Johann Rasso Januarius wird am 6. Februar 1730 im Münchner Vorort Au geboren und in der Paulaner-Klosterkirche St. Karl Borromäus getauft.[1] Er ist Sohn des freisingisch-fürstbischöflichen Hofmalers Johann Zick (1702–1761) und der Anna Maria Sailer (1698–1775). Er ist drittes von sechs Kindern. Der erste Sohn, Januarius Johannes und zwei weitere Brüder versterben im Kindesalter. Der Vorname Januarius geht deshalb an den drittgeborenen und nun ältesten Sohn über. Er lernt das Handwerk bei seinem Vater, der aus der fürstkemptischen Herrschaft Theinselberg bei Ottobeuren stammt und beim Konstanzer Maler Jacob Carl Stauder[2] gelernt hat. Seit 1728 ist die Familie im Vorort Au wohnhaft. Hier hat der Vater 1725 in der beim Paulanerkloster gelegenen Wallfahrtskirche Maria-Hilf seine ersten bekannten Deckenfresken erstellt.[3] Er wächst in München auf, dürfte aber schon früh auch in der Werkstatt des Vaters gearbeitet haben. 1744 nimmt der Vater Aufträge für die Abtei Weingarten an. Der jüngere Bruder Franz Joseph (1733–1744) verunglückt in Altdorf,[4] bereits im Trupp seines Vaters arbeitend, bei einem Sturz vom Kirchengerüst. Sicher ist auch Januarius zu dieser Zeit mitarbeitend, denn 1745 wird er im nahen Schussenried dem Klosterbaumeister Jakob Emele in die Lehre gegeben. Der Vater verpflichtet sich, anstelle der Bezahlung von Lehrgeld, dem Baumeister Unterricht in der «Reüsskunst» zu geben.[5] 1748 wird Januarius Zick lediggesprochen. Der junge Geselle geht wieder zu seinem Vater und ist 1749 mit ihm in Oberelchingen, wo er an den Gewölbefresken der Benediktiner-Klosterkirche mitarbeitet. Er wird 1782 in der Kirche nach dem zerstörenden Brand von 1773 nochmals arbeiten. 1749 zieht die Familie nach Würzburg, wo der Vater in der Residenz und in weiteren Sakralbauten des Hochstifts Aufträge erhält. 1750–1752 und dann wieder 1754–1755 ist er mit seinem Vater in der Residenz der Speyerer Fürstbischöfe in Bruchsal tätig. Hier erstellt er bereits einige Werke selbstständig, erhält auch erste direkte Zahlungen und fürstbischöfliche Zuwendungen «pro discretione». 1753 arbeiten Vater und Sohn in der Pfarrkirche Amorbach. Januarius signiert bereits Entwürfe von Deckenfresken. 1755 geht er nach Paris, wo er sich bis 1757 aufhält und unterwegs auch Verbindungen mit Johann Philipp von Walderdorff, dem Koadjutor und späteren Nachfolger des Kurfürsten von Trier, knüpft.[6] In Paris ist er im Umkreis des Verlegers und «graveur du Roi» Johann Georg Wille, zu finden.[7] Bei Wille, auch als «Voltaire de l'Art» bezeichnet, treffen sich Kunstliebhaber, Künstler und Intellektuelle der Aufklärung. Auch der Basler Kupferstecher und später Verleger Christian von Mechel[8] ist zu dieser Zeit bei Wille. Mechel vermittelt ihm Gutachteraufträge in Basel, von wo sich Zick 1758 nach Rom begibt und im gleichen Jahr nach Augsburg zurückkehrt. Hier wird er Mitglied der neugegründeten «Kaiserlich-Franziscischen Academie».
1759 arbeitet er nochmals mit dem Vater in Bruchsal. Es entsteht das Watteau-Kabinett, ein intimer Rokokoraum mit Stuck von Johann Michael Feichtmayr, dessen Wandfüllungen Januarius Zick mit Genreszenen in der Art des Franzosen Antoine Watteau schmückt.[9] 1760 arbeitet er erneut für Johann Philipp von Walderdorff, der nun als Kurfürst von Trier eine rege Bautätigkeit entwickelt. Für das kurfürstliche Jagdschloss Engers kann Zick 1760 die Deckenfresken des Festsaales ausführen.[10] Sie sind noch heiteres, luftiges Rokoko nach dem Vorbild von François Boucher. Im gleichen Jahr erfolgt ein weiterer Grossauftrag für die Fresken im neuen Südflügel der Residenz in Trier.[11] 1761 wird Januarius Zick kurfürstlicher Hofmaler. Er erhält allerdings nur wenige Aufträge vom Hof, vor allem sind es Altarblätter und Ölgemälde. Zick malt deshalb auch für entfernte Auftraggeber, so unter anderen ein Altarblatt für die neue Stiftskirche in Ottobeuren. Trotzdem wird der Residenzort der Kurfürsten von Trier, Ehrenbreitstein, seine neue Heimat.[12] 1761 heiratet er in Ehrenbreitstein die von dort stammende Wirtstochter Anna Maria Gruber (1745–1811).[13] Hier, im «Weissen Ross», besuchen ihn 1774 Goethe mit Lavater und Basedow auf ihrer Rheinreise. Sie besuchen auch den Ebenisten David Röntgen in Neuwied.[14] Für dessen Möbel liefert Januarius Zick seit 1771 die Vorzeichnungen der Holzeinlegearbeiten, den sogenannten Marketerien. Mit Röntgen arbeitet er bis 1785 zusammen.
17 Jahre nach seinen Fresken in der Residenz von Trier bemüht sich Januarius Zick wieder um Freskenaufträge. Erfolg hat er bei der Bewerbung für die Stiftskirche der Benediktinerabtei Wiblingen bei Ulm. 1778 unterzeichnet er einen Vertrag über die Gewölbefresken von 7500 Gulden. Ein Zusatzvertrag über weitere 1500 Gulden regelt die Lieferung von Hochaltarblatt und zwei Seitenaltarblättern, aber auch die Leitung der Stuckateure und Bildhauer, wofür er «die Verfertigung der notwendigen Risse und Zeichnungen zum Choraltar, den übrigen Altären, Beichtstühlen, der Galerie, Kanzel und Oratorien, alles nach antiquem Geschmack und den anzugebenden Gedanken auf sich nehmen» muss. Der Wortlaut des Vertrags zeigt den klaren Abschied vom Barock. Abt Roman Fehr will, wie jetzt alle geistlichen Fürsten Schwabens, eine Ausstattung im klassischen Stil der Antike.[15] Nicht unbedingt neu, aber nun offenbar Usanz, ist die Übertragung der Gesamtleitung an einen Maler.[16] Zick arbeitet bis 1781 in Wiblingen. Seine Kuppel- und Deckenfresken sind noch immer barock-illusionistische Darstellungen mit dem Hauptthema der Kreuzauffindung. Aber sie bilden nun nicht mehr, wie im Rokoko, ein Ensemble im Gleichklang mit Stuck und Plastik, sondern sind als Bildwerke mit breiten und gold-gelb gefassten Rahmen klar von der römisch-korinthischen Kolossalordnung des Stuckes getrennt. Stuck und Bildwerke fügen sich der klassischen Tektonik. Was für ein nüchterner klassizistischer Tempel wäre Wiblingen ohne die Fresken und dem goldenen «stucco finto» von Januarius Zick!
Noch während der Arbeit in Wiblingen kann er für den Abt von Zwiefalten, Nikolaus Schmidler, die Ausstattungspläne für die 1780 begonnene und im gleichen Jahr gedeckten Pfarrkirche von Zell bei Riedlingen erstellen. Vielleicht ist Zick auch Planer des Neubaus. 1781 erstellt er die Fresken und malt die architektonische, klassizistische Gliederung mit illusionistischen Mittel. Zwiefalten kann sich so Stuckateur und Bildhauer sparen. Abt Nikolaus beauftragt Zick gleich anschliessend mit einer zweiten Pfarrkirche in Dürrenwaldstetten, die er 1782 in der gleichen Art mit Malerei und gemalter Architekturgliederung versieht. Diesen beiden kleineren Aufträgen folgt mit Oberelchingen wieder ein Grossauftrag. Zick hat hier bei der barocken Umgestaltung der Stiftskirche Elchingen schon als Geselle bei seinem Vater gearbeitet. Ihr damaliges Werk geht 1773 in einem Grossfeuer unter. 1782 beruft Abt Robert Kolb, der die alte Kirchenausstattung seit seinem 1755 erfolgten Eintritt ins Kloster noch gut in Erinnerung hat und der die Ausstattung in Wiblingen kennt, Januarius Zick zur erneuten Freskierung der in der Grundstruktur noch immer romanischen Stiftskirche. Der Marienzyklus der Deckenfresken ist in gekonnte und noch klar barocke scheinperspektivische Architektur eingebettet, die Fresken zeichnen sich durch klare Zeichnung aus und sind von grosser volkstümlicher Erzählkraft. Gerahmt werden sie durch breiten, kräftigen Stuck, den Zick mit «stucco finto» und Goldfassungen ergänzt. Können seine farbigen Gemälde und seine Altarblätter noch dem ausklingenden Barock zugeordnet werden, sind seine Grisaille-Dekorationsmalereien, die goldbetonte Rahmung und der weisse Stuck dem geforderten «antiquem Geschmack» verpflichtet. 1784 überträgt ihm Abt Willibold Held von der Prämonstratenserabtei Rot an der Rot die Fresken im Langhaus der Stiftskirche.[17] Der Neubau ist von der weissen frühklassizistischen Stuckarchitektur des Wessobrunners Franz Xaver Feichtmayr II geprägt.[18] Mit einer zurückhaltenden Grisaille-Dekorationsmalerei im Gewölbebereich und einem nun schmalen Goldrahmen fasst Januarius Zick seine Gemälde. Das Hauptfresko im Schiff ist noch ausgeprägter als scheinperspektivischer Architekturraum nach der Lehre von Andrea Pozzo gestaltet, als in den vorhergehenden Kirchenräumen.[19] Hier wirkt noch immer die Ausbildung bei seinem Vater nach.
1785 arbeitet Zick wieder in Koblenz. Hier erstellt der Kurfürst von Trier ein neues Residenzschloss gegenüber der alten Residenz Ehrenbreitstein. Zick kann einige Deckenfresken erstellen.[20] Im gleichen Jahr ist er in der salzburgischen Zisterzienserabtei Raitenhaslach anzutreffen, wo er die Deckenfresken im Bibliotheksaal erstellt.[21] 1786 malt er die Deckenfresken in der Augustiner-Chorherrenkirche von Triefenstein.[22] Joseph Ignaz Appiani hat sie 1785 begonnen, stirbt aber während der Ausführung im Kloster. Die Schöpfer des stimmungsvollen frühklassizistischen Innenraumes sind der Hofstuckateur Materno Bossi und der Hofbildhauer Martin Wagner. Hier malt Zick seine letzten noch heute erhaltenen Fresken über die bereits begonnenen Arbeiten Appianis. Ebenso wie die Fresken in Koblenz und Raitenhaslach sind auch seine 1786–1791 entstandenen Deckenfresken in Mainz, Koblenz und Frankfurt nicht mehr erhalten. In Mainz ist er Maler des Deckenfreskos im Akademiesaal des Residenzschlosses und des Chorfreskos in der Kirche St. Ignaz.[23] In Koblenz ist es die Kuppelausmalung der Schlosskapelle, einem kühlen Zentralbau der französischen Klassik, und Fresken in der Stiftskirche St. Florin.[24] In Frankfurt sind es Deckenfresken in einem Stadtpalais.[25]
Seine letzten Lebensjahre sind geprägt von den Unruhen der Französischen Revolution. 1792 flüchtet der Kurfürst von Trier ein erstes Mal aus Koblenz, um dann 1794 endgültig nach Augsburg zu ziehen. Thal Ehrenbreitstein, der Wohnort von Januarius Zick, und auch die kurfürstliche Festung fallen bis 1797 in die Hände der Franzosen. Am 14. November 1797 stirbt er hier mit 67 Jahren. Seiner Witwe hinterlässt er eine kleine Gemäldesammlung eigener und fremder Werke. Seine Werkstatt hat keine Nachfolger. Fresken sind im nun beginnenden Empire nicht mehr gefragt und die Malerei wendet sich dem Empfindsamen, Romantischen, und dem Heroismus im antikischen Gewand zu. Hat der Frühklassizismus schon 1770 die Stuckatur und Plastik des Rokoko abrupt beendet, so ist nun auch die barocke Malerei Vergangenheit.
Pius Bieri 2011
Strieder, Barbara: Johann Zick (1702–1762), Worms 1990.
Strasser, Josef: Januarius Zick (1730–1797), Weissenhorn 1994.
[1] Das 1660–1665 gebaute Paulanerkloster in der Neudeck mit der Kirche St. Karl Borromäus, die 1621–23 von Hans Krumpper gebaut wird (heute ungefähr Ohlmüllerstrasse 31) liegt 250 Meter südlich der 1723–1725 gebauten Wallfahrtskirche Maria-Hilf, die sich bis 1840 eingemittet im Nordabschnitt des Mariahilfplatzes befindet. Nach Aufhebung des Paulanerklosters wird sie 1803 Pfarrkirche von Au. Die alte Paulanerkirche wird schon 1806 durch den Einbau von Stockwerken zerstört. 1840 erfolgt der Abbruch der barocken Maria-Hilf-Kirche, nachdem die heutige, grössere, südlicher liegende und neugotische Maria-Hilf-Kirche gebaut ist. Die Borromäus-Kirche wird 1902 endgültig abgebrochen.
Diese Präzisierungen erfolgen, weil der 1723–1725 erfolgte Neubau der 1840 abgebrochenen Maria-Hilf-Kirche in allen neueren Webseiten zu Maria-Hilf in München-Au übergangen und die Geschichte der Borromäus-Kirche falsch dargestellt wird. Weil aber heute in der Süddeutschen Zeitung Beiträge zum Paulaner-Kloster unter dem Titel «Münchens Paulanerkloster: Eine Geschichte von Saufen und Hurerei» erscheinen dürfen, hilft hier Aufklärung wahrscheinlich wenig.
[2] Jacob Carl Stauder (1694–1756), aus Oberwil, wohnhaft seit 1716 in Konstanz, arbeitet vor allem in Bauwerken des Vorarlbergers Franz Beer II, zur Lehrzeit von Johann Zick in Pielenhofen, Münsterlingen, Weissenau und Ottobeuren.
[3] Zur Kirche Maria-Hilf siehe Anmerkung [1].
[4] Heute nennt sich die ehemals vorderösterreichische Stadt wie die ehemalige Reichsabtei Weingarten.
[5] Jakob Emele (1707–1780) wird dabei nicht, wie von Kunsthistorikern falsch übersetzt, in Zeichnen von Plänen unterrichtet. Dies wird von einem Baumeister als selbstverständlich vorausgesetzt. Er dürfte sonst auch keine Lehrlinge ausbilden. Mit der Reisskunst ist hier vermutlich die perspektivische und zeichnerisch korrekte Darstellung für Präsentationszwecke gemeint.
[6] Johann Philipp von Walderdorff (1701–1768), Erzbischof und Kurfürst von Trier 1756–1768 und Fürstbischof von Worms 1763–1768.
[7] Johann Georg Wille (1715–1808), in Paris von Hyacinthe Rigaud gefördert, wird Hofkupferstecher von Louis XV und steht in Kontakt zu Winckelmann und Herder. Mit den Rokokomalern Jean Baptiste Greuze und François Boucher ist er befreundet. 1757 beschäftigt seine Stecherakademie 31 Schüler aus 8 Ländern.
[8] Christian von Mechel (1737–1815) aus Basel ist 1757–1758 Schüler von Wille in Paris. 1765 kehrt er nach Basel zurück. Hier besucht ihn Goethe 1775 und 1779.
[9] Der Raum wird 1945 zerstört und ist nur noch auf Fotografien zu sehen.
[10] Engers, direkt am Rhein bei Neuwied gelegen, wird 1758–1762 vom Neumann-Schüler Johannes Seiz (1717–1779) gebaut, der seit 1751 Hofbaumeister des Kurfürsten ist.
[11] Die Fresken sind nicht erhalten. Schon 1841 wird zugunsten einer Rekonstruktion der römischen Konstantinsbasilika der Westflügel der Residenz abgebrochen und der Südflügel um einen Drittel gekürzt. Zudem geht die ganze Inneneinrichtung durch die Nutzung als Kaserne verloren. Im Zweiten Weltkrieg wird der Südflügel zerstört. Bauliche Rekonstruktion 1954–1956.
[12] Eigentlich heisst der Ort Thal Ehrenbreitstein. Er liegt gegenüber Koblenz, unterhalb der befestigten Bischofsburg Ehrenbreitstein und rheinaufwärts der ebenfalls am Rhein liegenden befestigten Bischofsresidenz Philippsburg. Die Philippsburg im «Thal» und die Bischofs-Festung auf dem Felsen werden 1799–1801 von den Franzosen gesprengt. Nur die Festung wird ab 1816 von den Preussen wieder aufgebaut. 1869 wird der Ort durch die neue rechtsufrige Eisenbahn vom Rhein getrennt, anstelle der Bischofsresidenz sind nun die Gleisanlagen des Bahnhofs Koblenz-Ehrenbreitstein zu finden.
[13] Sie wohnen im «Weissen Ross» an der Hofstrasse, dem Gasthaus der Schwiegereltern. Den Eheleuten werden 14 Kinder geboren, davon erreichen drei Söhne und drei Töchter das Erwachsenenalter.
[14] David Röntgen (1743–1807) ist der an europäischen Höfen gesuchteste Kunsttischler des Stiles Louis XVI. Seine Manufaktur in Neuwied beschäftigt 80 Angestellte. Goethe bewundert die mechanische Raffinesse seiner Schreibmöbel, die alle mit ebenso hochstehenden Einlegearbeiten, den Marketerien oder Intarsien, versehen sind.
[15] Fürstabt Martin II. Gerbert erstellt gleichzeitig mit Pierre Michel d'Ixnard den klassizistischen Zentralbau von St. Blasien. Wiblingen und St. Blasien werden im gleichen Jahr geweiht.
[16] Den Chorumbau von Maria-Einsiedeln überträgt Abt Nikolaus II. Imfeld schon 1745 an den Maler Franz Anton Kraus. Hofmaler Johann Rudolf Byss ist Leiter der Ausstattung in der Würzburger Residenz ab 1729, nach 1738 wird dies der Stuckateur Antonio Bossi. In Vierzehnheiligen ist es mit Johann Michael Feichtmayr ebenfalls ein Stuckateur, der 1763–1770 die gestalterische Leitung hat.
[17] Auf einen Baumeister für den Kirchenneubau verzichtet der Abt, er plant und baut ab 1780 mit eigenen Handwerkern. Auch nachdem 1783 das Kuppelgewölbe über dem Querschiff einstürzt und sechs Leute erschlägt, weist er die Offerte von Januarius Zick zur Planung zurück.
[18] Franz Xaver Feichtmayr II (1735–1803) ist mit der Witwe des Johann Baptist Zimmermann, seinem Lehrmeister, verheiratet.
[19] Andrea Pozzo SJ (1642–1709), führender Theoretiker der illusionistischen Malerei seiner Zeit, sein Traktat «Perspectivae pictorum et architectorum» wird vom Lehrmeister von Vater Johann Zick, dem Konstanzer Jacob Carl Stauder, rezipiert.
[20] Das Schloss Koblenz wird im Zweiten Weltkrieg zerstört und anschliessend nur äusserlich rekonstruiert.
[21] Raitenhaslach liegt heute in Bayern. Schon 1739 malt hier Johann Zick in der Stiftkirche. Der Bibliotheksaal mit den Fresken von Januarius Zick wird 1812 abgebrochen.
[22] Das Augustiner-Chorherrenstift Triefenstein, eine Propstei des Stiftes Neumünster von Würzburg, liegt am rechten Ufer des Mains, damals am westlichen Rande des Fürstbistums Würzburg. Die «Spessarter-Chaussee» Würzburg – Aschaffenburg führt hier durch. Der Kircheneubau erfolgt schon 1687–1715 durch Valentin Pezzani und Joseph Greissing. Die Deckenfresken werden 1785 von Joseph Ignaz Appiani begonnen, der hier im gleichen Jahr stirbt. Nach 1803 kommt die Propstei in den Besitz der Grafen von Löwenstein-Wertheim, deren Herrschaft schon 1807 unter die Oberhoheit Bayerns fällt.
[23] Das Deckenfresko im Akademiesaal wird im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das Chorfresko von St. Ignaz verschwindet schon 1902.
[24] Die Schlosskapelle von Koblenz wird im Zweiten Weltkrieg zerstört. Von den Fresken in St. Florin sind seit 1929 kaum mehr Reste der ursprünglichen Substanz erhalten.
[25] Das Palais Schweitzer-Allesina, des spätere Frankfurter Hotel «Russischer Hof» in Frankfurt wird 1891 zugunsten der Reichspost abgebrochen. Siehe dazu auch Anm. 22 in der Biografie Nicolas de Pigage.
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Quelle: Strasser
Jahr | Bauwerk | Bauherr Baumeister Stuckateur |
Werk | Zustand heute |
1759 | Bruchsal. Fürstbischöfliche Residenz. Watteau-Zimmer. | BH: Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn. Stuck: Johann Michael Feichtmayr. |
Genreszenen auf Wandfüllungen und Hohlkehlen. | Zerstört im Zweiten Weltkrieg. |
1760 | Engers. Jagdschloss des Kurfürsten von Trier. Festsaal. | BH: Kurfürst Johann Philipp von Walderdorff. BM: Johannes Seitz. |
Deckenfresken und Wandfelder mit Genreszenen in «stucco-lustro» | Erhalten. |
1761 | Trier. Kurfürstliches Residenzschloss. Südflügel. | BH: Kurfürst Johann Philipp von Walderdorff. BM: Johannes Seitz. | Fresken in zwei Antichambres und im Kabinett. | Zerstört 1947. |
1778–1781 | Wiblingen. Benediktinerabtei. Stiftskirche St. Martin. | BH: Abt Roman Fehr. BM: Johann Georg Specht. ST: Benedikt Sporer |
Deckenfresken und Altarblätter. Gesamtleitung. | Erhalten. |
1780–1781 | Zell bei Riedlingen. Pfarrkirche St. Gallus. | BH: Abt Nikolaus Schmidler von Zwiefalten. | Bauplanung, Fresken und Ausstattung. | Erhalten. |
1782 | Dürrenwaldstetten. Pfarrkirche St. Jakobus. | BH: Abt Nikolaus Schmidler von Zwiefalten. | Fresken und Ausstattung. | Erhalten. |
1782–1783 | Oberelchingen. Benediktinerabtei Elchingen. Stiftskirche St. Peter und Paul. | BH: Abt Robert Kolb. BM: Joseph Dossenberger. ST: Johann Michael Fischer (mit Gesamtleitung). |
Deckenfresken und Grisaille-Malerei im Gewölbebereich. | Erhalten. |
1784 | Rot an der Rot. Prämonstratenserabtei. Stiftskirche St. Maria und St. Verena. | BH: Abt Willibald Held. ST: Franz Xaver Feichtmayr. |
Deckenfresken und Grisaille-Malerei im Gewölbebereich. | Erhalten. |
1785 | Koblenz. Neue Residenz des Kurfürsten von Trier. Audienzsaal und Zimmer. |
BH: Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen. |
Deckenfresken. | Zerstört im Zweiten Weltkrieg. |
1785 | Raitenhaslach. Zisterzienserabtei. Bibliotheksgebäude. | BH: Abt Theobald Weissenbach. | Deckenfresken. | Zerstört bei Gebäude-Abbruch 1812. |
1786 | Triefenstein. Augustiner-Chorherren-Propstei. Klosterkirche St. Peter und Paul. | BH: Propst Melchior Zösch. ST: Materno Bossi |
Deckenfresken. | Erhalten. |
1786 | Mainz. Pfarrkirche St. Ignatius. | BH: Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal. | Wandfresko im Chor. | Zerstört seit 1902. |
1787 | Mainz. Kurfürstliche Residenz. Akademiesaal. | BH: Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal. | Deckenfresko. | Zerstört im Zweiten Weltkrieg. |
1790–1791 | Koblenz. Neue Residenz des Kurfürsten von Trier. Schlosskapelle. | BH: Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen. |
Kuppelfresko und Wandfresken. | Zerstört im Zweiten Weltkrieg. |
1790 (um) | Koblenz. Kollegiatstift St. Florin. Stiftskirche. |
BH: Kurfürst Clemens Wenzeslaus von Sachsen. | Wandfresken. | Zerstört. |
1792–1793 | Frankfurt. Palais Schweitzer-Allesina. | BH: Franz Maria Schweitzer. | Deckenfresken. | Gebäude 1891 zerstört. |
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