Die Meister der Jesuitenkirche
Name Herkunft Text   Tätigkeit von   bis
Hans Alberthal (um 1575–1648) Roveredo Misox Alberthal   Baumeister 1610   1617
Johann Matthias Kager (1575–1634) München     Maler, Zeichner ~1610   1620
Christoph Thomas Scheffler (1699–1756) Mainburg bei Freising     Maler 1727   1727
Br. Ignaz Merani SJ (1693–1762). Zuschreibung. Prag Merani   Jesuitenbaumeister 1750   1752
Christoph Thomas Scheffler (1699–1756) Mainburg bei Freising     Freskant 1750   1751
Johann Georg Bergmüller (1688–1762) Türkheim Bergmueller   Maler und Freskant 1753   1756
Johann Michael Fischer (1717–1801) Veitshöchheim     Bildhauer 1755   1762
Joseph Hardtmuth (1716–1793) Unbekannt     Kunstschreiner 1755   1765
Vitus Felix Riegl (um 1717–1779) Unbekannt     Maler 1759   1760
Johannes Anwander (1715–1770) Rappen im Allgäu Anwander   Maler 1761   1768
Johann Michael Hois (1735–1798) Apfeldorf     Stuckateur 1762   1762
Bartholomäus Hois (1743–1818) Apfeldorf     Stuckateur 1762   1762

Ehemalige Jesuitenkirche (Studienkirche Mariä Himmelfahrt)

Vorgängerkirche
1581–1582 errichten die Jesuiten östlich des Kollegs, anstelle des späteren Universitätsgebäudes, eine Marienkapelle. Wolfgang Kilian zeigt 1627 das zweigeschossige Bauwerk in seinen Stichen. Die Kapelle im Erdgeschoss weist drei noch gotische Fenster mit Masswerk auf, ein Renaissanceportal führt in zum Konvikt-Innenhof, darüber liegen die Räume des Regens und der Prokuratur.
Diese trotz nur 20 Jahren Distanz zu den Konviktgebäuden erstaunlich altertümlich wirkende Kapelle genügt schon bald dem wachsenden Platzbedarf nicht mehr.

Neubau 1610–1617
Westlich des Jesuitenkollegs, mit der Südseite die Strassenflucht aufnehmend, baut Hans Alberthal 1610–1617 auf der Plangrundlage eines Genehmigungsplans von 1608 eine neue Kirche.[1] Sie hat innen eine Länge von 47 Meter, eine Breite von 20,5 Meter und eine Höhe bis zum Gewölbescheitel von 18,5 Meter. An ein fünfjochiges Langhaus mit Wandpfeilern schliesst ein zweijochiger Chor mit Freipfeilern an. Im kurzen westlichen Eingangsjoch ist eine zweigeschossige Emporenanlage vorhanden. Die Wandpfeiler des Langhauses sind 3,3 Meter tief und weisen keine Emporen aus, sodass das Licht durch die hohen Kirchenfenster ohne Behinderung eintreten kann. Die Wandpfeiler sind durch Quertonnen versteift, die leicht in das Längstonnengewölbe einschneiden. Aussen zeigt sich die Kirche als kubisch geschlossener, mächtiger Bau mit Kolossalpilaster-Gliederung. Der Glockenturm ist entsprechend den Gewohnheiten bei den Kirchen der Jesuiten, im Osten angeordnet.[2] Alberthal kann hier wegen des angrenzenden Kollegs nicht beliebig ansetzen und erstellt den Turm über einer genialen Subkonstruktion im Chorbereich. Der im Grundriss als Segmentbogen ausgebildete Chorabschluss ist damit erklärt.[3] Die Westfassade mit Steilgiebel ist sehr einfach gegliedert, auch deshalb, weil zur Bauzeit auf dem heutigen Vorplatz noch ein Gebäude steht.

Frühbarocker Schöpfungsbau
Als erste Kirche zeigt die Dillinger Jesuitenkirche mustergültig die Möglichkeiten der Wandpfeilerbauweise für die Gestaltung eines Hallenraumes ohne basilikale Abstufung. Konstruktiv bilden die Wandpfeiler das Widerlager eines mächtigen Tonnengewölbes, das hier eine Spannweite von 13,5 Meter erreicht. Der Kirchenraum wird, im Gegensatz zum basilikalen Querschnitt der römischen Jesuitenkirchen und ähnlich den deutschen Hallenkirchen der Gotik und der Renaissance, zum lichtdurchfluteten Einheitsraum. Zudem sind die Wandpfeiler eine Abfolge gestaffelter Kulissen, der Kirchenraum wird zu einem tiefenräumlichen Prospekt. Die Besetzung der Wandpfeiler mit Altären führt zum gewünschten Effekt des «theatrum sacrum». Die Wandpfeilerbauweise der Dillinger Jesuitenkirche schlägt als Typus der «Wandpfeilerhalle» sofort ein und wirkt bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts nach. Die Wandpfeilerhalle der Stiftskirche von Zwiefalten (1739–1765) ist der Höhepunkt dieser Bauweise.
Zur Terminologie der Wandpfeilerbauweise.

Neuburg und Dillingen
1607–1616, also fast gleichzeitig mit der Dillinger Jesuitenkirche, baut ein Landsmann von Hans Alberthal, der ebenfalls aus Roveredo stammende Gilg Vältin, die Hofkirche von Neuburg an der Donau.[4] Die ursprünglichen Entwürfe sollen vom Hofbaumeister Sigmund Doctor stammen, mit dem Vältin zusammenarbeitet.[5] Begutachter und Überarbeiter der Entwürfe ist der in Prag lebende und 1609 dort verstorbene Maler Joseph Heintz. Die Hofkirche in Neuburg an der Donau ist eine Freipfeiler-Hallenkirche mit Emporen in den Seitenschiffen. Mittelschiff und Seitenschiffe werden von Kreuzgewölben überdeckt. Die Spannweite des Mittelschiffs beträgt acht Meter. Tektonisch hat die Jesuitenkirche von Dillingen mit der Hofkirche von Neuburg an der Donau keine Verwandtschaft. Ähnlich sind sich die beiden Kirchen aber in ihren Innenmassen und in den Achsabständen von vier Langhausjochen. Hans Alberthal dürfte im Kontakt mit seinem Landsmann Vältin die Ausmasse der Neuburger Hofkirche als Grundlage für Dillingen übernommen haben. Einen anderen Schluss zieht die bayrische Kunsthistorikerin Dagmar Dietrich. Sie bezeichnet kurzerhand die Dillinger Jesuitenkirche als eine «Invention des kaiserlichen Hof- und Kammermalers Joseph Heintz».[6]

Zur Architektenfrage der Jesuitenkirche von Dillingen
Hans Alberthal ist unbestritten der ausführende und auch für die Planung haftende Baumeister. Ob die Kirche allein seiner «Invention» entspricht, darf wie bei allen Sakralbauwerken von Jesuiten hinterfragt werden. Konzeptionell sind bei frühen Jesuitenkirchen der Oberdeutschen Provinz vielfach Jesuiten mit mathematischem Bildungshintergrund mitwirkend. In Dillingen ist bis 1605 zwar Pater Christoph Scheiner SJ als Lehrer tätig, mit der Kirchenplanung kann er aber nicht in Verbindung gebracht werden.[7]  1619 beginnt der berühmte Jesuit den Neubau der Innsbrucker Jesuitenkirche und beruft Alberthal als Baumeister. Für die Planung zieht Scheiner kurz nach den Fundierungsarbeiten Johann Matthias Kager[8] bei. Kager ist bereits in Dillingen als Maler von Altarblättern nachgewiesen und wird als Entwerfer der heute veränderten Chorstallen vermutet. Er dürfte auch Entwerfer der Fassadengestaltung sein. Wenig wahrscheinlich ist dagegen die Mitwirkung des Augsburger Stadtbaumeisters Elias Holl an einem Jesuitenbauwerk.[9] Joseph Heintz muss ebenfalls, trotz den Analogien zu Neuburg und trotz der Aufnahme als Entwerfer im «Dehio», ausgeschlossen werden.[10] Massanalogien genügen für eine Zuschreibung nicht.[11] Zudem ist kein einziger Auftrag von Jesuiten an Heintz bekannt.
Alberthal ist unter den oben erwähnten Personen der einzige in Frage kommende Planer für die weit in den Barock weisende Wandpfeilerhallen-Lösung. Gerade weil die Verbindung der gotischen Hallenkirche mit der italienischen Wandpfeilerbasilika derart rational und simpel erscheint, ist sie das Werk eines mit Gewölbebau und Mauerquerschnitten vertrauten Baumeisters.
Die Wandpfeilerhalle von Dillingen muss deshalb bis auf weiteres als eine Planung des verantwortlichen Baumeisters Hans Alberthal gelten, der diese in enger Zusammenarbeit mit baukundigen Jesuiten, der genauen Kenntnis der Neuburger Hofkirche und in Zusammenarbeit mit dem Malerarchitekten Johann Matthias Kager durchführt.

Innere Umgestaltung 1750–1765
Eine innere Raumumgestaltung im Sinne des Rokoko wird ab 1750 vorgenommen. Vorerst malt Christoph Thomas Scheffler die Deckenfresken in Chor und Langhaus.[12] Das Thema der Fresken bezieht sich auf die Marienverehrung und die Missionstätigkeit der Jesuiten. Für das grosse Mittelfresko (Heiligenhimmel mit Maria im Zentrum) und für das Chorfresko (Krönung Mariens) entfernt er die trennenden Gurtbögen. Es sind dies aber die einzigen Eingriffe in das tektonische Gerüst des Innenraums. Insgesamt malt Scheffler sechs grössere Themenkreise in die Hauptgewölbe und zwölf Darstellungen in die Wandpfeiler-Quertonnen. Er dürfte auch der Leiter der Umgestaltung sein.[13]
Gleichzeitig mit den Deckenfresken wird bis 1751 der alte Stuck in Chor und Langhaus entfernt und durch neuen Rokokostuck ersetzt. Die Stuckateure sind unbekannt. 1762 erfolgt eine zusätzliche Neustuckierung an den Choremporen-Wänden, an den Pfeilern und an der Westempore. Diese Arbeit wird den Wessobrunner Johann Michael und Bartholomäus Hois zugeschrieben.[14]
Die Ausstattung der Jahre 1617 bis 1630 ist nach dieser Umgestaltung nur noch rudimentär erhalten. Nur zwei Altarblätter[15] und der 1726 erstellte spätbarocke Aloysius- und Stanislausaltar finden wieder Verwendung. Auch das Chor- und Abseitengestühl von 1617 bleibt bestehen, wird allerdings mit neuen Dorsalen versehen und stark abgeändert. Die Orgel von 1659 erhält einen neuen Prospekt, der 1871 zerstört wird, aber wie die übrige bildhauerische Ausstattung den beiden Meistern Johann Michael Fischer aus Dillingen und Joseph Hartmuth[16] zugeschrieben werden kann. Ihr Werk sind die sieben neuen Altäre und die Kanzel. Sie erstellen auch den Hochaltar, hier ist aber als Entwerfer Johann Georg Bergmüller gesichert.[17] Er ist zudem Maler des Hochaltargemäldes mit der Himmelfahrt Mariä und der Kreuzigungsdarstellung am Marienaltar. Die weiteren Maler von Seitenaltar-Blättern sind Vitus Felix Riegl aus Dillingen und Johannes Anwander.

Der Bühnenaltar von 1756
Eine Besonderheit zeichnet den von Johann Georg Bergmüller schon 1753 entworfenen Hochaltar aus. Das Altarbild wird in der Passionszeit versenkt. Im nun zum Vorschein kommenden Bühnenraum mit Perspektiv-Kulissen wird mit plastischen Figuren die Leidensgeschichte Christi dargestellt. Das «theatrum sacrum» des Kirchenraumes findet so im Hochaltar eine Fortsetzung.

Nach 1773
Die Kirche Mariä Himmelfahrt bleibt als akademische Kirche auch nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 Universitätskirche. Mit der 1803 erfolgten Einverleibung des Hochstiftes Augsburg in das Kurfürstentum Bayern geht sie in Staatsbesitz über. Die Baulast trägt seither Bayern. Die ehemalige Jesuitenkirche erhält im 19. Jahrhundert den Namen «Studienkirche». Wenige Verluste sind im barockfeindlichen 19. Jahrhundert zu beklagen. Nur die barocke Orgel ist seit 1871 durch ein Werk mit 14 Registern ersetzt. Ihr geteilter, eher an Kleiderschränke erinnernder Prospekt ist der einzige Fremdkörper im Innenraum. Die Kirche selbst wird seit ihrer ersten Restaurierung (1890–1893) mehrmals restauriert. Ihre letzte grössere Restaurierung findet 1986–1991 statt.

Pius Bieri 2014, rev .2017


Benutzte Einzeldarstellungen

Weiss, Wilhelm: Chronik von Dillingen. Dillingen 1861.

Specht, Thomas: Die Erbauung der akademischen Häuser in Dillingen, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau. Dillingen 1897.

Specht, Thomas: Geschichte des Seminarium S. Josephi in Dillingen bis 1803. 1. Entstehung und ältere Geschichte des Seminars, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau. Dillingen 1900.

Specht, Thomas: Die Geschichte der ehemaligen Universität Dillingen. Freiburg 1909.

Braun, Joseph SJ: Die Kirchenbauten der deutschen Jesuiten. Freiburg 1910.

Zoepfl, Friedrich: Beiträge zur Kunstgeschichte der Dillinger akademischen Gebäude, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau. Dillingen 1950.

Meyer, Werner und Schädler Alfred: Die Kunstdenkmäler von Bayern, Regierungsbezirk Schwaben, Band VI Stadt Dillingen an der Donau. München 1964.

Dietrich, Dagmar: Die Dillinger Studienkirche – eine «Invention» des kaiserlichen Hof- und Kammermalers Joseph Heintz, in: Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau. Dillingen 1999.

Nising, Horst: «... unseren Zwecken auf beste angepasst». Die Jesuitenkollegien der Süddeutschen Ordensprovinz im 16. bis 17. Jahrhundert und ihre Darstellung in fünf Bilderzyklen. München 2003. Schneider Christine: Kirche und Kolleg der Jesuiten in Dillingen an der Donau. Studie zu den spätbarocken Bildprogrammen. Regensburg 2014
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Anmerkungen:

[1] Der Plan (B 523 mm / H 355 mm) befindet sich in der Sammlung von 980 Genehmigungsplänen der Gesellschaft Jesu, die nach der Aufhebung des Jesuitenordens von Rom nach Paris geholt werden. Die Pläne befinden sich heute in der Bibliothèque nationale de France. Der Plan Dillingen wird allgemein als der 1608 vorgelegene Genehmigungsplan betrachtet. Die bayrische Kunsthistorikerin Dagmar Dietrich bezeichnet ihn als später entstandenen Aufnahmeplan. Die Frage nach dem Sinn eines späteren Aufnahmeplanes bei den Genehmigungsbehörden in Rom stellt sie nicht.

[2] Ausnahmen in der Oberdeutschen Provinz vor dem Dreissigjährigen Krieg sind Neuburg an der Donau und Innsbruck.

[3] Völlig anders sieht dies natürlich die Kunsthistorikerin Dagmar Dietrich, für sie ist der Segmentbogenabschluss einer  Verlegung des Turms von Westen nach Osten zu verdanken. Dies wird allerdings weder durch den Genehmigungsplan von 1608 noch durch den normalerweise üblichen Verzicht auf Turmfassaden bei Jesuitenkirchen erhärtet. Siehe dazu den Grundriss des Genehmigungsplans von 1608 (Anmerkung oben und Bild rechts).

[4] Gilg Vältin oder Giulio Valentini , geboren um 1540 in Roveredo. Siehe: www.hls-dhs-dss.ch.

[5] Sigmund Doctor ist 1578–1590 Bildhauer in württembergischen Diensten, dann 1593 pfälzisch-neuburgischer Hofbaumeister. Er arbeitet in de Planung mit Joseph Heintz (Prag und Augsburg) und in der Ausführung meist mit Gilg Vältin (Roveredo) zusammen.

[6] Joseph Heintz (1564–1609) aus Basel, 1584–1588 Italienaufenthalt, dann kaiserlicher Kammermaler in Prag. Siehe zu ihm http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D19093.php. Seinen Beizug für den Neubau der bis 1614 protestantischen Hofkirche Neuburg an der Donau verdankt er auch seinem Glaubensbekenntnis. Der Auftraggeber Alberthals seit 1603, Rektor P. Christoph Grenzing SJ, hätte ein Planung der Jesuitenkirche kaum einem Protestanten erteilt. Beziehungen oder gar Aufträge anderer Jesuitenrektoren an Heintz sind nicht bekannt. Die Jesuiten sind um diese Zeit vehemente Gegner der Protestanten. Der 1609  verstorbene Prager Malerarchitekt muss als Planer der Dillinger Jesuitenkirche ausgeschlossen werden. Die Kunsthistorikerin Dagmar Dietrich sucht die Verbindung zu Heintz deshalb auf Umwegen. Sie rekonstruiert aus Neuburger Verhandlungsakten einen Wandpfeilerhallen-Entwurf für die Hofkirche, welcher dann später zur heutigen Freipfeiler-Emporenkirche geführt habe. Planbelege fehlen auch hier. Wegen «typologischer und formaler Analogien» mit der Hofkirche wird nun, aufgrund der Schlussfolgerungen von Dagmar Dietrich, sogar im «Dehio» die Planung der Dillinger Jesuitenkirche Joseph Heintz zugesprochen. Diese Aussagen entbehren jeder Evidenz, Massanalogien und eine vermutete Idee zu einer Wandpfeilerhalle von Heintz genügen für eine Zuschreibung als «Inventor» der Dillinger Jesuitenkirche nicht

[7] Pater Christoph Scheiner (1573–1650), Mathematiker, Physiker und Entdecker der Sonnenflecken. Er ist 1602–1605 Lateinlehrer am Gymnasium Dillingen, kann also am Kirchenneubau nicht beteiligt sein. Er kennt vielleicht Alberthal wegen der Konviktneubauten. 1617–1620 ist er Rektor am Kolleg Innsbruck und damit Bauherr des Kirchenneubaus. Sein direkter Vorgesetzter ist in Dillingen und Innsbruck P. Christoph Grenzing. Scheiner ist ein anspruchsvoller und überheblicher Gelehrter, der vom Römer Generaloberen Vitelleschi 1620 für seine hitzige und leidenschaftlicher Natur, vor allem aber für seine üblen Nachreden und Denunziationen gegen die Innsbrucker Mitbrüder gerügt wird, die sich dann bei der Untersuchung durch den Provinzial P. Christoph Grenzing als völlig unwahr herausstellen. Grenzing schreibt nach Rom, dass eigentlich derjenige bestraft werden müsse, der dem Vorgesetzten in Rom so unaufrichtig berichte. Scheiners Biografen sehen nur den Wissenschaftler, nicht aber den Charakter Scheiners. Das Bild Alberthals wird leider noch heute durch die üblen Nachreden Scheiners geprägt.

[8] Johann Matthias Kager (1575–1635) aus München, in Augsburg tätig. Die Jesuitenkirche von Innsbruck wird von Hans Alberthal 1619 begonnen. Kontakte des Rektors P. Christoph Scheiner zu Kager lassen den Kunsthistoriker Joseph Braun SJ vermuten, dass Kager nicht nur die bildhauerischen Arbeiten in Innsbruck, sondern gleich auch den Bau plant. Er  zieht daraus den (Kurz)–Schluss, dass wegen der tektonischen Ähnlichkeit er Jesuitenkirchen von Dillingen, Eichstätt und Innsbruck immer Johann Matthias Kager der Planer sein müsse. Alberthal sei nichts mehr als ein ausführender Maurermeister. Diese Sichtweise geistert noch lange durch die deutsche Kunstgeschichte, obwohl von Kager keine Bauplanungen bekannt sind. Trotzdem wird er z.B. in der Wikipedia als Baumeister betitelt. Hingegen ist er hervorragender Zeichner, der für geplante Bauten Fassaden und Inneinrichtungen entwirft.
Siehe auch: Zimmer, Jürgen, "Kager, Johann Matthias" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 18-20 [Online-Version]

[9] Elias Holl (1573–1646), Stadtbaumeister ab 1602-1631. Er nennt in seiner Lebensbeschreibung keine Aufträge aus Jesuitenkreisen. Als Gutachter arbeitet er auch für das Augsburger Domkapitel, wird aber 1631 als Stadtbaumeister wegen seines reformierten Glaubens entlassen.

[10] Dehio, Bayern III, Schwaben (2008).

[11] Die Hofkirche von Neuburg an der Donau wird tatsächlich 1622 wörtlich kopiert, nämlich in Düsseldorf. Der Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm lässt für den Neubau der Jesuitenkirche eigens Massaufnahmen in Neuburg anfertigen. Die Düsseldorfer Jesuitenkirche ist unverkennbar eine Nachahmung der dreischiffigen Hallenkirche von Neuburg, mitsamt dem Stuck und den Emporen. Baumeister ist Antonio Serro aus Roveredo. Hier wäre die Nennung von Heintz, Doctor und Vältin als eigentliche «Inventoren» noch verständlich. Wenn allerdings für jedes kopierte Gebäude der Barockzeit die ursprünglichen «Inventoren» als Planer gelten würden, müsste die Kunstgeschichte umgeschrieben werden.

[12] Christoph Thomas Scheffler (1699–1756) aus Mainburg bei Freising. Schüler bei Cosmas Damian Asam 1719–1722. Jesuitenbruder 1722–1728. Trotz seinem Austritt aus dem Orden erhält er weiterhin Aufträge von den Jesuiten.

[13] Vermutet wird auch Br. Ignaz Merani SJ, der 30 Jahre vorher die Nord- und Westflügel des Jesuitenkollegs gebaut hat. Dieser ist bis 1750 in Oelenberg, um dann nach Landsberg zurückgerufen werden. Er beginnt hier 1752 mit der Jesuitenkirche. Vielleicht ist er in Dillingen beratend tätig.

[14] Johann Michael Hois (1735–1798) und Bartholomäus Hois (1743–1818), beide aus Apfeldorf.

[15] Altarblatt am Hieronymusaltar um 1619, Maler unbekannt (Kager? Dreer?) und Altarblatt am Aloysius- und Stanislausaltar 1727 von Christoph Thomas Scheffler.

[16] Johann Michael Fischer (1717–1801) aus Veitshöchheim, seit 1746 in Dillingen ansässig.
Joseph Hardtmuth (1716–1793), seit 1743 in Dillingen ansässig.

[17] Johann Georg Bergmüller (1688–1762) aus Türkheim. Akademiedirektor in Augsburg.

 

 

 

  Ehemalige Jesuitenkirche Dillingen (Studienkirche Mariä Himmelfahrt)  
  DillingenJesuitenkricheGrundriss  
Ort, Land (heute) Herrschaft (18. Jh.)
Dillingen an der Donau
Bayern D
Hochstift Augsburg
Bistum (18.Jh.) Baubeginn
Augsburg 1610
Bauherr und Bauträger
Fürstbischof Heinrich von Knöringen
(reg. 1599–1646)


Rektor 1603–1618: Christoph Grenzing


Rektoren 1749–1766:
Peter Froidevaux. Sebastian Hundertpfund. Ignaz Thierback. Johann Baptist Bernstich.

 
  Grundriss der 1610–1617 erbauten Jesuitenkirche (Studienkirche) mit Ausstattung der Jahre 1750–1765. Für Legende und Vergrösserung anklicken.   pdf  
   
Dillingen3
Das «theatrum sakrum» der Rokokozeit in der frühbarocken Wandpfeilerhalle.  
   
Dillingen1-1
Deutlicher kann die wegweisende Neuerung der Wandpfeilerhalle von Dillingen nicht dokumentiert werden: Die mit den innenliegenden Wandpfeilern geschaffenen Nischen (keine «Kapellen»!) sind mit Quertonnen gedeckt, welche ins Tonnengewölbe des Schiffes einschneiden und mit ihrer Höhe für eine optimale Belichtung sorgen.  
Dillingen4
Die Jesuitenkirche in der Strassenflucht der früheren Hauptgasse oder Jesuitengasse (heute: Kardinal-von-Waldburg-Strasse). An die 1610–1617 erbaute Kirche schliesst das neuere Jesuitenkolleg und die 1688 gebaute Universität an. Die hohen Dachausbauten sind mit der Nutzung des Dachraumes als Lagerraum begründet.  
Dillingen5
Die Westfassade ist in der Art der Misoxer Baumeister einfach gegliedert. Sie ist ursprünglich zu einer Gasse orientiert, der heutige Vorplatz entsteht erst später durch Abbruch eines Hauses. Ihre einfache Gliederung verweist auch auf die Absenz der vielzitierten Augsburger Malerarchitekten für die Ausführungsplanung  
DillingenVergleich
Der Grundriss der Wandpfeilerhalle der Jesuitenkirche Dillingen im Vergleich zur Freipfeilerhalle der Hofkirche Neuburg an der Donau. Mit Ausnahme der gleichen Jochmasse haben diese beiden Bauten nichts gemein, auch nicht die Planer.  
DillingenPlan1608
Genehmigungsplan der Jesuitenkirche Dillingen, vorgelegt in Rom um 1608. Er ist rückseitig mit «Templum Dilinganu[m]» und «P[rovinci]a Germania. // Idea Templi Dilingani» bezeichnet. Der Plan (B 523 mm / H 355 mm) befindet sich heute in der Bibliothèque nationale de France, Paris.
Der Zeichner ist vielleicht Alberthal, die Beschriftungen sind von den gesuchstellenden Jesuiten.
Beschriftung im Chor: «Subtus hunc chorum sunt decem cellae concameratae pro sepultura nostrorum» (unter dem Chor sind zehn überwölbte Kammern für unsere Gräber).
Schon in diesem frühen Planungsstadium ist keine westliche Turmfront geplant. Siehe dazu die nebenstehenden Anmerkungen zur «Invention» der Kunsthistorikerin Dagmar Dietrich.
 
Dillingen6
Erst mit der Umgestaltung von 1750 bis 1765 durch Christoph Thomas Scheffler erhält der Innenraum sein heutiges Gesicht. Als Schüler von Cosmas Damian Asam wendet er auch in Dillingen das bewährte Verschleifen von trennenden Gurtbögen zur Zentrierung der Deckenfresken an.  
Dillingen2

Schöpfer der Kanzel von 1762 ist der in Dillingen ansässige Bildhauer Johann Michael Fischer, der zusammen mit dem Kunstschreiner Joseph Hardtmuth seit 1755 auch alle neuen Altäre erstellt.

 
Dillingen7
Das zentrale Langhausfresko von Christoph Thomas Scheffler stellt Maria als Königin im Kreis der Heiligen dar. Die im Langhaus anschliessenden Jochfresken und die Fresken der Quertonnen sind dem Thema der jesuitischen Mission in den vier Erdteilen gewidmet. Im Chor ist das Thema des zentralen Freskos dem Thema der Krönung Marias im Himmel gewidmet.  
Die akademischen Gebäude in Dillingen und ihre wechselnden Bezeichnungen Zurueck1

Bezeichnung alt Baujahre Spätere bauliche Veränderungen Bezeichnung 1824 Bezeichnung heute
Universität 1557–1558
Erster Neubau, freistehend,
Lage nördlich.
1688–1689
Neubau. BM: Heinrich Mayer SJ.
1761–1764 Umbau Goldener Saal.
Kollegium
(Jesuitengasse)
Akademie für Lehrerfortbildung (Kardinal-von-Waldburg-Str. 6)
Konvikt St. Hieronymus
1549
Mehrere Häuser als Collegium S. Hieronymi.
1603–1607
Neubau von Nordflügel (Religiosenbau) und Ostflügel (Alumnatsbau) als Konvikt St. Hieronymus. BM: Hans Alberthal.
Abriss 1909 für Neubau Priesterseminar 1910–1911.
Priester-Seminar
Akademie für Lehrerfortbildung (Kardinal-von-Waldburg-Str. 7)
    1619–1621 Neubau des Südflügels (Regentiebau des Konvikts St. Hieronymus). BM: Hans Alberthal. Priester-Seminar
(Herrn-Gasse)
Akademie für Lehrerfortbildung (Königstrasse 7)
Jesuitenkolleg 1565–1568
Erster Neubau. (Baumeister unbekannt).
1713–1717 Ostflügel und Südflügel
Neubau. BM: Christian Hueber SJ und Jakob Amrhein SJ.
1732 Südflügel
. Fassade?
1736–1738 Nord-, West- und Innenhofflügel.
Neubau. BM: Ignaz Merani SJ.
«Kollegium», auch Akademisches Haus
(Jesuitengasse)
Akademie für Lehrerfortbildung (Kardinal-von-Waldburg-Str. 6)
Jesuitenkirche
Mariä Himmelfahrt
1610–1617
Neubau.
BM: Hans Alberthal.
1750–1751 Fresken und Stuck durch Chr. Thomas Scheffler.
1755–1763 Vollständige Erneuerung der Ausstattung.
Jesuitenkirche, auch
Akademische Kirche
(Jesuitengasse)
Studienkirche (Kardinal-von-Waldburg-Str. 5)
Gymnasium 1724–1725
Planung Jakob Amrhein SJ 1721, Joh. Georg Fischer 1723.
1894–1896 Umbau, mit Zerstörung der Aula. Als Baumeister wird Amrhein vermutet, der jedoch 1724 stirbt.
1966–1968 Rekonstruktion, innen Auskernung.
Gymnasium
(Jesuitengasse)
Studienbibliothek (Kardinal-von-Waldburg-Str. 51)
Seminarium
S.
 Josephi
(Konvikt für wenig begüterte Studenten).
1580 erstes Haus.
1682
Neubau an der Stelle des späteren Gymnasiums.
1735 Neubau. BM: Johann Georg Fischer.
1805 Umbau zum Gasthaus.
1956–1959 Auskernung, nur Aussenmauern bleiben bestehen.
Gasthof «Zum Mondschein».
(1861–1956 Knabenseminar St. Ulrich)
Amtsgericht
(Sankt-Ulrichs-Platz 3)

Zurueck3 Zurueck2

Bischöfliche Residenzstadt Dillingen Zurueck11

DillingenStadtplan

Gründung
Gegründet wird die Stadt von den Grafen von Dillingen, wahrscheinlich von Hartmann IV. (1180–1258) am Anfang des 13. Jahrhunderts bei seiner schon seit dem 10. Jahrhundert bestehenden Fluchtburg auf dem Hügelsporn an der Stelle des heutigen Schlosses. Der Augsburger Bischof Hartmann V. von Dillingen, einziger überlebender Sohn Hartmanns IV., übereignet Burg und Stadt Dillingen 1258 dem Hochstift Augsburg.

Stadtgestalt
Die bischöfliche Stadt wächst rasch und hat schon im Spätmittelalter die noch Anfang des 19. Jahrhunderts bestehende Ausdehnung. Noch heute ist dieser Stadtgrundriss klar ablesbar. Er setzt sich aus der nördlich der Burg liegenden Kernstadt der Gründung und drei Stadterweiterungen zusammen. Die Kernstadt bildet im Grundriss ein Rechteck, geteilt von einer breiten, West-Ost verlaufenden, dem Markt dienenden breiten Strasse. Eine erste Erweiterung nach Westen übernimmt noch die Rechteckstruktur der Kernstadt. Die zweite Erweiterung, die östliche «Grosse Vorstadt» des 14. Jahrhunderts, ist durch eine von Süden nach Norden führende Strasse von der Kernstadt getrennt. Diese Querachse ist Teil der über die Donaubrücke führenden Strasse von Augsburg nach Ellwangen und Würzburg. Sie dient heute als Staatsstrasse 2033 dem Durchgangsverkehr.

Residenz der Fürstbischöfe von Augsburg
Im 15. Jahrhundert wird die Burg Residenz der Augsburger Fürstbischöfe. Dillingen wird so Regierungssitz des Hochstifts, nur die geistliche Regierung des Bistums und das Domkapitel verbleiben in Augsburg. Während den Reformationswirren des 16. Jahrhunderts in Augsburg ist Dillingen auch für sie meist sicherer Zufluchtsort. Nur im Schmalkaldischen Krieg (1546) und im Fürstenbundaufstand (1552) wird Dillingen durch Besatzungen direkt betroffen.

Zentrum der Gegenreformation
Die überragende Persönlichkeit dieser Zeit ist der von 1544 bis 1573 regierende Augsburger Fürstbischof und Kardinal Otto Truchsess von Waldburg. Er eröffnet 1549 in Dillingen die «Hohe Schule», die 1551 vom Kaiser zur Universität erhoben wird. Der Universität ist das «Collegium S. Hieronymi» angegliedert, ein Konvikt für die geistlichen und weltlichen Studenten. Der gegenreformatorisch engagierte Fürstbischof bereichert aus Eigenmitteln die Universität mit einer Buchdruckerei. Die Professoren, meist Dominikanerpatres, stammen aus Spanien oder den spanischen Niederlanden, deutsche katholische Gelehrte sind nach der Reformation rar. 1564 gelingt es dem Fürstbischof, die Jesuiten zur Leitung der Universität und zur Eröffnung eines Kollegs zu gewinnen. Nach seinem Tod hemmen fehlende Finanzen und der Widerstand des Domkapitels eine weitere Entwicklung. Erst der von 1598 bis 1646 regierende Fürstbischof Heinrich V. von Knöringen setzt sich wieder mit grossem Engagement für die Weiterentwicklung ein. Die Dillinger Universität wird im 17. Jahrhundert die wichtigste Ausbildungsstätte für die katholische Führungsschicht und die Ordensleute in Schwaben und der Schweiz. Das Stadtbild verändert sich mit den frühbarocken Bauten der Jesuiten, der Universität und der Stadtpfarrkiche entscheidend.

Barocke Blütezeit nach dem Dreissigjährigen Krieg
Im Dreissigjährigen Krieg ist Dillingen von 1632 bis 1650 dauernd besetzt, abwechselnd von schwedischen und kaiserlichen Truppen. Beide hausen in der Stadt und in ihrer Umgebung ähnlich unmenschlich, dank Kontributionen kann aber eine Brandschatzung der Stadt verhindert werden. Erstaunlich verhalten sich die Schweden. König Gustav Adolf selbst garantiert für die Institutionen der Jesuiten. Während der schwedischen Besatzungen wird deshalb in Dillingen mit Ausnahme der Hofkapelle keine Kirche geplündert. Nach dem Abzug der letzten Truppen und einer kurzen Erholungsphase beginnt die zweite barocke Blütezeit Dillingens, der selbst die erneuten Besetzungen durch bayrische und französische Truppen während des Spanischen Erbfolgekrieges nichts mehr anhaben können.

Jesuitenverbot und Säkularisation des Fürstbistums
1773 wird der Jesuitenorden auf Druck der europäischen Monarchien durch den Papst aufgehoben. Die Universität Dillingen verliert mit einem Schlag die meisten Lehrkräfte. Trotz fieberhaftem Suchen nach Professorenersatz geht es mit den Dillinger Schulen nun rapide abwärts. Dillingen verliert seine Lebensader endgültig, als 1802 das Hochstift Augsburg im Napoleonischen Länderschacher dem Kurfürstentum Bayern zugeschlagen wird und der bayrische Kurfürst 1803 die Universität aufhebt. Die ehemalige Residenzstadt ist jetzt Landstadt der neuen bayrischen Provinz mit dem unglücklichen Namen «Schwaben». In der am Anfang des 19. Jahrhunderts verarmten Stadt erinnern nur die ehemaligen hochfürstlichen und jesuitischen Gebäude an bessere Zeiten.

Dillingen ist wieder Studienstadt
Heute befinden sich in den Schulgebäuden der Barockzeit wieder Lehranstalten. Nachdem 1827 König Ludwig I. die Wiederherstellung von Franziskanerinnen- und Kapuzinerkloster erlaubt, beginnt auch eine Restauration des Ordenslebens in Dillingen. Hochblüte der neuen kirchlichen Lehrtätigkeit ist am Beginn des 19. Jahrhunderts. Dem Priesterseminar fällt allerdings 1909 der feingliedrige Konviktbau von 1605 zum Opfer. Der nordseitige Abschluss der Kernstadt wird seither von einem übergrossen neubarocken Schulpalast des Priesterseminars dominiert, der selbst die grosse Stadtkirche konkurrenziert.
Im wesentlichen ist aber das Bild der ehemaligen barocken Studienstadt dank nur wenig zerstörerischen Eingriffen bewahrt geblieben.

Pius Bieri 2014

Dillingen1710Bodenehr
Dillingen von Süden mit Donau. Kupferstich von Gabriel Bodenehr, um 1710. Aus Europens Macht und Pracht. Verlegt und hrsg. von Gabriel Bodenehr, Augsburg, ca. 1710. Grösse B 32.5 cm H 16cm. Studienbibliothek Dilligen. Sign.: Graphik Di 2.8
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