Karte des Val d'Intelvi 1800 | Ludwigsburger Verwandtschaften |
Vom Val d'Intelvi über Wien und Prag nach Ludwigsburg
Donato Giuseppe Frisoni wird 1681 oder 1683 geboren. Die Familie stammt aus dem kleinen Bergdorf Laino im Val d'Intelvi.[1] Das Hochtal im Gebirgszug, der den Comersee vom Luganersee trennt, ist die Heimat vieler wichtiger Stuckateure, Maler und Baumeister des süddeutschen Barocks.[2] Im Trupp des Stuckateurs Santino Bussi kommt Donato Giuseppe nach Wien.[3] Wenn nicht schon hier, so arbeitet er sicher in Prag im Umkreis des ebenfalls aus Laino stammenden Baumeister-Architekten Alliprandi.[4] Auf den Bauten Alliprandis arbeitet auch Tommaso Soldati, der Schwager Frisonis.[5] Der Ludwigsburger Hofbaumeister Johann Friedrich Nette kann die beiden Stuckateure 1708 in Prag für die Mitarbeit am Neubau der Residenz in Ludwigsburg gewinnen, wo sie 1709 mit den Stuckaturen im Corps de Logis beginnen. Frisoni, der noch immer im Winter nach Laino zurückkehrt, heiratet hier die über zehn Jahre jüngere Anna Maria Allio.[6] Er ist damit auch mit den Carlone von Scaria verschwägert, über seine Schwester zudem mit den Retti von Laino. Aus der Ehe mit Anna Maria ist ein Sohn, der 1711 in Ludwigsburg geborene Paul Carl, sowie eine Tochter Josephina bekannt.[7] Dies zeigt, dass Frisoni schon früh in der Grossbaustelle Ludwigsburg lebt.[8] Er macht sich nicht nur als guter Stuckateur und ausgezeichneter Zeichner einen Ruf, sondern ist auch ein erfolgreicher Unternehmer, der 1712 schon mit einem eigenen Trupp arbeitet und bereits im Wohlstand lebt. 1714 stirbt der in Ludwigsburg planende und bauleitende Baudirektor Johann Friedrich Nette unerwartet auf der Rückreise aus Paris, von wo er von Herzog Eberhard Ludwig, dem Bauherrn von Ludwigsburg, wieder zurückgerufen worden ist. Grund der fluchtartigen Reise sind Intrigen von Nettes Vorgänger, Philipp Joseph Jenisch.[9] Nach dem Willen der Residenz-Baudeputation sollte nun Jenisch wieder die Leitung der Ludwigsburger Bauten übernehmen. Auf die Bewerbung von Frisoni geht das Gremium gar nicht ein.[10] Im Februar 1715 setzt sich Herzog Eberhard Ludwig über die Vorschläge der Baudeputation hinweg und ernennt trotz ihrem erheblichen Widerstand Frisoni zu seinem neuen Architekten in Ludwigsburg.
Herzog Eberhard Ludwig und Frisoni
Diesem Entscheid des Fürsten verdankt Ludwigsburg eine Residenz, an der die besten Fachkräfte ihrer Zeit beteiligt sind. Noch ist Ludwigsburg ein einfacher Schlossbau mit zentralem dreigeschossigem Hauptbau, dem Corps de Logis, und den beiden in holländischer Art freigestellten Ehrenhof-Flügeln. Frisoni liefert schon 1715 die Erweiterungsprojekte des nun als Residenz vorgesehenen Schlosses, die dann unter seiner Leitung auch sofort begonnen werden. Ab 1717, inzwischen zum Landbaudirektor befördert, entsteht nach seinen Plänen das Jagd- und Lustschloss Favorite auf der Anhöhe gegenüber dem Schloss. Der höchst originelle Bau zeigt deutlich, dass Frisoni die böhmischen Bauten von Alliprandi gut kennt. Er schafft mit diesen Vorgaben ein in das Rokoko weisendes Schmuckstück. Pläne zeigen, dass er auch die Raumausstattung bis ins Detail vorgibt. Gleichzeitig erstellt er eine korrigierte Planung für die neu entstehende Residenzstadt Ludwigsburg, deren Besiedlung aber wenig zügig voranschreitet. Hier baut er nebst Wohnhäusern auch die evangelische Stadtkirche am Markt. Er ist inzwischen auch ausserhalb des Herzogtums bekannt. 1717 erhält er den Besuch des Abtes von Weingarten. Für die im Bau befindliche Stiftskirche ist nach dem Streit mit Franz Beer kein leitender Planer mehr zuständig. Frisoni nimmt auf die Endgestaltung in Weingarten wesentlichen Einfluss, im speziellen bei der Kuppel, den Emporengalerien und der Westfassade. Er stellt auch seinen Verwandten Riccardo Retti für die Fertigstellung zur Verfügung und leiht dem Abt sogar 30 000 Gulden. 1719–1724 erstellt er mit dem Schwager Corbellini auch die dortigen Stuckmarmoraltäre. In der Kunstgeschichte berühmt wird die Veröffentlichung seines Idealplanes der Abtei Weingarten aus 1718. Die Arbeit in Weingarten bleibt der einzige Auftrag ausserhalb Württembergs.[11] 1721 erfolgt seine Beförderung zum württembergischen Major.[12] Hier zeigt sich vor allem die Wertschätzung Frisonis durch den Herzog, die sich nebst den Fachqualitäten des Landbaumeisters auch auf dessen finanzielle Potenz bezieht. So muss Frisoni dem Herzog gelegentlich Geld für den Schlossbau leihen. 1721–1724 werden weitere Erweiterungsprojekte wegen der Finanzlage zurückgestellt. In der Zwischenzeit reist Frisoni nach München und besichtigt Schleissheim. 1725 liefert er das Ausführungsprojekt für das «Neue Corps de Logis» im Süden. Dieser Bau wird 1726 begonnen und ist beim Tod des Herzogs 1733 im Innenausbau schon weit fortgeschritten.
Die Residenz als Gesamtkunstwerk einer genialen oberitalienischen «Vetternwirtschaft»
Der Bau des «Neuen Corps de Logis» wird vom Baumeister Paolo Retti[13] für 460 000 Gulden übernommen. Paolo Retti ist Neffe von Frisoni und Schwiegersohn von Diego Carlone. Er ist seit 1717 in Ludwigsburg für Frisoni tätig. Er wird hier zum alles beherrschenden «Baulöwen». Schon früh zieht Frisoni seine Verwandtschaft nach Ludwigsburg. Sie arbeiten als Stuckateure in seiner Unternehmung, wie Mattia Retti,[14] oder sind vom Hof unter Vertrag genommene Meister mit ihren wiederum italienischen Gesellen. In der ersten Phase sind dies der Maler Luca Antonio Colomba, der Stuckateur Riccardo Retti und der Bildhauer Giorgio Ferretti.[15] Nach 1715 sind es die Stuckateure Giacomo Antonio Corbellini und Livio Retti, der Bildhauer Francesco Giuliano Pedetti, die Bildhauer und Stuckateure Carlo Ferretti, Diego Francesco Carlone mit seinem Bruder, dem Maler Carlo Carlone mit dem Mitarbeiter Giovanni Pietro Scotti.[16] Es sind alles Künstler von europäischem Format. 1717 kommt Leopoldo Retti, ein 13-jähriger Neffe, als Lehrling zu Frisoni.[17] Er ist später gesuchter Architekt an den Höfen von Ansbach, Ludwigsburg, Karlsruhe und Stuttgart.
Frisoni verhält sich mit dem Nachzug seiner Landsleute wie alle anderen welschen Hofbaumeister im Norden. Dass alle verwandt sind, ergibt sich aus der Geographie. Und wo hätte Frisoni in Württemberg gleichwertige Kräfte gefunden? In ganz Schwaben beherrscht um 1710 kein Maler die Freskotechnik. Eine ernsthafte Konkurrenz zu den welschen Stuckateuren sind nur die Wessobrunner. Trotzdem ist in heutigen Berichterstattungen zu Ludwigsburg noch immer ein moralisierender Unterton zu hören. Aber wie in Rom oder München wichtigste hochbarocke Bauwerke ohne verwandtschaftlichen Baumeisternachzug aus den südlichen Alpentälern fehlen würden, wäre Ludwigsburg ohne Frisoni und seinem Künstlernachzug aus dem Val d'Intelvi nie zu dem barocken Kunstwerk geworden, das heute alle bewundern.
Lebensende
Dass dies seine alten einheimischen Feinde in Stuttgart anders sehen, verwundert bei der Machtfülle und dem Reichtum von Donato Giuseppe Frisoni und Paolo Retti nicht. Auch die württembergischen Konkurrenten regen sich jetzt. Neid wegen der Privilegierung und den hohen Einkünften, zusammen mit den üblichen Vorurteilen gegen die «Welschen», die im protestantischen Württemberg noch fremder als in Bayern sind, führen nach dem Tod von Herzog Eberhard Ludwig 1733 zu einer Anklage gegen die Baumeister des «Sündenschlosses». Die konstruierte Anschuldigung lautet auf Unterschlagung, Korruption und «überheblichem Wesen». Frisoni und Retti werden in Festungshaft genommen. Trotz fehlender Beweise der Untersuchungsbehörde und trotz Interventionen des Markgrafen von Ansbach werden sie erst 1735 freigelassen. Grund für die Haftentlassung ist eine Überweisung von 110 000 Gulden an die Hofkasse, die Leopoldo und Riccardo Retti, Pietro Scotti sowie die beiden Carlone-Brüder aufbringen. Die lange Haft kann als geglückter Erpressungsversuch des neuen Herzogs und seines Finanzberaters angesehen werden.[18] Vom neuen Herzog Carl Alexander wird Frisoni anschliessend wieder in seinen Funktionen bestätigt. Er kann allerdings von seiner Rehabilitierung nicht mehr profitieren, denn schon am 29. November 1735 stirbt er in Ludwigsburg im Alter von höchstens 54 Jahren. Er wird in der württembergischen Enklave Oeffingen, zwei Wegstunden südlich von Ludwigsburg, beerdigt. Die Herrschaft gehört dem Domstift Augsburg und ist deshalb Beerdigungsstätte der katholischen Ludwigsburger. Der Umgang mit Frisoni und Retti führt schon rasch zu einem Exodus der Künstler aus Württemberg, den auch die zu späten Rehabilitationen nicht unterbinden können. Auch Baumeister Paolo Retti verlässt trotz dem Angebot, die Bauleitung in Ludwigsburg zu übernehmen, das Land und geht in seine Heimat zurück. Weitere Bemühungen, die Künstler wieder zur Rückkehr zu bewegen, scheitern.[19] Erst 1744, mit dem Regierungsantritt des Herzogs Carl Eugen verbessert sich die Lage für sie wieder. Die Ehefrau Frisonis bleibt mit der Familie in Ludwigsburg. Noch bis 1878 ist die Familie mit dem Hofarzt Eduardo Frisoni in Ludwigsburg nachgewiesen.
Pius Bieri 2012
Literatur:
Klaiber, Hans: Frisoni, Donato Giuseppe, in: Neue Deutsche Biographie. München 1961. |
Boccia, Remo: Artisti italiani a Stoccarda ed alla corte di Ludwigsburg nel 17.mo e 18.mo secolo. Ludwigsburg 1998. |
Merten, Klaus: Die Baugeschichte von Schloss Ludwigsburg bis 1721, in: Schloss Ludwigsburg. Stuttgart 2004. |
Höper, Corinne: Das Glück Württembergs. Ausstellungskatalog. Stuttgart 2004. |
Pozsgai, Martin: Der Architekt Donato Giuseppe Frisoni und seine Kompetenz für die Inneneinrichtung, in: Architekt und / versus Baumeister. Zürich 2009 |
Links:
http://www.deutsche-biographie.de/sfz17636.html
Anmerkungen:
[1] Das Geburtsdatum ist nicht erforscht und wird in der älteren Literatur auch mit 1683 angegeben. Wie mir Ursula Stevens (http://www.artistiticinesi-ineuropa.ch/index.html) mitteilt, ist der Name des Vaters Paolo. Ein Paolo Frisoni, geboren um 1645, Stuckateur aus Laino, hält sich in den 1680er-Jahren mit der Familie in Piacenza auf. Er arbeitet an den Stuckaturen des Palazzo Farnese. Es ist deshalb möglich, dass Donato Giuseppe in Piacenza aufwächst.
[2] Das Bergdorf ist vom Fischerdorf Osteno am italienischen Teil des Luganersees in einer Wegstunde zu erreichen. Die wenigen Bergdörfer im Val d'Intelvi, alle im Herzogtum Mailand und im Bistum Como liegend, sind die Heimat von Stuckateuren, Malern und Baumeister-Architekten, welche den süddeutschen und böhmisch-österreichischen Barock entscheidend prägen. Aus Laino kommen die Alliprandi, Corbellini, Frisoni, Retti und Scotti, aus Ponna die Soldati und Marmori, aus Scaria die Carloni oder Carlone, aus Castiglione die Ferretti und aus Pellio die Lurago. Sie sind, wo sie nicht in Hofdienste treten, immer vom November bis zum Februar in ihrer Heimat anwesend.
[3] Santino Bussi (1664–1737) aus Bissone ist seit 1695 in Wien und ist bevorzugter Stuckateur von Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt.
[4] Giovanni Battista Alliprandi (um 1670–1720), aus Laino im Val d'Intelvi. Er ist 1685 Lehrling bei Baumeister Francesco Martinelli (1651–1708) und 1696–1702 als Baumeister im Dienst der Familie Czernin, vorerst in Wien, dann in Böhmen. 1699 baut er das Schloss Liblice. In Prag ist er Architekt des Palais Sternberg (1698–1708) und das Palais Lobkowitz (1704–1707).
[5] Tommaso Soldati (1665–1743) aus Ponna im Val d'Intelvi, arbeitet um 1700 am Palais Toskana und 1704-1707 am Palais Lobkowitz. 1709–1713 ist er in Ludwigsburg und geht dann nach Frankfurt. Soldati ist wie Frisoni mit einer Tochter des Baumeisters Martino Aglio verheiratet.
[6] Anna Maria Allio (1693–1720), Tochter des Prager Stuckateurs Martino II Allio (Aglio) de Löwenthal. Ihre Schwester ist mit Diego Francesco Carlone verheiratet.
[7] Paul Carl Frisoni ist 1736–1738 Mitarbeiter von Paolo Retti in Ludwigsburg, heiratet in Prag Anna Cecilia, eine Tochter des Baumeisters Bartolomeo Scotti (1685–1737) aus Laino, nachher verlieren sich die Spuren.
[8] Er heiratet nach dem frühen Tod seiner Ehefrau ein zweites Mal. Maria Caterina Fontana stammt wieder aus der Gegend der oberitalienischen Seen.
[9] Philipp Joseph Jenisch (1671–1736), aus Marbach. Er ist Theologe und Mathematiker, der sich auf einer Studienreise in Zivilbaukunst weiterbildet, aber 1707 in Ludwigsburg durch Nette ersetzt wird. Er ist aber weiterhin untergeordnet im Bauwesen tätig. 1727 geht er nach Blaubeuren und wird dort Abt.
[10] Dafür schlägt sie alternativ kaum bessere Kandidaten vor: den Lack- und Miniaturmaler Johann Jakob Sänger, den Ingenieur-Hauptmann Bernhard Reichmann, der einäugig ist, «und somit besser zur Beaufsichtigung und Ausführung des Bauwesens geeignet sei», und den Ansbacher Hofrat Karl Friedrich von Zocha. Aber auch der schon 62-jährige geniale Baumeister Johann Jakob Herkommer aus Füssen wird als Kandidat gehandelt. Offensichtlich ist die Konfession der Baudeputation unwichtig, wenn es nur kein Italiener ist.
[11] Die Abteien Weingarten und Zwiefalten, die schon im 17. Jahrhundert welsche Baumeister und Künstler beiziehen, liegen wie alle im Barock noch bestehenden Abteien nicht in Württemberg. Ihr Kunst-Mäzenatentum darf nicht als Anteil am «Glück Württembergs» verkauft werden.
[12] Die militärischen Grade sind wichtig für die Stellung in der Hofgesellschaft. 1726 wird Frisoni zum Obristlieutenant befördert.
[13] Paolo Retti (1690–1748) aus Laino, Bauunternehmer, Sohn der Schwester von Frisoni. 1717 bis 1737 in Ludwigsburg.
[14] Mattia Retti (1664–1714) aus Laino, Stuckateur. Schwager von Frisoni. Er stirbt in Ludwigsburg.
[15] Luca Antonio Colomba (1674–1737) aus Arogno, Hofmaler, verheiratet seit 1712 mit Anna Maria Carlone. Donato Riccardo Retti (1687–1741) aus Laino, Stuckateur, Sohn der Schwester von Frisoni. Er ist während dieser Zeit auch in Weingarten tätig. Giorgio Ferretti (1666-1735) aus Castiglione, Bildhauer, Cousin von Frisoni.
[16] Giacomo Antonio Corbellini (1673–1742) aus Laino, Bildhauer, Stuckateur, in zweiter Ehe Schwager von Frisoni, 1718–1733 in Ludwigsburg, geht 1719–1724 für die Altäre nach Weingarten. Livio Retti (1652–1751) aus Laino, Maler, Sohn der Schwester von Frisoni, 1716–1737 in Ludwigsburg. Francesco Giuliano Pedetti (um 1685–1748), aus Casasco, Steinmetz und Bildhauer, Schwiegersohn der Schwester von Frisoni, 1718–1731 in Ludwigsburg, sein Sohn Maurizio wird letzter Hofbaumeister in Eichstätt. Carlo Ferretti (geb. 1689) aus Castiglione, Bildhauer und Stuckateur, Sohn eines Vetters von Frisoni, 1717–1724 in Ludwigsburg. Diego Francesco Carlone (1674–1750) aus Scaria, Bildhauer und Stuckateur, er ist mit der Schwester von Frisonis Ehefrau verheiratet, in Ludwigsburg 1716–1733, geht aus Ludwigsburg auch nach Weingarten und Einsiedeln. Carlo Innocento Carlone (1686–1775) aus Scaria, Maler, Bruder von Diego, verheiratet mit einer Tochter des Giacomo Antonio Corbellini aus erster Ehe, mit Unterbrechungen 1718–1733 in Ludwigsburg. Giovanni Pietro Scotti (1695–1747) aus Laino, Schwager von Paolo Retti, er ist zusammen mit Carlo Carlone bis 1732 in Ludwigsburg.
[17] Leopoldo Retti (1704–1751), aus Laino, Hofarchitekt in Stuttgart, Ansbach und Karlsruhe, Schüler seines Onkels Frisoni.
[18] Dies deshalb, weil 35 000 Gulden direkt an den Geheimen Finanzrad Joseph Süss Oppenheimer gehen, der die desolate Finanzlage des Herzogstums in den Griff bekommen will. Wie schon bei Frisoni und Retti wird nach dem Tod des Herzogs Carl Alexander auch er der Unterschlagung bezichtigt. Als Jude hat er aber keine Chance. Er fällt einem Justizmord zum Opfer.
[19] Herzog Carl Alexander macht dem jetzt in Ansbach tätigen Carlo Carlone 1736 ein Angebot als Hofmaler mit einem Gehalt von 2500 Gulden und drei Monaten Urlaub. Carlone kann aber die Arbeit wegen des Todes des Herzogs im März 1737 nicht beginnen.
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Frisoni ist nicht nur Stadt-, Residenz- und Gartenplaner, seine Kompetenz zeigt sich auch in den Entwürfen der Innengestaltung, wie hier für die Längswand im Mittelsaal von Schloss Favorite in Ludwigsburg. Unten schreibt Frisoni «Profillo Della Salla dalla favorita nel Giardino de fas[s]ani per Sua Alt[ez]za Se[renissi]ma il Se[gno]re di Wirttinberg a Louisbourg per farsi di specchj et marmo et stucho la Soffita dipinta a fressco / D. G. Frisoni 1[7]18» und links ist die Paraphierung von «Eberhard Ludwig H[erzog] z[u] W[ürttemberg]» zu sehen. Das Blatt (Breite 64,5 cm, Höhe 49,5 cm) ist im Besitz des Metropolitan Museum of Art in New York.
Bildquelle: http://www.metmuseum.org