Herkunft und Ausbildung
Jacopo Amigoni wird 1682 in Neapel geboren.[1] 1711 ist er in Venedig als Maler eingetragen. Die «fraglia dei depentori», wie die Malerzunft genannt wird, listet ihn in diesem Jahr auf. Er muss sich deshalb schon früh in Venedig niedergelassen und hier auch seine Ausbildung erhalten haben. Venedig ist um diese Zeit Hochburg der beginnenden Rokokomalerei.[2] Künstler wie Antonio Bellucci, Sebastiano Ricci, Marco Ricci und Giovanni Antonio Pellegrini halten sich bereits an deutschen und englischen Höfen auf. Der gleichalterige Giambattista Piazetta prägt das Werk des noch in der Lehre stehenden Giambattista Tiepolo. Die Deckenfresken dieser Maler weisen mit den umlaufenden terrestrischen Szenen und dem freien Wolkenhimmel in die spätere deutsche Rokokomalerei. Aus dieser Zeit ist von Amigoni bisher nur ein einziges Werk bekannt. Es ist ein Altarblatt in der Kirche San Stae, gemalt in der Zeit um 1710.
Düsseldorf
Ein zeitgenössischer englischer Verleger und Stecher schreibt 1730 über Amigoni, dass er nach seinen Studien einige Zeit am kurfürstlichen Hof in Düsseldorf bei Bellucci verbracht habe.[3] Hier ist der aus dem Veneto stammende Antoni Bellucci seit 1705 als Hofmaler für die Gemälde und Fresken im Schloss Bensberg tätig. Bei ihm dürfte Amigoni schon um 1711 gearbeitet haben. Dass er um diese Zeit schon im Ausland tätig ist, bestätigt der Vermerk «fora» (fuori, ausserhalb des Veneto tätig) im Zunftverzeichnis Venedigs. Ein weiterer venezianischer Maler, Giovanni Antonio Pellegrini, hält sich gleichzeitig mit Bellucci 1713–1714 im Kurfürstentum auf. Die beiden Maler sind vor allem für die Gemäldesammlung und Raumausstattung des Schlosses Bensberg zuständig. Werke von Amigoni aus der Düsseldorfer Zeit sind zwar nicht bekannt, seine frühen Arbeiten in Süddeutschland zeigen aber einen auffallenden stilistischen Zusammenhang mit Bellucci, so dass er als Lehrer Amigonis bezeichnet werden kann.
München
1715 kehrt der bayrische Kurfürst Max Emanuel aus seinem Exil in aller Stille in die Residenz München zurück. Die nachfolgenden elf Jahre seiner Regierung entwickeln sich zu einer Blütezeit der Münchner Hofkunst, dies ungeachtet der gewaltigen Staatsschulden. Schon 1715 hält sich auch Amigoni in München auf. Er fertigt in diesem Jahr ein Altarblatt für die Frauenkirche.[4] Bis 1719 scheint er ausschliesslich Tafelbilder zu malen, Freskenaufträge sind bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt. Der Kurfürst bevorzugt für Gemälde französische Maler,[5] sodass Amigoni für den kurfürstlichen Hof vorerst nur Supraporten-Bilder und feste Wandbilder mit mythologischen Szenen für die Nymphenburg liefern kann. Er zählt auch nicht als Hofmaler, dürfte aber als Ausländer mit Hofschutz in München anwesend sein.[6]
Wirklich bekannt wird er ab 1719. Er erhält in diesem Jahr vom kurfürstlichen Hof den Auftrag für das grosse Deckenfresko der Badenburg im Schlosspark von Nymphenburg. Anschliessend kann er bis 1724 die zwei Saalräume, die grosse Galerie und alle gartenseitigen Repräsentationsräume im Hauptgeschoss des Neuen Schlosses Schleissheim freskieren und die gleichen Räume auch mit Ölgemälden ausstatten. Stuckateur ist Johann Baptist Zimmermann, Freskant des Treppenhausgemäldes ist Cosmas Damian Asam. Asam ist zwar einziger bedeutender Konkurrent als Freskenmaler, kann sich aber am Münchner Hof gegen Amigoni nicht durchsetzen. Mit dem Tod von Kurfürst Max II. Emanuel enden 1726 alle Arbeiten in Schleissheim.
Ottobeuren 1719 und 1725/26
Rupert Ness, 1710 bis 1740 Reichsabt in Ottobeuren, lässt 1719 von Jacopo Amigoni das Deckenfresko im Vorsaal der Bibliothek als Probestück malen. Im seit 1711 schon weit gediehenen Klosterneubau arbeiten um diese Zeit zwar hervorragende Stuckateure wie Giuseppe Antonio Carlone und Johann Baptist Zimmermann, aber keine bedeutenden Maler. Der Abt findet das Stück etwas keck gemalt, was ihm nach eigenem Bekunden gefällt, über die offensichtlichen Freiheiten Amigonis ist er aber doch etwas irritiert. Ungleich mehr als dem Abt macht das Fresko dem auch als Maler tätigen Johann Baptist Zimmermann Eindruck, der hier und wenig später in Schleissheim von Amigoni entscheidende Impulse erhält. Als Amigoni sechs Jahre später in Ottobeuren mit den Arbeiten in der Abtskapelle und der Benediktuskapelle beginnt, ist auch der Maler Franz Joseph Spiegler und Franz Anton Erler an der Arbeit. In ihren Werken ist das Vorbild Amigoni fortan spürbar. Amigoni begibt sich im Herbst 1725 nach Ottobeuren malt die Fresken innert zwei Monaten. Er erstellt nebst vielen Deckenfresken auch ein Altarblatt und mehrere Ölgemälde, diese liefert er allerdings bis November 1726 aus München. Er kommt erst im Sommer 1728 wieder nach Ottobeuren.
Benediktbeuern
1726, nach andern Quellen sogar früher, arbeitet Amigoni auch für Abt Magnus Pachinger von Benediktbeuern. Wohl durch den Ottobeurer Abt empfohlen, kann er für die Anastasiakapelle das grosse Altarblatt und die Blätter der Seitenaltäre malen.[7] Ein Porträt des Abtes zeugt von seinem Aufenthalt in Benediktbeuern.
Ottobeuren 1728
Für 1727 wird eine längere Italienreise Amigonis vermutet. Im Sommer 1728 trifft er wieder in Ottobeuren ein. In seinen neuen Arbeiten an den Decken im ersten und zweiten Obergeschoss zeigt sich jetzt eine wichtige Änderung der Maltechnik. Anstelle der bewährten Technik des Malens «al fresco» malt er mit einer Öl-Eiweisstempera auf dunkeltonigem vorgestrichenem Putzgrund. Damit erreicht er Effekte der Ölmalerei und kann in schon fertig gestellten, trockenen Räumen arbeiten.[8] In der erstaunlich kurzen Zeit von zwei Monaten vollendet er derart die Deckengemälde in drei Räumen des zweiten Obergeschosses, die heute als Amigonizimmer berühmt sind. In gleicher Mischtechnik malt er auch die 16 Deckenbilder in der Vorhalle der Benediktuskapelle im ersten Obergeschoss.
Es sind seine letzten Arbeiten in Deutschland. Wie üblich, verreist er über die Wintermonate nach Italien und kommt im Frühjahr 1729 wieder nach Ottobeuren. Er holt die Restzahlung ab und überreicht dem Abt ein Kupferstichwerk über die Kirchen Roms. Dann verreist er nach England. Hauptgrund ist die Arbeitslage, vor allem die Zahlungsmoral des kurfürstlichen Hofs nach dem Tod von Kurfürst Max Emanuel (1726). Der Hof bezahlt Vertragsforderungen aus den Arbeiten für Schleissheim nur teilweise oder überhaupt nicht. Amigoni verliert so rund 6000 Gulden.
England 1729-1739
Ende 1729 trifft Amigoni, begleitet von seiner Schwester Carlotta,[9] in London ein. In der Ära der «Grand Tour»,[10] wie die Bildungsreise von Söhnen des englischen Adels genannt wird, entsteht ein zunehmender Enthusiasmus für Italien und seine Künstler. Amigoni wird von der gebildeten und sprachlich bewanderten englischen Oberschicht mit grossem Wohlwollen empfangen.[11] Zudem herrscht im England des 18. Jahrhunderts ein in Europa einzigartiger Wohlstand. In diesem Umfeld erlebt Amigoni seine höchste Anerkennung, er kommt zu grossen Aufträgen und wird erstmals wohlhabend. Während er in Deutschland vor allem für seine wegweisenden Deckenfresken bekannt wird, ist er in England für seine Gemälde und Staffeleibilder berühmt. Neben der Porträtmalerei prägen in diesen Jahren die kleineren Staffeleibilder mit alttestamentarischen, mythologischen und galanten Motiven sein Werk. Amigoni lässt durch seinen Partner und Kupferstecher Joseph Wagner schon früh seine Werke im Druck veröffentlichen.[12] Er malt auch in England grössere Decken- und Wandgemälde. Die meisten sind heute zerstört, wie die 1732 erstellten Deckengemälde von Saal und Treppenhaus im Covent Garden Theater.[13] Bei diesen Arbeiten zieht er sich auch die Feindschaft etablierter englischer Künstler zu, die in Druckschriften vor allem die wohlhabenden Gönner Amigonis diffamieren lassen.
Farinelli
1734 kommt der berühmte Kastrat Farinelli,[14] ein Freund Amigonis, für drei Jahre nach London. Amigoni malt in London ein Porträt von Farinelli, das auch sogleich im Druck erscheint. In einem weiteren Gemälde, ebenfalls 1734 in London gemalt, stellt er Farinelli in Lebensgrösse dar, ihm zu Seite die Muse der Musik, umgeben von Putten und mit der ihn bekrönenden Fame, der Göttin des Ruhms.[15] Das berühmteste Gemälde mit Farinelli entsteht aber erst in Madrid, wo Amigoni, nun im Alter von über 65 Jahren, sich selbst einfügt.[16] Mit Farinelli reist er im Sommer 1736 für einige Monate nach Paris und kehrt im Oktober wieder nach London zurück. 1738 heiratet er hier die Mezzosopranistin Maria Antonia Marchesini, die als «la Lucchesina» in London bei Händel-Inszenierungen singt.[17] Nach zehnjährigem Aufenthalt in London kehrt die Familie Farinelli mit dem Kupferstecher Wagner 1739 nach Italien zurück.
Venedig 1740–1746
Während Wagner in Venedig eine Kunsthandlung und eine Kupferstecher-Schule eröffnet, ist der siebenjährige Italienaufenthalt Amigonis unterschiedlich dokumentiert. Wahrscheinlich begibt er sich vorerst mit Wagner nach Venedig, dann nach Neapel und Rom, sicher aber nach Montecassino, wo er in der Kapelle S. Carlomanno Wandbilder malt und wo er auch den Abt porträtiert.[18] Zurück nach Venedig, arbeitet er ähnlich wie in London für adelige Auftraggeber, wie für den Conte Algarotti. Wichtig als Mäzen ist auch der deutsche Kaufmann Sigismund Streit.[19] Amigoni malt wieder Altarblätter[20] und auch Deckengemälde.[21] In Venedig sind inzwischen die jüngeren Künstler, vor allem Tiepolo, eine starke Konkurrenz. Dieser kann in der Villa Pisani in Strà das grosse Saalfresko malen, Amigoni muss sich mit einem kleinen Deckenbild eines Nebenraumes zufrieden geben.[22] Weitere junge Künstler regt er offensichtlich zu einem Englandaufenthalt an, so Zuccarelli (1742) und Canaletto (1746).
Madrid 1747–1752
Im Frühsommer 1747 verlässt Amigoni mit Ehefrau und zwei Töchtern Italien und begibt sich, gerufen vom spanischen König Ferdinand VI., als Hofmaler nach Madrid. Die Familie bezieht ein Haus an der Calle del Barquillo, in der Nähe des Königschlosses Buen Retiro und seines Gartens.[23] Farinelli, der schon seit zehn Jahren am spanischen Hof gastiert, ist treibende Kraft hinter dieser Berufung. Amigoni wird Direktor der neu gegründeten Akademie der Schönen Künste. Er entwickelt trotz seines Alters von nun 64 Jahren eine erstaunliche Schaffenskraft. Wie immer malt er Porträts, grosse Ölgemälde für das Theater des Buen Retiro, auch Raumausstattungen im Sommerpalast von Aranjuez. Im Speisesaal dieses Palastes befindet sich sein letztes grosses Deckengemälde, eine Allegorie über die materielle Wohlfahrt und dem Lauf der Jahreszeiten. Noch während weiteren Arbeiten für Aranjuez stirbt Jacopo Amigoni am 22. August 1752 in Madrid.
Amigoni als Impulsgeber für die süddeutsche Rokokomalerei
Als Rokokomaler ist Amigoni in England und in Spanien dank seiner Gemälde und Porträts berühmt. Er findet hier bis heute eine grosse Wertschätzung. Von seinen Decken- und Wandmalereien in diesen Ländern wird hingegen kaum Notiz genommen. Für die süddeutsche Deckenmalerei sind aber seine Fresken derart wichtig, dass die Entwicklung ohne die Impulse seiner 1723 bis 1725 in Schleissheim und Ottobeuren entstandenen Fresken anders verlaufen wäre. Die frühen Rokokofresken eines Johann Baptist Zimmermann und vieler anderer süddeutschen Freskanten sind ohne das Vorbild Amigoni kaum denkbar. Seine grossen umlaufenden terrestrischen Passagen mit den weiten atmosphärischen Räumen werden jetzt Standard der Rokokomalerei.
Pius Bieri 2015
Literatur |
Bernhard, P. Magnus OSB: Beschreibung des Klosters und der Kirche zu Ottobeuren. Ottobeuren 1864. |
Pavan Taddei, Maria Cristina: Amigoni, Iacopo in: Dizionario Biografico degli Italiani - Volume 2 (1960). |
Holler, Wolfgang: Jacopo Amigonis Frühwerk in Süddeutschland, Hildesheim 1986. |
Bauer, Hermann: Barocke Deckenmalerei in Süddeutschland, München und Berlin 2000. |
Whedon, Pamela W.: Artist & Patron: Amigoni & Farinelli, Diss. 2006 (Ackland Art Museum of The University of North Carolina at Chapel Hill). |
De la Torre Bulnes, Celia: Un dibujo de Jacopo Amigoni para la Sala de Conversación del Palacio Real de Arnajuez, in: Cuadernos de Arte de la Universidad de Granada, 2010. |
[2] Wichtigste Meister des venezianischen Settecento sind: Antonio Bellucci (1654–1726); Sebastiano Ricci (1659–1734); Rosalba Carriera (1675–1757); Giovanni Antonio Pellegrini (1675–1741); Marco Ricci (1676–1730); Giulia Lama (1681–1747); Jacopo Amigoni (1682–1752); Giambattista Piazzetta (1682–1754); Giambattista Pittoni (1687–1767); Giambattista Tiepolo (1696–1770); Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto (1697–1768); Gianantonio Guardi (1699–1760); Pietro Longhi (1702–1785); Francesco Zuccarelli (1702–1788); Giuseppe Zais (1708–1781); Bernardo Bellotto, genannt Canaletto (1722–1780).
[3] George Vertue (1684–1756) in den «Notebooks» 1730.
[4] «Christus erscheint Maria», heute in Frauenchiemsee.
[5] Vor allem Joseph Vivien (1657–1734), der auch gleichzeitig Gläubiger des Kurfürsten ist.
[6] Für einen auswärtigen Künstler ist die Aufnahme in die Meistergerechtigkeit der städtischen Zunft nur möglich, wenn er durch Einheirat eine städtische Werkstatt übernehmen kann und Bürger wird, während der hofbefreite Künstler mit dem sogenannten Hofschutz trotzdem in München arbeiten kann. Amigoni scheint aber völlig ungebunden, von einer Ehefrau ist erst 1738 in England die Rede.
[7] Die Datierung der Altarblätter bei W. Holler noch 1720–1725, in neueren Quellen durchwegs 1726. Siehe Werkverzeichnis Altäre.
[8] Die Stuckaturen erstellt Gerolamo Francesco Andreoli schon im Frühsommer 1728.
[9] Carlotta Amigoni ist Kupferstecherin und arbeitet unter dem Namen «Amicona» längere Zeit in London.
[10] Die «Grand Tour» ist im England des 18. Jahrhunderts eine Bildungsreise vor allem des Adels. Sie bezieht sich meist auf eine längere Italienreise. Die britische Aristokratie ist Ende des 17. Jahrhunderts zu einem Wohlstand gekommen, der in Europa einzigartig ist. Wer sich Baron oder Duke nennt, dem stehen Vermögensverhältnisse zur Verfügung, die um 1700 im Deutschen Reich allenfalls für Teile des Hochadels denkbar sind.
[11] Amigoni spricht kein Englisch, er beherrscht auch die deutsche Sprache nicht. Die Sprache der Gebildeten ist französisch und italienisch, so dass er nie Verständigungsschwierigkeiten hat.
[12] Joseph Wagner (1706–1780) aus Thalendorf in der Herrschaft Bregenz, wird 1720 Schüler von Amigoni, der ihn zur Ausbildung als Kupferstecher vorerst zu Franz Xaver Spät in München und dann zu Laurent Cars nach Paris schickt. 1739 eröffnet er in Venedig eine Kunsthandlung und eine Kupferstecherschule.
[13] Das Convent Garden Theater wird 1732 von John Rich neu gebaut, aber bereits 1784 völlig umgebaut, wobei die Deckengemälde mit den Themen: «Die Musen präsentieren Apollo den Dichter Shakespeare» zerstört werden.
[14] Farinelli, eigentlich Carlo Broschi (1705–1782), ist 1734–1737 in London.
[15] Das Gemälde ist 186 cm breit und 277 cm hoch. Es befindet sich heute im Nationalmuseum von Bukarest.
[16] Im Gemälde sind fünf Personen abgebildet. Von links nach rechts sind dies (im Hintergrund) der Librettist Pietro Metastasio, vorne die Sopranistin Teresa Castellini mit Farinelli und Amigoni, der sich im Hausrock und Turban-Mütze selbst einfügt und in der linken Hand die Pinsel trägt, ein adeliger Page hält ihm die Palette hin. Ihm zu Füssen ist der Hund Farinellis dargestellt. Amigoni malt dieses Bild in Madrid um 1750. Es ist heute in der National Gallery of Victoria von Melbourne (Grösse: 245 cm breit und 173 cm hoch). Zum Gemälde.
[17] Über Maria Antonia Marchesini ist nur bekannt, dass sie aus Lucca stammt und ihre ersten grossen Auftritte 1736 in Neapel sind.
[18] Die Wandgemälde In Montecassino sind gemäss Andrea Caravita (in «I Codici e le Arti a Monte Cassino», 1870, Seite 469–470) in Öl gemalt. Sie sind seit 1944 zerstört.
[19] Sigismund Streit (1687–1775), aus Berlin, Kaufmann und Kunstmäzen. Er vermacht sein Vermögen, darunter 49 Gemälde venezianischer Maler, dem Grauen Kloster in Berlin.
[20] Altarblätter in der Kirche von Prata del Pordenone (Rosenkranzmadonna mit dem hl. Dominikus und der hl. Rosa), in Santa Maria della Fava von Venedig (Erscheinung des Franz von Sales) und in Santa Maria della Salute von Venedig (San Girolamo Miani).
[21] 1745 erstellt er im Dom von Este das Kuppellaternen-Gemälde «Martirio di Santa Tecla» in Öl (auf Leinwand? Heute völlig verdunkelt).
[22] Es handelt sich um «Il Giudizio di Paride» und ist ein «quadro riportato», das heisst, in Öl auf Leinwand gemalt und dann an Ort versetzt.
[23] Die ausgedehnte Schlossanlage von Buen Retiro wird 1808 durch napoleonische Truppen schwer beschädigt und dann zum grössten Teil abgerissen.
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Jahr | Bauwerk | Bauherr, Baumeister, Stuckateur | Werk, Thema | Zustand heute |
1719 | Ottobeuren. Benediktinerabtei. 2. Obergeschoss. Vorraum Bibliothek |
BH: Abt OSB
Rupert II. Ness BM: P. OSB Christoph Vogt ST: Johann Baptist Zimmermann |
Deckenfresko im Vorraum zur Bibliothek. Probestück. «Der Weg der Seele zu Gott». | Im Original erhalten |
1720 | München. Schlossgarten Nymphenburg. Badenburg. |
BH: Kurfürst Max II. Emanuel BM: Joseph Effner ST: Charles Dubut |
Deckenfresko im Festsaal. «Der Morgen, der Frühling, das Wasser». |
Zerstört 1943 Rekonstr. 1984 (Karl Manninger) |
1721 | Schleissheim. Neues Schloss Grosser oder Weisser Saal. |
BH: Kurfürst Max II. Emanuel BM: Joseph Effner ST: Johann Baptist Zimmermann |
Deckenfresko. «Der Zweikampf zwischen Turnus und Äneas». |
1944 zu zwei Dritteln zerstört. Rekonstr. 1950 Rest. 1990 |
1721 | Schleissheim. Neues Schloss. Grosse Galerie. |
BH: Kurfürst Max II. Emanuel BM: Joseph Effner ST: Charles Dubut |
Groteskenmalerei. «Verherrlichung der Künste.» Zuschreibung an Stuber und Amigoni. |
Original durch mehrfache Übermalungen zerstört |
1722– 1723 |
Schleissheim. Neues Schloss. Wohnräume des Kurfürsten. |
BH: Kurfürst Max II. Emanuel BM: Joseph Effner ST: Johann Baptist Zimmermann |
Deckenfresken in der südlich der grossen Galerie befindlichen Enfilade von vier Zimmern. | Nach 1944 teilweise stark überarbeitet. Original nicht mehr vorhanden |
1723- 1724 |
Schleissheim. Neues Schloss. Viktoriensaal. |
BH: Kurfürst Max II. Emanuel BM: Joseph Effner ST: Charles Dubut |
Deckenfresko und sechs Wandfresken mit Putten. «Dido empfängt Äneas». |
1944 teilzerstört. 1950 stark überarbeitet |
1724– 1725 |
Schleissheim. Neues Schloss. Wohnräume der Kurfürstin. |
BH: Kurfürst Max II. Emanuel BM: Joseph Effner ST: Johann Baptist Zimmermann |
Deckenfresken in der nördlich der grossen Galerie befindlichen Enfilade von vier Zimmern. | Nach 1944 teilweise stark überarbeitet. Original nicht mehr vorhanden |
1725 | München. Palais Preysing Residenzstrasse 24 |
BH: Graf Johann Maximilian von Preysing-Hohenaschau BM: Joseph Effner ST: Johann Baptist Zimmermann |
Treppenhausfresko. «Die Verherrlichung des Hauses Preysing». |
Zerstört im 19. Jahrhundert |
1725– 1726 |
Ottobeuren. Benediktinerabtei. Erdgeschoss und 1. Obergeschoss Benediktuskapelle. |
BH: Abt OSB Rupert II. Ness BM: P. OSB Christoph Vogt ST: Kaspar Radmiller |
Kuppelfresko «Christi Himmelfahrt». Vier Zwickelfresken. und vier seitliche Deckenfresken. |
Im Original erhalten |
1725– 1726 |
Ottobeuren. Benediktinerabtei. 2. Obergeschoss. Abteikapelle und Vorhalle. |
BH: Abt OSB Rupert II. Ness BM: P. OSB Christoph Vogt ST: Pedrozzi, Quadri, Bossi, Radmiller |
Kuppelfresko «Das blutige und unblutige Opfer». Vier Zwickelfresken. Deckenfresko Vorhalle «Initium Vitae Christi». |
Im Original erhalten |
1728 | Ottobeuren. Benediktinerabtei. 1. Obergeschoss. Vorhalle Benediktuskapelle. |
BH: Abt OSB Rupert II. Ness BM: Simpert Kramer ST: Kaspar Radmiller (1731) |
16 Deckenbilder in Mischtechnik Öl-Tempera. |
Im Original erhalten |
1728 | Ottobeuren. Benediktinerabtei. 2. Obergeschoss «Amigonizimmer». |
BH: Abt OSB Rupert II. Ness BM: Simpert Kramer ST: Gerolamo Francesco Andreoli |
Ehemalige Kanzleiräume. Deckengemälde in vier Räumen, Mischtechnik Öl-Tempera. | Im Original erhalten |
Quelle: Holler (Daten Benediktbeuern geändert).
Jahr | Bauwerk | Auftraggeber | Lage und Thema | Heute |
1715 | München. Frauenkirche. |
Johann Sebastian von Wampl, Freiherr von Tettenwies. | Blasiusaltar. «Christus erscheint Maria» |
Heute in der Klosterkirche Frauenwörth auf Frauenchiemsee |
1720 (um) |
Freising. Dom. Taufkirche St. Johannes. |
Johann Baptist Ignaz von Pfisterer auf Buschenheim. | Hauptaltar. «Die Predigt Johannes des Täufers» |
Säkularisationsgut 1803. Nachkriegs-Leihgabe für den Propstaltar der Würzburger Domkirche |
1726 |
Benediktbeuern. Benediktinerabtei. Anastasiakapelle. |
Abt OSB Magnus Pachinger. |
Hauptaltar (1753). «Die Fürbitte der hl. Anastasia» |
An Ort erhalten, seit 1753 im neuen Hochaltar. Gr: B 162 cm, H 527 cm |
1726 |
Benediktbeuern. Benediktinerabtei. Anastasiakapelle. |
Abt OSB Magnus Pachinger. |
Seitenaltar rechts. «Die Fürbitte der hl. Anastasia» |
Seit 1803 in Evang. Kirche Holzschwang (Neu-Ulm) Gr: B 172 cm, H 278 cm |
1726 |
Benediktbeuern. Benediktinerabtei. Anastasiakapelle. |
Abt OSB Magnus Pachinger. |
Seitenaltar links. «Immaculata» |
In neuem Altar (1753) an Ort erhalten |
1726– 1728 |
Ottobeuren. Benediktinerabtei. |
Abt OSB Rupert II. Ness. |
Abteikapelle. «Christus am Kreuz» |
Am Originalstandort erhalten |
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