im barocken Gesamtkunstwerk der Birnau einfach vergessen oder dem «Maurermeister» Thumb den 19-jährigen Johann Georg Specht «zur Seite stellen».[6] Ich zitiere hier Hans Martin Gubler, der den Bauriss eindeutig Thumb zuweisen kann:[7] «Peter Thumb hat für die Birnau die Raumhülle geschaffen, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Mit der Durchmodellierung des Raummantels und der Differenzierung der Wölbung hat Thumb hier eine Stufe erreicht, die zu den Höhepunkten des süddeutschen Spätbarock zählt.»
Unzweifelhaft ist es aber die geniale Rokokoausstattung von Joseph Anton Feuchtmayer und seiner Werkstatt,  die den Raum in Arbeitsgemeinschaft mit dem Freskanten und Maler Gottfried Bernhard Göz zu einem Gesamtkunstwerk des Barock vollenden.
Joseph Anton Feuchtmayer (1696–1770), der seit 1725 alle Bildhauer- und Stuckarbeiten für die Äbte von Salem ausführt und zum künstlerischen Berater auch des neuen Abtes Anselm II. geworden ist, ist seit 1747 für die Birnau tätig und hat wahrscheinlich bereits an der Planung mitgewirkt. Zusammen mit seinem Gesellen Johann Georg Dirr (1723–1779) und der Mimmenhausener Werkstatt, fertigt er alle Stuck- und Bildhauerarbeiten, die Altäre, die Bestuhlung (heute in Salem), kurz: die ganze Ausstattung, mit Ausnahme der Fresken und der Altarblätter. Diese werden von Gottfried Bernhard Götz (1708–1174) erstellt, der mit der Lisenenbemalung auch für ein ausgewogenes Farbklima sorgt. Seine Deckenmalereien stellen setzen die Architektur illusionistisch fort. Sie sind Marienthemen gewidmet. Das Kuppelfresko des Chors zeigt Maria als apokalyptisches Weib, das Hauptfresko im Schiff stellt die Verherrlichung der Muttergottes als Fürsprecherin dar. Drei Äbte präsentieren der Muttergottes ihr Werk, die Birnau, in Form eines grossen Planes.[8] Im Deckenfeld über der Orgel begleitet ein Engelskonzert den hinausgehenden Besucher. Die Themen der Deckenfresken stellen ein vielschichtiges theologisches Programm dar, das von Abt Anselm II. geplant und in den Predigten dem Volk auch erläutert wird.

Genius Loci

Wie kaum ein anderes Bauwerk am Bodensee prägt die Wallfahrtskirche zeichenhaft den erhöht gelegenen und weithin sichtbaren Ort. Im Grundriss bildet die Baugruppe von Kirche und Priorat ein Tau-Kreuz. Thumb wiederholt diese Zeichenhaftigkeit mit dem Mittelturm und den beidseits gelagerten Pavillonbauten, denen er die Orientierung zum See, nach Süden gibt. Ein Entwurf Feuchtmayers für eine monumentale Freitreppe zum See gehört zu dieser Betonung des Ortes, er wird leider nicht ausgeführt.

Ausstattungsverluste

Ein erster Verlust findet 1790 statt: Der Hochaltar, ein raffiniert illusionistisches Werk von Joseph Anton Feuchtmayer wird durch eine klassizistische Neugestaltung zerstört. Das von der alten Kirche übernommene Altarbild Mariä Himmelfahrt von Johann Christof Storer aus 1657 wird dabei entfernt und der Zisterzienserinnenabtei Rottenmünster als Hochaltarbild geschenkt. Es ist in Rottenmünster noch heute erhalten. Grössere Verluste entstehen im 19. Jahrhundert. Das Priorat Birnau wird 1802 als Teil der Reichsabtei Salem den badischen Markgrafen zugesprochen. Diese schliessen die Wallfahrtskirche, der alte katholische Brauch geht über das Verständnis der protestantischen Markgrafen, die sogar auf Unterstützung des Konstanzer Generalvikars Ignaz Freiherr von Wessenberg und der aufgeklärten Kleriker zählen dürfen. Mit dem barocken Kleinod gehen die neuen Besitzer, der Zeit entsprechend, recht fahrlässig um. Die Kirche wird ausgeräumt. Die Bänke von Feuchtmayer und Dirr kommen nach Salem. Die Aichgasser-Orgel wird 1824 nach Altnau im Kanton Thurgau verkauft. Dann dient die Wallfahrtskirche fast hundert Jahre als Lagerhalle und Ziegenstall. Die Zisterzienser der Abtei Wettingen-Mehrerau[9] erwerben die Birnau 1919 in völlig verwahrlostem Zustand für 70 000 Reichsmark. Die Mehrerauer Mönche reaktivieren die Wallfahrt und richten das Priorat mit der Besetzung durch Zisterziensermönche wieder ein. Die Kirche wird zum ersten Mal saniert, ein Teil der Decke muss rekonstruiert werden und neue Bänke aus dem Holz des grossen Torkels von Schlosses Maurach ersetzen die barocke Bestuhlung. Das heutige Farbklima des Innenraumes ist ein Ergebnis der Restaurierung von 1964–1969 und beruht auf Befunden.

Schöpferische Farbgestaltung der Fassade

Farbfotos von 1943 zeigen die Wallfahrtskirche mit altweissen Fassaden und steinfarbig gefassten Pilastern. Der Turm ist ab dem Architravband, das die Traufhöhe der seitlich abgesetzten Pavillonbauten aufnimmt, steinsichtig. War er in den Obergeschossen überhaupt je verputzt? Es scheint so, denn bei der Aussenrestaurierung 1966–1967 werden die Turmobergeschosse verputzt. Der Turm erhält eine rote Farbe, die Eckpilaster werden jetzt weiss gefasst. So kennen wir ihn noch heute. Im Gegensatz dazu bleiben aber die seitlichen Prälatur-Pavillons und die Kirche weiss, kräftig strukturiert durch die rote und graue Fassung der Pilaster und  der Gesimsgliederungen. Eine erneute Aussenrestaurierung 2001–2004 harmonisiert die Seefassade: Der Turm und die Kirche verbleibt im Farbkleid von 1967, die seitlichen Pavillons wechseln aber von weiss zu rot und sind nun dem Turm angeglichen. Gegen den See zeigt die Birnau heute eine wenig zurückhaltende und schöpferische Rokokofassung[10] in einer Farbintensivität, die mit den 1750 zur Verfügung stehenden Rotocker-Pigmenten[11] nicht erreichbar wäre. Das hier praktizierte Gegenteil zur tektonischen Farbbetonung der Fassaden von Schiff und Chor kann nur als schöpferische Denkmalpflege bezeichnet werden.

Pius Bieri 2009

 

Literatur:

Gubler, Hans Martin: Peter Thumb, Sigmaringen 1972.
Knapp, Ulrich: Joseph Anton Feuchtmayer, Konstanz 1996.
Schmid, Hermann: Maurach am Überlinger See, in: «Badische Heimat» 61, Heidelberg 1981.

Links:

http://de.wikipedia.org/wiki/Wallfahrtskirche_Birnau

Anmerkungen:

[1] Die Grangie ist eine zisterziensische landwirtschaftliche Aussenstelle mit befestigtem Gutshof, Kapelle und Wohnräumen für den Leiter, einem Konversen des Klosters. Maurach ist für Salem als Umschlagstelle vom Seeweg zum klostereigenen direkten Landweg und als Sommerfrische der Mönche sehr wichtig. Die Abtei liegt deshalb auch in Dauerstreitigkeiten mit der Reichsstadt Überlingen, die das alleinige Hafenrecht am Überlinger See beansprucht.

[2] Für die Abtei Einsiedeln ist dies das Schlossgut Pfäffikon am Zürichsee, wohin die Mönche zur «Lässe», das heisst dem Kuraufenthalt mit Aderlass, gehen. Weingarten hat diesen Sommersitz im Priorat Hofen bei Buchhorn (heute Friedrichshafen).

[3] Wird in bei jüngeren deutschen Fachautoren leider wieder mit Goez und Goetz bezeichnet, obwohl er selbst immer Göz geschrieben hat und diese Schreibweise auch von den einschlägigen Biographen verwendet wird. Selbst in Literaturnachweisen wird der Buchtitel Göz zu Goez gefälscht. Was haben diese neudeutschen Namensverbesserungen nicht schon alles angerichtet!

[4] Der Bruch ist nicht endgültig. 1756 erstellt Göz das Thesenblatt zu Einweihung des Vierungsturmes in Salem und wird 1764 zu Ausstattungsarbeiten in der Salemer Prälatur wieder beigezogen.

[5] Hugo Schnell in: Montfort Jahrgang 18, Heft 2, Dornbirn 1966.

[6] So noch in Wilfried Hansmann: Zauber des Barock und Rokoko, Köln 2000.

[7] Hans Martin Gubler in: Peter Thumb, 1972. Hier widerlegt Gubler auch die seit 1953 (Norbert Lieb, in Barockkirchen zwischen Donau und  Alpen) fast gebetsmühlenartig bis heute beschworene Mitarbeit des Johann Georg Specht (1721–1803) als Mitarbeiter Thumbs. In den umfangreichen Namenslisten der Baubeteiligten in Birnau kommt Specht nicht vor, auch nicht bei anderen Bauten Thumbs.

[8] Links hält Abt Anselm II. und rechts Abt Stephan II. den Plan, hinter ihm sein Vorgänger Abt Constantin. Das Bauwerk ist präzise dargestellt, nur gerade das Dach ist rot, die Fassaden zeigen keine Farbe (vergleiche das Thema der schöpferischen Farbgestaltung der Fassaden).

[9] Der aus der Zisterzienserabtei Wettingen (Kanton Aargau) vertriebene Konvent kauft 1853 die ehemalige Benediktinerabtei Mehrerau, die 1806 der bayrischen Klosteraufhebung zum Opfer gefallen ist. Die Barockkirche der Mehrerau, vielleicht das Vorbild der Birnau, ist von den Bayern 1808 abgebrochen worden. Die Erwerbung der heruntergekommenen und zu dieser Zeit wieder als Kunstdenkmal geltenden Birnau durch die Zisterzienser wird an anderer Stelle als «wohlwollendes Entgegenkommen des Prinzen Max von Baden» bezeichnet.

[10] Nach Mitteilung des erzbischöflichen Bauamts Konstanz ist die Farbfassung nicht in Befunden am Bau begründet, sondern aufgrund einer Farbvermutung im Stifterbilde des Abtes Anselm II. entstanden. Es braucht allerdings einige Phantasie, um dort Farbgliederungen zu erkennen. Hingegen ist auf dem Portrait des Abtes Stephan II. Enroth (1746?), deutlich die projektierte Seefassade der Birnau zu erkennen. Hier ist vom Augsburger Maler Göz eine klare Rokokofassde mit weissen Pilastern und zurückhaltend getönten (Gelb-Ocker?)-Putzflächen, ähnlich der ihm sicher bekannten Kirche von Diessen am Ammersee, dargestellt. Hans Martin Gubler vermutet in der Biographie von Peter Thumb auch bei der Birnauer Fassadengestaltung einen Einfluss der Klosterkirche von Diessen.

[11] Um 1750 stehen 13 kalkverträgliche Pigmente zur Verfügung. Die einzige Möglichkeit, um eine intensive Rottönung zu erreichen, bildet Roter Ocker, in Fresko-Technik direkt in den frischen Putz gestrichen. Damit kann aber, bei gleichen Pigmenten, die Leuchtkraft der heute bei Restaurierungen üblichen Keim-Purkristallat-Silikatfarbe nicht erreicht werden. (Mitteilung Rino Fontana, Jona)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  Wallfahrtskirche und Zisterzienserpriorat Birnau  
  BirnauMaurach  
Ort, Land (heute) Herrschaft (18. Jh.)
Birnau-Maurach bei Überlingen, Baden-Württemberg (D) Reichsabtei Salem
Bistum (18.Jh.) Baubeginn
Konstanz 1746
Bauherr und Bauträger
Reichsabt OCist Stephan II. Enroth
(reg. 1745–1746)
okReichsabt OCist Anselm II. Schwab
(reg. 1746–1778)
 
  Das Ensemble der Birnau mit dem am See liegenden Schloss Maurach, als Sommerfrische für die Mönche von Salem gebaut. Bild CC-nc-by Jan Zeschky.   pdf  
   
Birnau2
Die Südfassade in einem expressiven Wikipedia-Bild von Gerhard Schauber.  
   
BirnauGrRiss
Der Grundriss auf Eingangsniveau. Man betritt den Saalraum über den zentralen Turmzugang.  
Birnau3
Die Südfassade nach der farblichen Neuschöpfung von 2004.  
Birnau4
Der Innenraum zeigt sich dem Eintretenden als «theatrum sacrum», «dessen Aufführung ein immer währendes Fest der heitersten Sinnesfreude ist» (Bernhard Schütz).  
Birnau5
1749 malt Gottfried Bernhard Göz das Deckenfresko über der Orgelempore. Es stellt ein Engelskonzert dar. Das Fresko entschädigt den rückwärtsblickenden Besucher für die sonstige Nüchternheit der Südwandzone. Der Innenraum der Birnau ist eben nur für die Sicht der Gläubigen Richtung Altar als sakraler Schaubühnen-Raum gestaltet. Vielleicht hätte die Rekonstruktion der ursprünglichen, bedeutend breiteren Orgel etwas Gewicht gegeben. Die heutige Orgel ist eine kleinere Neuschöpfung von 1950.  
Birnau6
Das Hauptfresko von Gottfried Bernhard Göz zeigt in einer zum Himmel geöffneten Scheinarchitektur im Zentrum die Himmelskönigin als barocke Abwandlung des gotischen Gnadenbildes. Links unten kniet der hl. Bernhard von Clairvaux  zwischen den beiden Stiftern von Salem, rechts präsentieren die an der Planung beteiligten Salemer Äbte den Bauplan der Birnau.  
BirnauEnroth
1746 porträtiert Gottfried Bernhard Göz den Salemer Abt Stephan II. Enroth (reg.1745–1746), den eigentlichen Bauinitianten der Birnau. In der Hand hält Abt Stephan den Fassadenplan der Birnau. Es ist ein interessantes Dokument, weil der Maler hier die Tektonik im Rokokosinn umkehrt: Die tragenden Elemente sind weiss und die Flächen in Gelbocker gefasst. Vielleicht nehmen die Denkmalpfleger 2004 dieses Bild als Anlass für die Weissfassung der Pilaster und der Einfassungen. Ihre modische Rotocker-Fassung der Flächen ist aber weder hier noch als Befund am Gebäude vorhanden.  
Birnau7
Die 1967 erstellte Farbfassung des Langhauses zeigt ein völlige anderes Bild, aber auch hier mit nicht begründeten Rotocker-Rahmungen.