Herkunft , Ausbildung
Als Sohn von Adam Laurentius, Truchsess des Erzbischofs von Salzburg, und seiner Ehefrau Maria Elisabeth von Mayen wird er am 29. September 1672 in Salzburg geboren und auf den Namen Michael getauft. Er besucht das Gymnasium in Salzburg und wird mit 16 Jahren im Kloster Tegernsee aufgenommen. 1689 leistet er Profess unter dem Namen Petrus und besucht anschliessend das Studium commune.[1] Anschliessend studiert er in Salzburg die beiden Rechte und wir hier zum Dr. juris utriusque promoviert. Primiz feiert er 1697. 1698 wird er Professor des Kirchenrechts am Studium commune der Kongregation. Sieben Jahre ist er auch Direktor dieser Anstalt. 1712 bestimmt ihn Abt Quirin IV. Millon zu seinem Prior, was die Rückkehr nach Tegernsee bedeutet.
Abt in Tegernsee
Am 20. August 1715 wird er zum Abt gewählt. Erst ist vorerst vor allem seelsorgerisch tätig und tritt auch als Prediger bei massenhaft besuchten Volks-Messen auf. Er lässt bis 1720 die doppelstöckige Bibliothek im Nordflügel vollenden. Die Bücher und deren würdige Aufbewahrung liegen ihm am Herzen. Auch Neudrucke fördert er. Er hebt den Ruf der Buchdruckerei durch neue Einrichtungen und dank eines guten Laienbruders, der Buchdrucker ist. Erst 1722 führt er mit der Grundsteinlegung zum Refektorium den seit 1710 unterbrochenen Konvent-Neubau im südlichen Ostflügel fort. 1725 legt er den Grundstein zur neuen Küche und damit zum Südflügel. Als Palier wird Benedikt Müttermayr genannt, der auch Namensgeber des von ihm verwendeten Bauplanes wird. Baumeister Johann Baptist Gunetzrhainer aus München ist zwar erst 1725 erwähnt. Der Beizug des jungen Hofunterbaumeisters dürfte aber schon bei Baubeginn festgestanden haben. Es ist eine glückliche Entscheidung des Abtes. Er kann aber den Bau nicht mehr wachsen sehen, denn im gleichen Jahr beginnt er zu kränkeln und stirbt am 19. Dezember 1725 mit erst 53 Jahren.
Pius Bieri 2015
Tabelle der Konventmitglieder 1673–1803
Literatur
Lindner, Pirmin: Familia S. Quirini in Tegernsee. II. Teil, in: Oberbayrisches Archiv für vaterländische Geschichte, Ergänzungsheft zum 50. Band. München 1898.
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Abt OSB Petrus von Guetrather (1672–1725) | ||||||||
Biografische Daten | Zurück zum Bauwerk | |||||||
Geburtsdatum | Geburtsort | Land 18. Jahrhundert | ||||||
29. September 1672 | Salzburg | Hochstift Salzburg | ||||||
Titel und Stellung | Regierungszeit | |||||||
Abt OSB der Benediktinerabtei Tegernsee | 1715–1725 | |||||||
Sterbedatum | Sterbeort | Land 18. Jahrhundert | ||||||
19. Dezember 1725 | Abtei Tegernsee | Kurfürstentum Bayern | ||||||
Kurzbiografie | ||||||||
Nur zehn Jahre steht Abt Petrus von Guetrather der Abtei Tegernsee vor. Er stammt aus einer Salzburger Familie, ist Gelehrter, Doktor der Rechte, Literat und vor allem Volksseelsorger. In Tegernsee vollendet er den Bibliotheksraum und fördert Neudrucke in der klostereigenen Druckerei. 1722 wagt er den Weiterbau des seit 1710 eingestellten Klosterneubaus und legt den Grundstein zum Süd-Ost-Risalit mit dem Refektorium. Palier ist Benedikt Müttermayr. 1725 beginnt Abt Petrus auch den Südflügel. Der junge Hofbaumeister Gunetzrhainer ist Bauleiter dieses Flügels und dürfte schon seit 1722 diese Funktion innehaben. Wenige Monate nach Baubeginn stirbt der Abt. |
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