Die weit verzweigte Sippe der Bader (Baader, Pader) aus Wessobrunn stellt im 17. und 18. Jahrhundert Steinmetzen, Stuckateure, Baumeister und Bildhauer. In Wessobrunn leben zu dieser Zeit mehrere Familien Bader, mit einer Häufung der gleichen Vornamen. Eine Stammtafel lässt sich zurzeit nicht aufstellen. Nur die Münchner Linie mit dem bekanntesten Vertreter Constantin Bader ist erforscht.
Abraham Bader wird 1694 in Wessobrunn geboren. Er ist 1722 in Mindelheim ansässig, wo seine ersten Werke nachgewiesen sind. In den Jahren nach 1731 arbeitet er in Ottobeuren und ab 1733 in Kempten. Hier erstellt er die Stuckaturen im Wohnhaus von Franz Georg Hermann und stuckiert anschliessend unter der Leitung von Johannes Schütz die Räume der Residenz von Kempten. Ab 1739 ist er am Kirchenneubau der Abtei Mehrerau tätig. Hier ist er als Schöpfer aller Stuckmarmoraltäre und der Kanzel aktenkundig. Die letzten Altäre fertigt er für die Mehrerau bis 1747 (Vertrag vom 17. November 1746). Auf der Liste aller Handwerker der Mehrerau wird als Stuckateur nur Abraham Bader aufgeführt, man muss ihm deshalb auch die Stuckausstattung der Klosterkirche zuschreiben. Er arbeitet 1740 auch für die Damenstiftskirche in Lindau. 1746 erstellt er in der Stadtkirche Bregenz die Stuckaturen und den Hochaltar. Die Werke in Bregenz und die beiden Altäre der Mehrerau (heute in der Pfarrkirche St. Georg von Satteins)[1] sind seine letzten nachweisbaren Arbeiten. Er muss nach 1740 in die Bodenseeregion gezogen und um 1748–1749 hier verstorben sein, denn im Steuerbuch von Mindelheim werden 1750 bereits Abraham Baders Erben aufgeführt.
Pius Bieri 2008
Benutzte Literatur:
Schnell, Hugo und Schedler, Uta: Lexikon der Wessobrunner, München und Zürich 1988.
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