Karolingisches Königskloster 780–877 und erste Besiedlung durch Benediktiner um 880
Das Kloster an der Mündung der Schwarzach in den Main wird vom karolingischen Herrscherhaus 780 als Frauenstift gegründet. Töchter Karls des Grossen und Ludwig des Deutschen sind hier Laienäbtissinnen. Sie sind gleichzeitig Äbtissinnen anderer Abteien. Die letzte Äbtissin Bertha ist wie ihre Vorgängerin, die ältere Schwester Hildegard, gleichzeitig Äbtissin der Reichsklöster Säckingen und Zürich. Nach Berthas Tod 877 wird der Frauenkonvent in Schwarzach aufgelöst. Bischof Arn von Würzburg beansprucht den Besitz aufgrund eines Erbversprechens Ludwig des Deutschen. In die verwaisten Konventgebäude mit der karolingischen Basilika[1] zieht nun aber der Konvent eines 816 von Graf Megingaud in Oberlaimbach gegründeten Benediktinerklosters ein. Sie bringen auch die Gebeine ihrer Stifter mit und machen die nun um 20 Meter verlängerte Basilika zu deren Grablege. Lange Rechtsstreitigkeiten mit den Würzburger Bischöfen werden 993 zu deren Gunsten entschieden. In dieser Zeit erlischt das monastische Leben im «Monasterium Suarzaha», dem «Kloster an der Schwarzach».
Mittelalterliche Blüte unter Würzburger Herrschaft
1002 besiedelt der Würzburger Bischof Heinrich I. das verlassene und verwüstete Kloster Schwarzach mit Mönchen aus der Regensburger Abtei St. Emmeran. Abt Wolfher (1026–1047) erwirbt in Regensburg die Reliquien der römischen Märtyrin Felicitas und erhebt sie zur Patronin von Kirche und Kloster. Als wirklicher zweiter Gründer von Schwarzach gilt aber Bischof Adalbero (1045–1090), der 1047 aus dem lothringischen Reformkloster Gorze Abt Egbert mit Mönchen holt. Baumassnahmen wie die Errichtung einer Schule, eines Spitals und der Neubau der Stiftskirche machen die neue Blüte des Klosters sichtbar. 1074 kann die neue Stiftskirche mit zweitürmigem Westwerk und oktogonalem Chorturm, die sogenannte «Egbert-Basilika», geweiht werden. Eine letzte mittelalterliche Blütezeit beginnt mit Abt Dietrich I. aus Hirsau. Er bringt 1136 die dortige Klosterreform nach Münsterschwarzach, wie das Kloster zum Unterschied zur von ihm gegründeten «Civitas» Stadtschwarzach nun genannt wird.
Dunkle Zeiten vom 13. bis ins 17. Jahrhundert
Die Würzburger Fürstbischöfe, ab 1230 auch Schirmvögte der Abtei, können im 13. Jahrhundert alle Vogteirechte über die Güter und Dörfer des Klosters von den vorherigen Schirmvögten, den Grafen von Castell zurückgewinnen. Bei den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen dem Haus Castell und den Fürstbischöfen wird die jetzt völlig von Würzburg abhängige Abtei in den Jahren 1228, 1266 und 1282 in Schutt und Asche gelegt. Zum damit verbundenen wirtschaftlichen Niedergang der Abtei kommen im 14. Jahrhundert noch innere Wirren, die auch im 15. Jahrhundert anhalten. Selbst die Abschaffung des Adelsprivilegs bei Neuaufnahmen führt zu keiner Besserung. Erst nach dem 1480 erfolgten Anschluss an die Bursfelder Kongregation gelingt es, das geistige Leben zu erneuern. Wirtschaftlich gelingt aber der Aufschwung wegen weiteren Zerstörungen im Bauernkrieg, im Schmalkaldischen Krieg und im Zweiten Markgräflerkrieg erst unter Abt Johannes Burckhardt (1563–1598). Der Dreissigjährige Krieg und drei völlig unfähige Äbte bringen die Abtei von 1598 bis 1646 erneut an den Rand des Zusammenbruchs. Zwar kehren 1636 einzelne Mönche in die von den Schweden geschonten Gebäude der Abtei zurück. Aber erst mit dem Abt Remigius Winckel (1646–1654) gelingt ein neuer Aufschwung. Als er stirbt, hat das Kloster wieder 20 Konventualen, acht davon sind in externer Ausbildung. Die nachfolgenden Äbte Benedikt Weidenbusch (1654–1672) und Placidus Büchs (1672–1691) konsolidieren die Phase der wirtschaftlichen Erholung, dies trotz einem Grossbrand der Ökonomiegebäude mit der eingelagerten Ernte von 1677.
Barocker Klosterneubau 1696–1726
Abt Augustin Voit (1691–1704) nutzt die gute wirtschaftliche Lage[2] für einen baulichen Neubeginn. In der Egbert-Basilika verwirklicht er ein barockes Ausstattungsprogramm. 1696 lässt er vom Würzburger Baumeister Valentino Pezzani den Klosterneubau beginnen. Pezzani erstellt, sicher schon auf der Grundlage einer barocken Gesamtplanung, den südwestlich der Kirche liegenden und parallel zu ihr laufenden dreigeschossigen Gästeflügel, dann, bis 1704, in gleicher Flucht den südlichen Konventflügel mit Kreuzgang.[3] Nach dem Tod des Abtes 1704 ruhen die Bauarbeiten. Die Jahreseinnahmen der Abtei fallen wegen der Beteiligung der Würzburger Fürstbischöfe am Spanischen Erbfolgekrieg und den damit verbundenen Kriegskontributionen auf 8000 Gulden. Erst Abt Januarius Schwab (1717–1742) wagt einen Neubeginn. Pezzani ist inzwischen verstorben. Abt Januarius beruft 1718 den Würzburger Hofbaumeister Joseph Greissing (1684–1721), der seit einigen Jahren am Neubau des Ebracher Klosters und der Oberthereser Stiftskirche beschäftigt ist. Greissing legt einen neuen Plan vor, der nebst einem Kirchenneubau die Erweiterung der Konventbauten um eine östliche dreigeschossige Ehrenhofanlage vor einem von Nord nach Süd verlaufenden Hauptflügel von 120 Meter Länge vorsieht. Im Hauptflügel betont der markante Mittelrisalit die Achse sowohl des südlichen, bis 1704 errichteten Gäste- und Konventflügels als auch des Ehrenhofes. Wie die Kopfpavillons des Ehrenhofes ist dieser Mittelrisalit, der die Bibliothek beherbergt, viergeschossig. Das Vorbild Ebrach ist unverkennbar, nur ist Münsterschwarzach um einiges grösser. Es soll die grösste Klosteranlage im Bistum werden. Im März 1718 beginnen die Bauarbeiten mit dem Abbruch des erst 1672 an den Ostabschluss der Egbert-Basilika angefügten Winterchors und des östlichen Konventflügel, bis zum neuen Südflügel des Baumeisters Pezzani. Gleichzeitig lässt Greissing den Hauptchor der Egbert-Basilika abbrechen, da bereits eine offensichtlich akzeptierte Kirchenneubau-Planung vorliegt.[4] Er kann bis Ende 1718 den dreigeschossigen und 50 Meter langen nördlichen Teil des Hauptflügels, mit dem Winterchor in der Achse der neuen Kirche, im Rohbau fertig stellen. 1719 folgt der Ausbau und 1720 kann der nördliche Ehrenhofflügel gebaut werden. 1721 wird der Mittelrisalit mit der Bibliothek gebaut, in diesem Jahr stirbt der Baumeister Greissing. Da das Bauvorhaben nicht im Generalakkord vergeben worden ist und der Abt von Anfang weg den Cellerar Pater Felix Breuning als Bauinspektor einsetzt, leitet dieser jetzt die Arbeiten am südlichen Teil des Hauptflügels und am südlichen Ehrenhofflügel, die bis 1726 dauern.
Der Neubau der Stiftskirche 1727–1743 und ihre Ausstattung
Als Balthasar Neumann (1687–1753) als Fähnrich der Artillerie in Ebrach bei Joseph Greissing als «Architekturpraktikant» arbeitet, dürfte er kaum geahnt haben, dass er zehn Jahre später die Arbeit seines Arbeitsgebers und Lehrmeisters in Münsterschwarzach fortsetzen sollte. Abt Januarius beruft ihn 1725 zum Neubau der Stiftskirche. Neumann ist inzwischen Offizier und geschätzter Baumeister der Schönborns, für die er auch am Residenzneubau in Würzburg tätig ist.[5] In Münsterschwarzach beginnt er 1727 seinen ersten Kirchenbau und sein erstes wirklich selbstständiges Bauwerk. Es wird sogleich eines seiner Hauptwerke. Das Konzept der über einem lateinischen Kreuz errichteten Wandpfeilerkirche mit Vierungskuppel und einer Zweiturmfassade übernimmt er zwar von Joseph Greissing, merzt aber alle Schwächen aus und schafft ein grandioses, von den Zeitgenossen bewundertes Gotteshaus, dessen 52 Meter hohe Kuppel und 70 Meter hohen Türme weithin sichtbar die Mainlandschaft dominieren.
Die Ausstattung wird dem einmaligen Bauwerk ebenbürtig. Abt Januarius verpflichtet 1737 den Augsburger Johann Evangelist Holzer (1709–1740) für die Freskierung der Kuppel und anschliessend auch für die Gewölbe. Er erhält zudem den Auftrag für das Hochaltarbild. Nach dem frühen Tod Holzers übernimmt sein Lehrer, der ebenso berühmte Augsburger Johann Georg Bergmüller (1688–1762), die Fertigstellung. Bergmüller liefert das Werk 1742 selbst in Münsterschwarzach ab und nimmt bewundernd vom Freskenwerk Holzers in der Abteikirche Kenntnis. Stuckateur ist der Wessobrunner Franz Xaver Feichtmayr I (1698–1763). Die Einweihung der Kirche durch den Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn am 8. September 1743 erlebt Abt Januarius nicht mehr. Sein Nachfolger, Abt Christoph Balbus (1742–1761) vollendet die Ausstattung. Die Régence-Kanzel, noch aus der alten Kirche übernommen, lässt er durch eine Rokoko-Kanzel des Bildhauers Johann Wolfgang van der Auwera (1708–1756) ersetzen. Die Stuckateure Johann Michael III Feichtmayr (1696–1772) und Johann Georg Üblher (1703–1763) beauftragt er mit der Erstellung von 14 Stuckmarmoraltären. Vermutlich sind die beiden schon vorher auch an der Stuckierung tätig.[6] Für die Altarbilder zieht der Abt wieder Bergmüller, später auch Johann Zick (1702–1761) bei, nimmt 1744 mit dem Venezianer Giambattista Piazzetta Kontakt auf, der 1746 das Altarblatt «Anbetung der Hirten» liefert. Als 1750–1753 die Venezianer Giambattista und Giovanni Domenico Tiepolo in der Würzburger Residenz die berühmten Fresken erstellen, kann sie der Abt für die Erstellung zweier weiterer Altarblätter gewinnen. Vater Giambattista Tiepolo kommt 1752 nach Münsterschwarzach, um dann 1753 das Altarbild «Anbetung der Könige» abzuliefern. Sohn Giovanni Domenico Tiepolo erstellt 1754 das Altarbild «Steinigung des heiligen Stephanus». Münsterschwarzach wird mit dieser reichen Ausstattung ein Ziel von kunstinteressierten Besuchern.
Die Zerstörung
Von der barocken Herrlichkeit der Kirche und der grossartigen Klosteranlage ist heute nichts mehr vorhanden. Die Zivilbesitzergreifung des Hochstiftes Würzburg und all seiner Klöster durch Bayern im November 1802 endet mit der nahezu vollständigen Schleifung aller Gebäude innerhalb einer Generation. 1803 müssen die Mönche das Kloster verlassen. Die als wertvoll taxierten Gemälde der Abtei werden in die Sammlung des bayrischen Kurfürsten nach München verfrachtet, darunter auch das Altarblatt mit der Anbetung der Könige von Giambattista Tiepolo. Das Altarblatt von Giambattista Piazetta kommt in den Würzburger Dom und verbrennt in der Feuernacht von 1945. Die meisten Gemälde und Altarblätter werden aber, wie das Hochaltarbild, seither vermisst. Wo sie nicht wegen der Grösse einfach in der verödeten Kirche belassen werden und mit ihrem Abbruch untergehen, verschwinden sie in Privatsammlungen und tauchen dann, wie die «Steinigung des heiligen Stephanus» von Giovanni Domenico Tiepolo, plötzlich wieder auf. Das Blatt wird 2006 für 620 000 Euro vom bayrischen Staat in einer Londoner Versteigerung erworben und soll in die Würzburger Residenz kommen.
Die Kirche von Balthasar Neumann wird 1825 abgerissen. Dem Abbruch fallen auch alle Fresken und Altäre zum Opfer. Um 1840 erinnert mit Ausnahme des grossen Mühlegebäudes, errichtet von Neumann 1744–1750, einem Teil des Gästeflügels, der Klostermauer und dem Torhaus von 1656 nichts mehr an die grösste und schönste Abtei Frankens.
Wiederbelebung
Die Besitzergreifung 1802 durch den bayrischen Herrscher kann als machtpolitisch notwendige, wenn auch unrechtmässige Enteignung zur Schöpfung eines «Neuen Bayerns» betrachtet werden. Die materielle Zerstörungswut mit dem Ziel, das Klosterwesen auf Dauer mit «Stumpf und Stil» auszurotten, führt in Münsterschwarzach nicht zum Erfolg. 1914 richten sich Missionsbenediktiner in den bis dahin als Gutshof genützten verbleibenden Gebäuden ein. Als wie wenn nie ein Unterbruch gewesen wäre, begehen sie 1916 das 1200-Jahr-Jubiläum der Abtei. Auf dem Platz der alten Egbert-Basilika und der Stiftskirche von Balthasar Neumann bauen sie 1935–1938 eine neue viertürmige Abteikirche,[7] die fünfte an diesem Ort. In ihr ertönt wieder der Gregorianische Choral, als hätte es tatsächlich nie einen Unterbruch gegeben. Die neue Abtei Münsterschwarzach ist heute wieder spirituelles und auch autarkes Zentrum mit grosser Ausstrahlung. Die damit verbundene intensive Neubautautätigkeit macht allerdings auch die letzten Relikte der alten Abtei für Besucher unzugänglich.
Pius Bieri 2009
Benutzte Einzeldarstellungen:
Schneider, Erich und Mahr, Johannes: Tiepolo und die Altargemälde für Münsterschwarzach, Regensburg 2008.
Mack, Johannes: Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing, Würzburg 2008.
Mahr, Johannes: Münsterschwarzach - 1200 Jahre einer fränkischen Abtei, Münsterschwarzach 2002.
Anmerkungen:
[2] Sie gilt nur für die Abtei, da Abt Placidus vorsorglich die Wirtschaftsgebäude der Abtei und einiger Zehnthöfe nach 1677 vergrössert. Mit prallgefüllten Speichern und Kellern fängt so die Abtei die Teuerung der Lebensmittel, bedingt durch die Kriegszüge Louis XIV, ins Rheinland und in die Pfalz, auf. Beim Verkauf macht sie grosse Gewinne. Dazu kommt 1695 eine Missernte beim Wein, die weiter preistreibend wirkt. Die Jahreseinnahmen der Abtei steigen bis 1699 auf 30 000 Gulden.
[3] Johannes Mahr schreibt im Führer (2008) und in der Jubiläumsschrift (2002) von einem Gästebau von 80 Meter Länge, der 1696 und 1697 gebaut wird, diesem soll dann bis 1704 im rechten Winkel ein Konventflügel von 56 Metern angefügt worden sein. Diese Darstellung ist unglaubwürdig, da ein solch langer Gästeflügel im südlichen Klausurbereich nicht nachvollziehbar ist und der erwähnte 56 Meter lange, von Süd nach Nord verlaufende Klausurflügel beim Neubau Greissings 1718 mindestens im Bereich der Bibliothek dem Abbruch zum Opfer fallen würde. Solche Ressourcenverschleuderung nach nur 14 Jahren wäre irgendwo erwähnt worden.
Ich folge bei der Etappierungsbeschreibung deshalb Johannes Mack (in: Joseph Greissing, 2008).
[4] Wie Johannes Mack (in: Joseph Greissing, 2008) überzeugend nachweist, ist der bisher Balthasar Neumann zugeschriebene Kirchengrundriss der Sammlung Eckert SE 64 bereits vor 1719 gezeichnet worden, also noch vor seiner Berufung nach Münsterschwarzach. Der Plan stellt ein erstes Kirchenprojekt Greissings dar, auf dessen Grundlage er die anschliessenden Bibliotheks- und nördlichen Ehrenhofflügel baut und das später in den Grundzügen von Balthasar Neumann übernommen wird.
[5] Neumann ist seit 1724, nach seiner Rückkehr aus Paris, zwar wichtiger Planer im prominenten Planerkollektiv der Schönborns für den seit 1719 laufenden Neubau der Würzburger Residenz. Mit der 1724 erfolgten Wahl des Christoph Franz von Hutten als Fürstbischof lahmt die Würzburger Planung dann bis zur 1729 erfolgten Wahl des Friedrich Karl von Schönborn als neuen Fürstbischof. Neumann ist deshalb für Münsterschwarzach abkömmlich.
[6] Alle Angaben aus : Schnell, Hugo und Schedler, Uta, in: Lexikon der Wessobrunner (1988). Erich Schneider verwendet im Kunstführer (2008) andere Lebensdaten und Bezeichnungen. Franz Xaver I und Johann Michael III Feuchtmayer sind Brüder.
[7] Von Albert Bosslet (1880–1957). Der monumentale Kirchenbau ist von den Bauten der «Stuttgarter Schule» und dessen Vertreter Paul Bonatz (1877-1956) geprägt.
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Münsterschwarzach: Benediktinerabtei und Stiftskirche St. Felicitas | ||||||||||||||||||||||
Der Ausschnitt aus einer kolorierten Umrissradierung mit der Ansicht von Münsterschwarzach, von Süden über den Main gesehen, entsteht im Rahmen einer Serie grossformatiger Darstellungen der Romantik um 1819. Die Verfasser dieser Werke sind: Christian Friedrich August Richter (1781–1854) als Zeichner, und Christian Gottlob Hammer (Dresden 1779–1869) als Stecher. Ein Exemplar dieser Radierung von Münsterschwarzach ist im Besitz der Benediktinerabtei und mehrfach veröffentlicht worden. Alle Bilder dieser Webseite können durch Anklicken vergrössert werden. |
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Kurz vor dem Abbruch entsteht eine koloriere Umrissradierung (> Gesamtansicht) mit dem Titel: «Kloster Schwarzach am Mayn». Bildinformationen zum Ausschnitt. |
Der Lageplan zeigt die Klosteranlage im Zustand um 1750. Anklicken! | |
Hofbaumeister Joseph Greissing ist der eigentliche Architekt der barocken Anlage von Münsterschwarzach. 1718–1721 baut er die neuen Klosterbauten mit dem grossen Ehrenhof und plant auch die neue Kirche. Die beiden Grundrisse im Erd- und im Emporengeschoss zeichnet er zwischen 1718 und 1719. Sie werden lange seinem Schüler Balthasar Neumann zugesprochen. Originalplan: SE 64 im Mainfränkische Museum Würzburg. Quelle: Mack 2008. |
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1725, inzwischen ist Joseph Greissing gestorben und die neuen Konventgebäude sind bezogen, übernimmt Balthasar Neumann den Weiterbau der Kirche. Wie der Vergleich des Grundrisses Greissing (oben) mit dem ausgeführten Grundriss Neumanns zeigt, verbreitert dieser auf dem vorgegebenen Grundriss den Gewölberaum wesentlich und verzichtet auf die Emporenumgänge. Doppelpilaster in Schiff und Chor und Doppelsäulen in der Vierung betonen die Tektonik. Originalplan: Grundrissaufnahme Anton Daug 1810, 1945 zerstört. Quelle: Mack 2008. Der Plan ist zum besseren Verständnis genordet. |
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Die Stichpublikationen zur Einweihung der neuen Stiftskirche 1743 umfassen auch das perspektivische Schnittmodell durch die Kirche mit Kloster und Garten im Hintergrund. Bildquelle: Stich von Johann Balthasar Gutwein (1702–1785), Hofkupferstecher und Verleger zu Würzburg. |
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Der letzte Plan der Westfassade von Balthasar Neumann ist mit 1736 datiert. Das Original SE 70 ist 1945 verbrannt. Bildquelle: Mack 2008. |
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Instruktiv ist der Detailplan von Balthasar Neumann (SE 69, 1727, Mainfränkisches Museum Würzburg). Er zeigt die Kuppelkonstruktion in Schnitt, Grundriss und Ansicht. Quelle: Druckveröffentlichung. |
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Vom Kuppelfresko des jung verstorbenen Johann Evangelist Holzer haben sich zwei Ölskizzen erhalten. Im Bildformat B 126 cm / H 110 cm (Skizze im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, > Link) stellt Holzer in der Art eines Schnittmusters die Gewölbeflächen vor. Bildquelle: Beschnittene Skizze in der Deutschen Barockgalerie Augsburg (B. 110 cm, H. 89 cm). Druckveröffentlichung. |
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Das wohl berühmteste Bild der Kirchenausstattung, das Hochaltarbild (1753) mit der Anbetung der Könige von Giambattista Tiepolo befindet sich heute in der Alten Pinakothek in München. Grösse des Bildes: B 211 cm, H 425 cm. Quelle: www.malerei-meisterwerke.de |
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Heute präsentiert sich die Abtei Münsterschwarzach, vom gleichen Standpunkt wie die romantische kolorierte Radierung (um 1820) gesehen, wieder vieltürmig, Allerdings ist anstelle der barocke Silhouette eine trutzig monumentale, an romanische Basiliken anknüpfende Vormoderne zu sehen. {{Bild-CC BY-SA 3.0)} by Wikipedia author alterbrix. |