Die Meister des Bauwerks
Name Herkunft Text   Tätigkeit von   bis
P. Christoph Vogler SJ (1629–1673) Konstanz ok   Jesuiten-Liebhaberarchitekt 1657   1658
Johann Christoph Storer (1620–1671) Konstanz Storer   Maler 1657   1658
Br. Heinrich Mayer SJ (1636–1692) Altenburg in Sachsen ok   Jesuitenbaumeister, Stuckateur 1666   1669
Michael Schmuzer (1639–1676) Wessobrunn     Stuckateur 1672   1673
Br. Christoph Brack SJ (1638–1692) Tirol     Altarbauer, Stuckateur 1677   1682
Franzesco Innocenzo Torrriani (1648–1700) Lugano Torriani   Maler 1681   1681
Giovanni Antonio Torricelli (1719-1811) Lugano     Maler, Freskant 1749   1749
Giuseppe Antonio Torricelli (1710–1808) Lugano     Freskant, Quadraturist 1749   1749
Johann Jakob Hailarth Wessobrunn?     Stuckateur 1749   1749
Joseph Rauch Wessobrunn?     Stuckateur 1749   1750


Jesuitenkirche St. Franz Xaver, Luzern

Geschichte
1540 entsteht in Rom der gegenreformatorische Orden der Jesuiten. 1556 gründet in Ingolstadt Bayernherzog Albrecht V. das erste Jesuitenkolleg nördlich der Alpen. Von hier werden 1574 drei Ordensangehörige für eine Niederlassung in Luzern zur Verfügung gestellt. 1577 erfolgt die Stiftung des Kollegiums. Die inzwischen zwanzig Luzerner Jesuiten beziehen im neuen Renaissancepalast des Lux Ritter Wohnsitz. Finanziell werden sie vom Söldnerführer Ludwig Pfyffer unterstützt, der den Jesuiten 1578 ein Gymnasiumsgebäude und 1588–1591 auch die Kirche St. Michael errichten lässt. Das Gymnasium liegt dem Ritterschen Palast gegenüber, während die Kirche sich westlich an den Palast anschliesst. Aus dieser ersten Jesuitenkirche sind in der Sakristei der heutigen Jesuitenkirche einige Werke zu bestaunen, so das Hochaltarbild des Heinrich Wägmann von 1591, und ein Meisterwerk des Konstanzers Christoph Storer, das Altarblatt mit der Darstellung des Karl Borromäus von 1658. Die Kirche genügt aber den Ansprüchen nur kurze Zeit. Das Selbstbewusstsein der reichen Söldnerführer Luzerns, nach dem Sieg von 1656 über die reformierten Orte noch gewachsen, verlangt nach Repräsentation. Zudem ist seit kurzem der Jesuitenmissionar Franz Xaver Stadtpatron. Ab 1664 intensiviert sich deshalb die Planung für den Kirchenneubau zu Ehren Franz Xavers. Aus Ebersberg kommt im gleichen Jahr der neue Rektor, Pater Tobias Lohner.[1]

Exkurs: Jesuiten als Planer
Die Hauptkirche des Ordens, Il Gesù in Rom, wird 1568–1584 von Vignola erbaut. Ordensleute sind nicht beteiligt. Die ändert sich schnell: Der Neubau von St. Michael in München wird 1591–1592 planerisch bereits vom Ordensbaumeister Giuseppe Valeriani aus Rom begleitet. An den deutschen Kollegien von Dillingen und Ingoldstadt vermitteln gleichzeitig bedeutende Jesuiten die Architekturtheorien der Renaissance. Die Ausbildung der Jesuiten ist für die Zeit überdurchschnittlich und umfassend. Viele Universalgelehrte vom 16. bis zum 17. Jahrhundert sind Jesuiten. Ein Mathematiker, Pater Christoph Scheiner, ist 1610 Mitautor und Bauherr der ersten barocken Raumschöpfung nördlich der Alpen, der Jesuitenkirche von Dillingen. In Luzern ist es der vielgereiste Jesuit und Liebhaberarchitekt Pater Christoph Vogler, der die neue Kirche plant. Ihr Vollender ist der Jesuitenbaumeister Br. Heinrich Mayer. Voglers und Mayers Lebenslauf sind für das Verständnis der universellen Bildung von Jesuiten in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts von Bedeutung.

Bauphase 1666–1677
An der frühen Entwurfsplanung von 1664 bis 1665 sind die Baumeister Michael Beer aus dem Bregenzerwald, Tommaso Comacio aus Roveredo sowie ein unbekannter Luzerner Meister beteiligt.[2] Michael Beer, dessen Projekt bevorzugt wird, liefert im März 1665 auch ein Modell. Bis kurz vor Baubeginn ist dieser Neubau an Stelle der alten Kirche in westlicher Fortsetzung des Ritterschen Palastes geplant. Auch von Pater Christoph Vogler, der 1665 von Brig nach Luzern kommt, sind Planungen an diesem Standort vorhanden.[3] Der Bau der neuen Kirche erfolgt dann aber 1666 bis 1677 östlich des Kollegiums mit einer doppeltürmigen Schaufassade zur Reuss. Die Grundsteinlegung ist am 3. Dezember 1666. Bauleiter und Planer der Kirche am neuen Standort ist nun Pater Christoph Vogler.[4] Hat er für den alten Standort noch eine Wandpfeilerhalle geplant, kehrt er jetzt zum traditionellen basilikalen Querschnitt zurück, allerdings mit einer Doppelgeschossigkeit der Seitenschiffe, die zum Typ der Wandpfeilerbasilika führt.

Zum Typus der Wandpfeilerbasilika.

Das Ausführungsprojekt Voglers ist nicht mehr vorhanden, ein Gemälde und ein Stich aus 1666 lassen aber ahnen, dass die Detailgestaltung von Fassade und Innenraum eher trocken ausgefallen wäre. Der verdienstvolle Liebhaberarchitekt wird 1669 nach Innsbruck berufen. Der Bau ist zu diesem Zeitpunkt gedeckt, 1670 werden die Hauptgewölbe erstellt.[5] 1672 kommt der Jesuitenbaumeister Br. Heinrich Mayer für die Vollendung der Kirche aus München nach Luzern.[6] Seine sofort erstellten Aufnahmepläne und seine Ausführungspläne für Stuck, Fassadengestaltung und Ausstattungen werden noch bis vor kurzer Zeit als die Baupläne aus 1666 gehalten.[7] Mayers Anteil am heutigen Erscheinungsbild der Jesuitenkirche ist gewaltig. Er ist der Schöpfer der Kolossalordnung von Doppelpilastern über zwei Geschosse mit durchlaufendem und weit auskragendem Kranzgesimse. Er entwirft die Stuckaturen und lässt sie von seinem Vertrauensstuckateur, dem Wessobrunner Michael Schmuzer ausführen.[8] Er entwirft nebst dem riesigen Hochaltar die weiteren Altäre und die Kanzel. Aussen verändert er die Schaufassade zur Reuss. Der von Vogler geplante und von Mayer vollendete Einheitsraum, der nahtlos Chor und Schiff zusammenfasst, ist nach seiner Fertigstellung von überwältigender feierlicher Monumentalität. Die Wirkung beruht ausschliesslich auf den Proportionen und der Helligkeit des Innenraumes und dessen Stuckarchitektur. Einzige Farbpunkte bilden der Hochaltar und die Kanzel, beide aus rotem Stuckmarmor.[9] Das Altarblatt des Hochaltars mit der Glorie des hl. Franz Xaver malt Innocenzo Torriani aus Mendrisio.[10] Der Altar ist, wie auch die restliche Ausstattung, von Luzerner Patriziern gestiftet. Die Kirche wird 1677 geweiht.

Bauphase 1749–1755
1721 verursacht ein Erdbeben Schäden im Gewölbebereich.[11] Teile der Stuckaturen fallen herunter. Aber erst 1749 wird vom kurmainzischen Ingenieurhauptmann Johann Michael Beer ein statisches Gutachten eingeholt.[12] Beer gibt Ratschläge und schlägt gleichzeitig vor, die in «alter Art» verfertigten Stuckaturen der Konformität willen vollkommen herunterzuschlagen und statt deren eine moderne Rokokostuckatur anzubringen. Der Ratschlag wird für das Hauptgewölbe befolgt. Die eher unbekannten Stuckateure Johann Jakob Haillrath und Joseph Rauch sind Schöpfer des dekorativen, leichten Stucks, der in Lachsrot und Gelbocker gefasst wird.[13] Sie arbeiten 1749 und 1750. Gleichzeitig erstellen die Brüder Torricelli aus Lugano den Deckenfresken-Zyklus.[14] Die sechs Deckenfelder stellen Szenen aus dem Leben des hl. Franz Xaver dar. Der Innenraum ist nun dem Zeitgeschmack angepasst. Trotz der qualitätsvollen Fresken muss man die Vernichtung der Stuckarchitektur im Gewölbebereich als grossen Verlust bezeichnen. Die Einheit des noch immer grossartigen Raumes ist seither gestört.

Das Kollegiengebäude
1755–1756 werden die alten Gebäude zwischen dem Ritterschen Palast und der Kirche durch einen neuen östlichen Flügel des Kollegiengebäudes ersetzt. Er übernimmt die einfache Fassadenarchitektur des westlichen Flügels, der 1695 anstelle der alten Kirche gebaut wird. Die nun einheitliche Fassade des Kollegiums zum «Platz», wie der Strassenraum davor genannt wird, ist mit 103 Meter Länge beachtlich. Schmuckstück dieser Fassadenflucht ist die in der Mitte liegende Schaufassade des 1557 begonnenen Renaissanceplastes.[15]

Die Jesuitenkirche nach der Ordensaufhebung
Der Jesuitenorden wird im 18. Jahrhundert von den Monarchien Europas wegen seiner Organisation bekämpft. 1773 hebt der von den Bourbonen abhängige Papst den Orden auf. Die Luzerner Jesuiten führen ihre Lehrtätigkeit als Weltpriestergemeinschaft weiter. Das Kollegiumsgebäude wird deshalb als Professorentrakt und nach dem allmählichen Aussterben der ehemaligen Jesuiten für weltliche Zwecke genutzt. Die Kirche bleibt Schulkirche. 1798 wird das Patrizierregime in Luzern von den französischen Armeen hinweggefegt. Der neue Kanton Luzern richtet 1804 im ehemaligen Jesuitenkolleg die Regierungsräume ein. Nach der Wiederherstellung des Jesuitenordens 1814 beruft Luzern zwar wieder Ordensleute, kann aber für ihre Unterkunft das nun der Regierung vorbehaltene ehemalige Kollegiengebäude nicht mehr anbieten. Nach dem Sieg der Radikalen im Sonderbundskrieg 1847 wird der Orden in der ganzen Schweiz verboten und die Luzerner Jesuiten müssen ausgewiesen werden. Ihre ehemalige Luzerner Kirche wird weiterhin für den Gottesdienst genutzt. Ihr Inneres von 1750 bleibt dank der frühen Wertschätzung ihrer Architektur von irreversiblen Eingriffen des 19. Jahrhunderts verschont.[16] Nur die Farbtönungen des Rokoko verschwinden hinter einem gelblichen Einheitsanstrich. 1893 bekrönt der Architekt Heinrich Viktor von Segesser die noch unvollendeten Turmstümpfe mit spitzen Zwiebelhauben. Er kennt die Ausführungspläne Heinrich Mayers mit den damals geplanten welschen Hauben noch nicht. Im Stadtbild ist diese trotzdem gelungene Ergänzung heute nicht mehr wegzudenken. Eine erste konservierende  Restaurierung folgt 1957–1958. Anlässlich der letzten Restaurierung 1974-1980 wird auch die Polychromie des Rokoko wieder freigelegt. Gleichzeitig kann die sich zur Reuss neigende Turmfront stabilisiert werden.[17] 1978 wird der Vorplatz zur Reuss gemäss der Projektskizze Voglers von 1666 rekonstruiert. 2006 kehren die Jesuiten wieder nach Luzern zurück. Sie übernehmen die Seelsorge an der nun als Universitätskirche dienenden Jesuitenkirche und gründen das Collegium Xaverianum, dem alle Professoren und Professorinnen der Theologischen Fakultät Luzern sowie der Kirchenpräfekt der Jesuitenkirche angehören.

Pius Bieri 2008


Benutzte Einzeldarstellungen:

Braun SJ, Joseph: Die Kirchenbauten der deutschen Jesuiten, zweiter Teil. Freiburg im Breisgau 1910.
Reinle, Adolf: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band II, Die Stadt Luzern I, (Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 30 der Gesamtreihe), Bern 1953.
Reinle, Adolf: Die Baugeschichte der Luzerner Jesuitenkirche, in ZAK Band 22, Heft 3, Zürich 1962.
Reinle, Adolf: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band VI, Nachträge zu den Bänden I–V, (Kunstdenkmäler der Schweiz, Band 47 der Gesamtreihe), Basel 1963.
Mayer, André: Jesuitenkirche Luzern, Schweizerische Kunstführer Nr. 314, Bern 1982.
Mayer, André: Die Jesuitenkirche in Luzern, zur Baugeschichte und Restaurierung, in «Unsere Kunstdenkmäler» GSK, Jahrgang 33, Heft 1. Bern 1982.
Horath, Heinz: Der Liebhaberarchitekt P. Christoph Vogler, in ZAK Band 44, Heft 4. Zürich 1987.

Weiterführende Links:

http://194.9.34.100/jesuiten/page.asp?DH=73

Links zu Einzelbeiträgen aus Zeitschrift für Archäologie und Kunstgeschichte (ZAK):

http://dx.doi.org/10.5169/seals-164825
http://dx.doi.org/10.5169/seals-168872

 

 

Anmerkungen:
[1] P. Tobias Lohner SJ (1619–1697) ist treibende Kraft für die Sicherung der Finanzierung und für die Genehmigungen beim Ordensprovinzial und beim General in Rom. Beim Ordensprovinzial in München muss er sich auch gegen Intrigen des päpstlichen Nuntius in Luzern wehren, der zu hohe Kosten voraussagt. Auch intern laufen Kleingeister gegen das Projekt Sturm. Der Luzerner Spiritual schreibt an den Provinzial 1666 «Ich sehe in unserem Hochw. P. Rektor gleich wie in P. Christopherus eine heftige Gier nach glänzenden Bauten und ein Hast», und «Wenn wir so weiterfahren, werden unsere Kollegien allmählich in Fürstenpaläste verwandelt».

[2] Der Vorarlberger wird meist ohne Namensnennung als «Architectus ex Silva Brigantana» bezeichnet. Es handelt sich aber nach einem erst kürzlich entdeckten Rechnungsvermerk von 1664 um «Magistro Michaeli Beer, architecto pro itinere, mercede et honorario delineation», das heisst um Michael Beer (1605–1666). Er arbeitet um diese Zeit für die Jesuiten in Landshut und Ebersberg, bei beiden Bauten in Zusammenarbeit mit Br. Heinrich Meyer SJ. Der Misoxer Baumeister Tommaso Comacio (um1625–1678) wird hingegen immer als «Comazio Italo» bezeichnet. Der Luzerner Planer wird nicht bezeichnet, es ist aber wahrscheinlich der Luzerner Maurermeister Hans Halter.

[3] P. Christoph Vogler SJ (1629–1673), in Luzern 1665–1669 als Liebhaberarchitekt und Bauleiter tätig, plant auch das Kollegium in Brig. Seine ersten Luzerner Projekte von 1665 zeigen eine moderne Wandpfeilerhalle ohne inneren Emporenumgang. Im Ausführungsprojekt wechselt er dann wieder zum basilikalen Querschnitt.

[4] Reinle (in ZAK 1962, Heft 4) traut Vogler die Planung nicht zu und spekuliert auf die Vorarlberger Michael Beer und Michael Thumb. Die letzte kleine Zahlung an «Archi. Brigant. et Italo» wird noch ein Jahr nach dem Unglückstod Michael Beers im Mai 1666 geleistet. Nachher sind keine Zahlungen mehr vermerkt. Der Name Thumb taucht nie auf. Hingegen belegt Horat (in ZAK 1987, Heft 4) an Hand des Planungsablaufes und der Korrespondenz, dass für die Planung der neuen Kirche östlich des Ritterschen Palastes ausser Vogler kein anderer Architekt beteiligt sein kann. Joseph Braun (Die Kirchenbauten der deutschen Jesuiten) vertritt dies, gut belegt, schon 1909.

[5] Die Bauleute kommen zur Hälfte aus dem Misox. Tommaso Comacio stellt dafür seinen Palier zur Verfügung. Die einheimischen Bauleute arbeiten unter dem Luzerner Maurermeister Hans Halter.

[6] Br. Heinrich Mayer SJ (1636–1692), in Luzern 1672–1683, vollendet in dieser Zeit auch die Jesuitenkirche von Brig, plant  die Mariahilfkirche des Ursulinenklosters in Luzern, und er ist Planer der für die barocke Entwicklung wichtigen Solothurner Jesuitenkirche. Ab 1683 übernimmt er den Neubau der Wallfahrtskirche auf dem Schönenberg in Ellwangen.

[7] Revision durch Reinle in ZAK, Heft 4, 1962.

[8] Michael Schmuzer (1639–1676) arbeitet vorher in Ebersberg, ist aber nach 1673 nur noch in der Schweiz tätig.

[9] Nach Plan von Br. Heinrich Mayer vom Stuckateur Christoph Brack ausgeführt. Dessen Lebensdaten sind unbekannt, er soll aus Tirol stammen.

[10] Francesco Innocenzo Torriani (1648–1700), wird von Mayer (Kunstführer)  falsch mit  dem Vornamen Domenico Innocenzo benannt. 

[11] Epizentrum Aesch BL, in Luzern stark fühlbar, aber ohne grosse Gebäudeschäden. Die Jesuitenkirche ist allerdings bei jedem Erdbeben stark gefährdet, da ihre Fundamente auf einem im Wasser liegenden Pfahlrost aus ungefähr 2200 Metern Weisstannen gründen.

[12] Johann Michael Beer von Bleichten (1700–1767) aus Konstanz. Er rät zu einer Verkeilung der Risse mit zehnjährig getrocknetem Eichenholz vor dem Schliessen der Risse.

[13] Haillrath auch als Heilrath oder Heilratt geschrieben. Hier Namensnennung wie im Akkordvertrag von 1749. Lebensdaten dieser Stuckateure sind nicht bekannt. Sie sollen aus Wessobrunn stammen.

[14] Giuseppe Antonio (1710–1808) und Giovanni Antonio (1719–1811). Sie arbeiten vorher im Chor der Stiftskirche Einsiedeln und im Kloster Fahr.

[15] An den Ritterschen Palast wird 1841–1843 hofseitig der klassizistische Grossratssaal angefügt. Die beiden barocken seitlichen Flügel sind seit der Nutzung als Regierungsgebäude mehrfach rücksichtslos umgebaut worden. Einzig die strassenseitige Nordfassade zeigt noch den ursprünglichen barocken Charakter.

[16] «Die ehemalige Jesuitenkirche oder Xaverianische Kirche ist die schönste und modernste der Stadt» schreibt, lange vor der neuen Barockbegeisterung, Kasimir Pfyffer in: Gemälde der Schweiz, Dritter Band, II. Theil: Der Kanton Luzern. St. Gallen und Bern 1859.

[17] Drei Spannkabel, um den stabilen Rundchor im Süden gelegt, halten heute die Türme vor weiteren Neigungsversuchen zurück.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  Jesuitenkirche St. Franz Xaver und ehemaliges Jesuitenkollegium Luzern  
  Luz_Jes2  
Ort, Land (heute) Herrschaft (18. Jh.)
Luzern.
Kanton Luzern (CH)
Eidgenössischer Stand Luzern
Bistum (18.Jh.) Baubeginn
Konstanz 1666
Bauherr und Bauträger
Jesuitenkolleg Luzern unter der Leitung von
ok Rektor Tobias Lohner SJ (1619–1697),
auf Wunsch und mit Finanzierung des Standes Luzern.
 
  Vogelschauansicht der Kirche mit Kollegium und Ritterschem Palast.
Originalzeichnung (um 1698) im Archiv des Jesuitenordens in Rom.
  pdf  
   
Jes_LuzernWiki
Ansicht von der Reuss-Seite.
Quelle: Wikipedia.
 
   
Luz_Jes_3
Grundriss genordet.
Quelle: Landolt, Schweizer Barockkirchen.
 
Luz_Jes4
Jesuitenkollegium 1790. Ausschnitt aus dem Schumacherplan.
Für Legende anklicken.
 
LuzernJesuiten1
Innenraum Richtung Altar  
LuzernJesuiten2
Hochaltar in Stuckmarmor 1681 nach Plan Heinrich Mayer. Ausführung: Christoph Brack.  
LuzernJesuiten3
Innenraum Richtung Empore. Orgelprospekt als barocke Rekonstruktion (1985).  
LuzernJesuiten4
Kanzel 1677 von Christoph Brack nach Entwurf von Br. Heinrich Mayer.  
LuzernJesuiten5
Detail der Stuckaturen der Seitenkapellen (1672–1673) von Michael Schmuzer.  
Luz_jes8
Projektstich 1666 des geplanten Bauwerks. Planzustand vor Änderungen durch Br. Heinrich Mayer SJ. Grösse 14x19.1 cm. In den Wolken schweben die Gottesmutter und die Heiligen Drei Könige, zu deren Ehren im Vordergrund rechts drei Säulen errichtet sind. Stecher: Georg Andreas Wolfgang. Original im Staatsarchiv Luzern.  
Luz_Jes7
Deckenfresko (1749) der Brüder Torricelli aus Lugano mit Stuck von Johann Jakob Heilrath und Joseph Rauch.