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  Das italienische Erbe
Aus dem italienischen Manierismus am Ende der Hochrenaissance entwickelt sich in Rom um 1600 die barocke Baukunst. Führend im frühen römischen Barock ist Gian Lorenzo Bernini. Francesco Borromini, sein Kontrahent, leitet mit der radikaleren Überwindung des klassischen Reniassancekanons zum kurvierten und bewegten Spätbrock über. Erst gegen Ende des Jahrhunderts findet seine Architektur in den katholischen Gebieten nördlich der Alpen Anklang, vorerst in Prag und Wien, dann mit schneller Verbreitung auch im Westen des Alten Reiches. Borromini und sein Schüler Guarino Guarini sind die Väter des süddeutschen Spätbarocks.
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  Die wichtigsten Baumeister des römischen Barocks
Innovative Päpste und ihre Baumeister prägen das Bild Roms am Ende des 16. Jahrhunderts und im 17. Jahrhundert. Sixtus V. bereitet in seiner kurzen Regierungszeit 1585–1590 mit seinen modernen Strassen und den Platzmarkierungen mittels Obelisken das neue Rom vor. Giacomo della Porta und Domenico Fontana sind die beiden wichtigsten Baumeister dieser Übergangszeit zum Barock. Carlo Maderno leitet nach 1600 zur barocken Baukunst über. Die Nachfolger Pietro da Cortona, Gianlorenzo Bernini und Francesco Borromini begründen den römischen Hochbarock. Carlo Rainaldi und Carlo Fontana prägen das letzte Drittel des römischen Barocks, der jetzt seine Innovationskraft verloren hat.
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Wege zum süddeutschen Barock
  Frankreichs Beitrag
Frankreichs Baukunst wird seit 1661 von einer klassizistisch orientierten Architekturakademie beherrscht. Der kurvierte und bewegte Spätbarock findet hier keinen Zugang. Die rationalen und monumentalen Barockbauten Frankreichs sind deshalb vor allem im Sakralbau ohne Einfluss in den katholischen deutschen Ländern. Grossen Anklang finden aber bei deutschen Fürsten die französische Gärten und deren Lustschlösser. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts übernehmen deutsche und italienische Stuckateure und Kunstschreiner zunehmend die französische Art der Innenausstattung, die vorerst als Régence und dann als Rokoko stilbestimmend wird.

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  Wege zur barocken Residenz
Der erste barocke Residenzbau, der Palazzo Barberini in Rom, wird 1626 in Rom durch Carlo Maderno begonnen. Baumeister aus dem Gebiet der oberitalienischen Seen, aus dem Tessin und dem Misox, bauen schon während des Dreissigjährigen Krieges in Böhmen und Mähren erste barocke Residenzen. Nach dem Ende der Türkenkriege sind es die Prager und Wiener Schlossbauten, deren Architektur den süddeutschen Fürsten Vorbild ist. Erster barocker Schlossbau am Rhein ist Rastatt. Er ist wie Ludwigsburg, Würzburg oder Bruchsal in keiner Weise eine Anlehnung an die klassizistische Architektur Versailles.
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  Architekturtraktate des 17. und 18. Jahrhunderts
1615 veröffentlicht Vincenzo Scamozzi die ersten Bände seiner «L’idea della architettura universale». Das Werk knüpft an die bekannten Traktate der Renaissance von Serlio, Vignola und Palladio an. 1691 erscheint der «Cours d’architecture» von Charles Augustin d’Aviler als Nachfolgewerk der Säulenlehre von Vignola. In unzähligen Übersetzungen und Neuauflagen bilden diese Traktate das Rückgrat des Studiums der Baukunst. Trotz des Bezugs zur Renaissance sind diese Traktate, ergänzt mit Vorlagewerken des Barock, Grundlage der Entwürfe von barocken Baumeistern.
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  Wege zum barocken Lusthaus
Gemeinsames antikes Vorbild der Lusthäuser und Lustgartengebäude ist die Villa Laurentinum des jüngeren Plinius. Sie beflügelt die Architekten der Renaissance und der Klassik zu Rekonstruktionen und löst schon im
17. Jahrhundert auch nördlich der Alpen den Bau solcher herrschaftlichen Sommersitze mit den dazugehörenden Gärten aus. Die Häuser stehen frei in grossen Gartenanlagen im Umkreis der Residenzstädte. Ihr «Piano nobile» wird mit einer repräsentativen Aussentreppe erschlossen. Ende des
17. Jahrhunderts macht sich der Einfluss der «maisons de plaisance» im Umkreis von Paris bemerkbar. Garten und Hauptgeschoss liegen jetzt, wie beim Schloss Vaux le Vicomte, auf gleicher Ebene.

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  Barocke Treppenräume
Als Bühne für Amtshandlungen und Empfänge dient noch in der Renaissance die äussere Freitreppe, wie wir sie von unseren Rathäusern kennen. Innentreppen übernehmen diese Funktion erst mit dem Durchbruch des Absolutismus im 17. Jahrhundert. 1670 wird in Versailles eine Innentreppe als Staffage für das Hofprotokoll des Empfangs gebaut. Sie gabelt, wie schon die 1651 gebaute Treppe im Königspalast von Neapel, nach einem Bühnenpodest in zwei Arme und steht frei in einem hohen und prachtvoll ausgestatteten Saal. Das Versailler Empfangsprotokoll ist für deutsche Fürsten Ansporn, auch wenn ihre ab 1690 folgenden Prunktreppenhäuser nie die Form der Treppe von Versailles aufnehmen. Umso überraschender und grosszügiger fallen ihre Treppen aus.

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