Als Sohn des Georg Köpfle und seiner Frau Magdalena in Reutte am 9. März 1642 geboren, wird er auf den Namen Johannes getauft. Er wird schon als Knabe im Kloster erzogen. Zwei seiner Brüder wählen ebenfalls den geistlichen Beruf. Im Jesuitenkolleg Mindelheim betreibt er sein Rhetorikstudium. Er nimmt den Klosternamen Romanus an. Nach der Profess am 25. März 1659 studiert er bis 1666 in Salzburg Philosophie und Theologie. Nach der Priesterweihe betreut er einige Jahre die Pfarrei Ingenried und ist Suprior in der Abtei. Nach der Resignation seines erst 40-jährigen Vorgängers wird der 50-jährige Romanus Köpfle am 8. März 1692 zum Abt gewählt. Gleich in den ersten Jahren seiner Regierung kauft er von der Fürstabtei Kempten Hoheitsrechte und erreicht 1694 die Reichsunmittelbarkeit der Abtei, mit Sitz und Stimme auf der schwäbischen Prälatenbank beim Immerwährenden Reichstag. Romanus Köpfle hat sich mit der Neubauplanung der Abtei und dem Bau der Stiftskirche ein bleibendes Denkmal gesetzt. Als 1699 der Kirchturm einstürzt, kann er seine sicher schon lange vorbereitete repräsentative Umgestaltung der Abtei mit dem Kirchenneubau beginnen, in dem bereits 1703 Gottesdienste abgehalten werden. Im gleichen Jahr wird die Reichsabtei in den Spanischen Erbfolgekrieg hineingezogen, was auch die Einweihung verzögert. Reichsabt Romanus Köpfle erlebt diese nicht mehr, er stirbt am 11. März 1704 mit 62 Jahren. Er wird in der neuen Kirche bestattet.
Pius Bieri
Benutzte Einzelliteratur:
Pötzl, Walter: Der Irseer Konvent und seine Äbte in der Neuzeit 1502−1802, in: Das Reichsstift Irsee, Band 7 der Beiträge zur Landeskunde von Schwaben, Weissenhorn 1981.
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Reichsabt OSB Romanus Köpfle (1642−1704) von Irsee | ||||||||
Biografische Daten | Zurück zum Bauwerk | |||||||
Geburtsdatum | Geburtsort | Land 18. Jahrhundert | ||||||
9. März 1642 | Reutte Tirol A | Grafschaft Tirol | ||||||
Titel und Stellung | Regierungszeit | |||||||
Abt der Reichsabtei Irsee | 1692–1704 | |||||||
Sterbedatum | Sterbeort | Land 18. Jahrhundert | ||||||
11. März 1704 | Irsee Ostallgäu Bayern D | Herrschaft Irsee | ||||||
Kurzbiografie | ||||||||
Abt Romanus Köpfle von Irsee steht einer blühenden und finanziell gesunden Abtei vor. Schon zwei Jahre nach seiner Wahl führt er sie in die Reichsunmittelbarkeit. Unter seiner Regierung legen 15 neue Ordensmitglieder die Profess ab, die Grösse des Konvents bleibt jetzt stabil bei 20 Konventualen. Als 1699 der Kirchturm einstürzt und den Chor der noch mittelalterlichen Stiftskirche zerstört, beschliesst er einen Neubau. Mit der Berufung des Vorarlbergers Franz Beer II als Baumeister und des jungen Wessobrunner Stuckateurs Joseph Schmuzer hat er eine glückliche Hand. Unterstützung erhält er durch den bei Baubeginn ins Kloster eintretenden, in München ausgebildeten Maler Magnus Remy. Abt Romanus erlebt noch die Fertigstellung des Bauwerks. |
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