Johann Baptist Dannecker (1682–1760)

Abt im Augustiner-Chorherrenstift Kreuzlingen 1725–1760

Als Sohn des österreichischen Rittmeisters Johannes Baptist Dannecker und der Maria Magdalena Gluns wird er am 24. Juni 1682 in Rottweil geboren. Er erwirbt an der Universität Innsbruck den Magister in den Artes und studiert anschliessend in Freiburg im Breisgau und in Padua die Rechte. 1707 legt er in Kreuzlingen Profess ab und wird 1708 zum Priester geweiht. 1710 wird er Propst in Riedern. 1725 wird er zum Abt gewählt. Er lässt die 1740 abgebrannte Propstei Riedern von Johann Michael II Beer als barockes Ensemble wieder aufbauen. In Güttingen baut er 1744 ein stattliches Pfarrhaus, ein weiteres in Hirschau. In Wilhelmskirch baut er eine neue Mühle, in Horgenzell barockisiert er die Kirche und baut neue Pfleghöfe in Rottenburg, Buchhorn und Hirschlatt. Er erlässt 1734 «Constitutiones» für Kreuzlingen und die unterstellten Klöster Allerheiligen, Beuron, Ittingen und Riedern. 1749 erreicht er gegen eine Bezahlung von 14000 Gulden die hohe Gerichtsbarkeit der Kreuzlinger Herrschaft Hirschlatt und wird deswegen wieder zu den Reichstagen einberufen. Unter seiner Regierung treten 32 neue Konventualen ein. Er will mit 65 Jahren resignieren, was ihm aber verweigert wird. Er stirbt, noch immer im Amt,  am 24. August 1760 im Alter von 78 Jahren.
Ein Porträt des Abtes hängt im zweiten Obergeschoss des ehemaligen Prälaturflügels. Dort ist sein gespaltenes Wappen zu finden, das rechts in Blau eine goldene Lilie und links in Gold eine grüne Tanne auf Dreiberg zeigt. Das Wappen ist auch am Propsteigebäude von Riedern am Wald zu sehen. Immer ist die Wappenkartusche geviertet. 1 und 4 enthält das Wappen der Abtei Kreuzlingen (es ist in Riedern in falschen Farben restauriert), 2 und 3 ist das persönliche Wappen des Abtes, im Herzschild ist die Mondsichelmadonna der Propstei Riedern zu sehen. Das Wappen ist an vielen weiteren Gebäuden zu finden und ist auch am Chorgitter, das der Abt 1741 herstellen lässt, dargestellt.

Pius Bieri 2010

Benutzte Literatur:
Schmutz, Jürg und Stöckly, Doris: Kreuzlingen, in: Helvetia Sacra, Abteilung IV, Band II, Basel 2004.

Links:
http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D15168.php

1741 versetzt der Konstanzer Kunstschlosser Johann Jakob Hoffner das Régence-Chorgitter in der Stiftskirche von Kreuzlingen. Es ist bekrönt mit dem Wappen des Abtes Johann Baptist Dannecker. Wie immer, ist die Wappenkartusche geviertet und zeigt in 1 und 4 das Wappen der Abtei, in 2 und 3 dasjenige des Abtes. Das Herzschild, üblicherweise mit der Mondsichelmadonna von Riedern versehen, ist hier leer.
  Abt CanA Johann Baptist Dannecker (1682–1760) in Kreuzlingen  
  Biografische Daten     Zurück zum Bauwerk  
  Geburtsdatum Geburtsort       Land 18. Jahrhundert  
  24. Juni 1682 Rottweil Baden-Württemberg D   Freie Reichsstadt Rottweil  
  Titel und Stellung         Regierungszeit  
  Abt des Augustiner-Chorherrenstifts Kreuzlingen   1725–1760  
  Sterbedatum Sterbeort       Land 18. Jahrhundert  
  19. September 1660 Kreuzlingen Thurgau CH   Herrschaft Abtei Kreuzlingen  
  Kurzbiografie              
 

Abt Johann Baptist Dannecker (auch Dannegger geschrieben) regiert Kreuzlingen während 35 Jahren. Er ist Gelehrter und Literat. Mit den «Constitutiones» setzt er 1734 ein Zeichen seiner Reformbemühungen in Kreuzlingen und in den ihm unterstellten Klöstern. Nach 1749 wird er dank der Kreuzlinger Herrschaft Hirschlatt, der er zur Reichsunmittelbarkeit verhilft, wieder an die Reichstage eingeladen. Als Bauabt ist er hauptsächlich in den auswärtigen Herrschaften tätig, sein grösstes Bauvorhaben ist der Neubau der 1740 abgebrannten Propstei Riedern am Wald.

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