«Innocentus Turrianus»[1]
Auch: Turiani, Turriani
Maler in Como
Francesco Innocenzo (Innocente) wird am 28. Dezember 1648 in Mendrisio geboren. Er ist der erste von vier Söhnen des Francesco (1612–1683, Mendrisio) und der Ippolita Sala aus Como. Sein Vater ist ein bekannter Maler, vemutlich ein Schüler von Guido Reni in Bologna, sicher aber mit einem Ausbildungsaufenthalt in Rom. Er vermittelt seinem Sohn eine ebenso solide Ausbildung in der väterlichen Werkstatt in Como und vielleicht eine akademische Ausbildung in der Ambrosiana in Mailand. Das erste bekannte Werk von Francesco Innocenzo, ein Altarblatt von 1668, befindet sich in der Kirche S. Giovanni von Mendrisio. Eidgenössische, in den Vogteien des Tessins residierende Familien (Beroldingen, Sonnenberg, Troger), werden auf den jungen Künstler aufmerksam. Er kann nun als einer der ersten «Italiener» auch jenseits der Alpen Altarblätter liefern. Hier fehlt die Konkurrenz: der Konstanzer Christoph Storer stirbt 1671, die jüngeren Maler Brandenberg und Giorgioli sind noch nicht bereit. 1680 fertigt er, im Auftrag des Stifters Eustach von Sonnenberg, das grosse Altarblatt in der Jesuitenkirche Luzern. Weitere Auftraggeber sind die Benediktiner von Muri und Mariastein. Auf Vermittlung des Giovanni Battista Carlone (Carloni) kann er um 1685 für den Dom in Passau und für die Benediktiner in Garsten (A) und Kremsmünster (A) Altarblätter anfertigen. Er stirbt am 11. Mai 1700 in Como.
Pius Bieri 2008
Benutzte Literatur:
Gilardi, Anastasia; in «SIKART», Lexikon und Datenbank zur Kunst in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein, 2007.
Links:
Sikart-Lexikon
Historisches Lexikon der Schweiz HLS
Artisti Italiani Austria
Süddeutscher Barock • Home • Feedback
Die vorliegende Seite ist unter dem Label {{CC-nc-by}} für nichtkommerzielle Zwecke und unter der Nennung des Autors frei verwendbar.
Muri (CH), Stiftskirche, sechs auswechselbare Altarblätter für den alten Hochaltar (1673, mit Vater Francesco), alle 1889 verbrannt. |
Mariastein (CH), Klosterkirche, auswechselbares Altarblatt Mariä Krönung (1680). |
Luzern (CH), Jesuitenkirche, Hochaltarbild (1681). |
Kremsmünster (A), Stiftskirche, Altarbild (1682). |
Stans (CH), Kapuzinerkloster, Altarbilder (1683). |
Gleink (A), Bischöfliche Hauskapelle, Altarbild (ca. 1685). |
Passau (D), Dom, Altarbild (Mariä Himmelfahrt? 1685) im Querschiff. |
Garsten (A), Benediktinerabtei, Seitenaltar 1685. |
Mariastein (CH), Klosterkirche, Kopie Mariä Himmelfahrt von Kolin nach dem Hochaltarbild in Muri) 1689. |
Süddeutscher Barock • Home • Feedback
Die vorliegende Seite ist unter dem Label {{CC-nc-by}} für nichtkommerzielle Zwecke und unter der Nennung des Autors frei verwendbar.